Unser Dorf hat Zukunft

Familiär und wirtschaftlich

Die Bewertungskommission mit Bewohnern von Scheiderwald um Ortsvorsteher Peter Niklas (5. v. l.) , der mit seiner Familie nach Scheiderwald gereist war.  Fotos: privat

Die Bewertungskommission mit Bewohnern von Scheiderwald um Ortsvorsteher Peter Niklas (5. v. l.) , der mit seiner Familie nach Scheiderwald gereist war. Fotos: privat

yve Scheiderwald. Pünktlich zum Start der Rundreise der Bewertungskommission der Gemeinde Wenden schlossen sich gestern die Wolken, so dass einer Begehung im Trockenen durch die Ortschaften gewährleistet war.

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Der Auftakt fand in dem kleinem Örtchen Scheiderwald mit seinen derzeit 24 Einwohnern statt – „Tendenz steigend“, wie Peter Niklas, Ortsvorsteher von Elben und Scheiderwald, mit einem Augenzwinkern mitteilte. Empfangen wurde die Kommissionsmitglieder – das sind Markus Hohmann, Nicole Williams, Florian Schönauer und Roswitha Kirsch-Stracke – mit großer Gastlichkeit im 1774 erbauten Wohnhaus, selbst die jüngsten Bewohner - noch auf den Armen ihrer Mütter getragen – waren bei der Begrüßung dabei. Und auch die Eseldame, für die Hofbetreiber Peter Quast gestern noch einen Partner auf die Wiesen nach Scheiderwald brachte, machte lautstark von sich zu hören.

Dann lag es an Peter Niklas, der Jury aufzuzeigen, warum das Örtchen es wert ist, sich für den Kreiswettbewerb zu qualifizieren. Dabei nehmen die Ortschaften Elben und Scheiderwald erstmalig getrennt an dem Wettbewerb teil, obwohl, so Niklas, „die Ortschaften grundsätzlich zusammengehören“. Der Grundgedanke sei der Versuch gewesen, auf Gemeindeebene mehr Wettbewerbsteilnehmer zu generieren. „Zudem ermöglicht die Meldung beider Dörfer, dass auch die Vorzüge beider Orte in jeweils 60 Minuten angemessen präsentiert werden können.“ Das gemeinsame Leitbild für Scheiderwald und Elben umfasse unter anderem ein naturverbundenes Wohnumfeld sowie die Pflege eines Miteinanders, das generationenübergreifend sowie gesellig ist.

Was speziell die Ortschaft Scheiderwald ausmacht, demonstrierte Niklas anhand einer Schautafel. Zum Beispiel erwähnte er den Schützenclub, „der Kult in der Gemeinde Wenden ist“. Er wurde vor 33 Jahren von Josef Quast, dem Vater von Peter Quast, und Paul Sondermann aus Gerlingen gegründet.

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Weiter hob der Ortsvorsteher die ökozertifizierte Forstwirtschaft hervor – „es wird komplett auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet“. Die Pflege der Weihnachtsbaumkulturen übernehmen Shropshire-Schafe. Diese sind bei weitem nicht die einzigen Tiere auf dem Hof Quast. Neben zahlreichen Kühen und dem Eselpaar können Kinder auch im Streichelzoo mit den Tieren in Kontakt kommen oder Wild im Gehege beobachten.

Die Landwirtschaft ist in Scheiderwald in hohem Maße automatisiert. „Der neue Stall ist in zwei bis drei Monaten fertig“, erklärte Peter Quast der Kommission. Selbstredend entspreche die neuen Anlage den neuesten Tierwohlkriterien. Auf das Stalldach kommt eine weitere Photovoltaikanlage. „Dann sind wir wohl das einzige Dorf in der Gemeinde Wenden, das mehr Strom produziert als verbraucht“, so Quast.

Für Pluspunkte dürfte auch der aus nachhaltigen Materialien gebaute Spielplatz sorgen, der mit einem Zuschuss von der Gemeinde Wenden für die Allgemeinheit errichtet wurde. Realisierbar war die Fertigstellung aber nur dank Spenden und viel Eigenleistung. „Für die Scheiderwälder ist es auch selbstverständlich, Kinder- und Schulgruppen kostenfrei zu Hofbesichtigungen einzuladen“, betonte Niklas. Auch werde der Umweltschutz in dem Ort sehr ernst genommen. Aktuell wurde ein Schwalbennestständer aufgestellt und an Uferbereichen Blumenwiesen angelegt.

Erwähnt wurde ferner auch die Feierkultur in der „Stadthalle“, in Tenne oder in Scheune. Besonders hervorzuheben war auch der Einsatz der „Waldbänker“, die sich in Form von Patenschaften um wohnortnahe Ruhebänke kümmern.

Regelrechter Anziehungspunkt in Scheiderwald dürfte ab Winter das Krippenmuseum von Martin Butzkamm sein. Die wertvollen historischen Ausstellungsstücke werden hinter Glas gesetzt, so dass sie keinen Schaden nehmen. Besichtigungen sind in den Wintermonten möglich, im Sommer auf Anfrage. Derzeit befindet sich das Museum in der Bauphase, doch die Jury zeigte sich gestern schon beeindruckt von den Exponaten.

Nach dem ersten Stopp in Scheiderwald reisten die Mitglieder dann nach Elben, Heid und Dörnscheid. Weiter führen die Ortsbegehungen dann nach Altenhof, Schönau, Möllmicke und Ottfingen. Und auch dort werden die Bürger dank ihres stetigen Einsatzes die Kommission zu beeindrucken wissen. Die Ergebnisse der Bereisung werden in der SZ am Freitag bekanntgegeben.

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