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Abitur-Chaos: Ministerin Dorothee Feller rechtfertigt sich im Landtag

Die Abiturprüfungen sollen am Mittwoch beginnen.

Die Abiturprüfungen sollen am Mittwoch beginnen.

Update 12.15 Uhr: Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat Kommunikationsfehler während der schweren technischen Panne beim Abitur-Start eingeräumt. Vorwürfe, sie sei am Dienstag „abgetaucht“ wies die Ministerin in einer Sondersitzung des Schulausschusses aber zurück. Ihre Pressestelle hätte aber auf telefonischem Wege die Medien informieren und auf dem Laufenden halten sollen, sagte Feller. Dass das nicht geschehen sei, tue ihr leid. „Wir haben uns den Abwägungsprozess nicht einfach gemacht“, erklärte die Ministerin mit Blick auf die Entscheidung, die Klausuren zu verschieben.

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Update Freitag 10 Uhr: In einer Sondersitzung will der Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags ab 11 Uhr aufarbeiten, warum der Start der diesjährigen Abiturprüfungen um zwei Tage verschoben werden musste. Die Opposition wirft Schulministerin Dorothee Feller Verwaltungs- und Kommunikationsversagen vor. Ebenso wie Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU) hatte sie sich für den damit verbundenen Ärger bei allen Betroffenen entschuldigt und Aufklärung zugesagt.

Update 14 Uhr: Nach dem Fehlstart wegen einer Technikpanne sind die Abiturienten in NRW am Donnerstag mit einem Tag Verspätung in ihre schriftlichen Abschlussprüfungen gestartet – und das nach Angaben des Schulministeriums ohne gemeldete Probleme. Für Freitag sollen aber sicherheitshalber neue Prüfungsaufgaben eingesetzt werden, wie die Behörde auf Twitter mitteilte. „Es liegen keinerlei Hinweise vor, dass aus dem Download für den ursprünglichen Prüfungstermin am Dienstag Aufgaben geleakt worden sind“, heißt es dort. Dennoch solle jedes Restrisiko ausgeschlossen werden.

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Am Dienstag hatte das Herunterladen der ursprünglich für den Folgetag vorgesehenen Aufgaben nach Angaben des Ministeriums nur bei etwa jeder dritten von 900 Schulen geklappt. Rund 30 000 Abiturienten, die ihre Klausuren in den Fächern Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik infolgedessen erst am Freitag schreiben können, sind davon betroffen.

Es war aber bekanntgeworden, dass einige Schulleiter die Aufgaben an benachbarte Schulen, bei denen der Download nicht geklappt hatte, übermittelt haben sollen. Bei einem Daten-Leck würde das Abitur juristisch anfechtbar. Bis Donnerstagnachmittag verlief das Herunterladen der Aufgaben für die Prüfungen an diesem Freitag nach Angaben des Ministeriums ohne Störungen.

Update 10.35 Uhr: Nach dem Fehlstart infolge der Technikpanne sind die Abiturienten in NRW nun an diesem Donnerstag mit einem Tag Verspätung in ihre schriftlichen Abschlussprüfungen gestartet. Alle Schulen hätten die Klausuraufgaben am Mittwoch von einem Server heruntergeladen, sagte ein Sprecher des Schulministeriums auf dpa-Anfrage. „Uns liegen keine Problem-Anzeigen vor.“

Die Abi-Prüfungen in Kunst, Musik, Geografie, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Sozialwissenschaften, Philosophie, Psychologie, Recht, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Religion und Sport begannen um 9 Uhr am Morgen.

Das Ministerium wies daraufhin, dass alle Schulen nun ab Donnerstagmittag die Klausuraufgaben für Freitag herunterladen müssten – auch die Schulen, die den Download trotz der Technikprobleme noch am Dienstag geschafft hätten.

Der nächste reguläre Abi-Prüfungstag steht nach Angaben des Ministeriums dann am Montag an. Dafür sollen die Aufgaben am Freitag heruntergeladen werden.

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Update Donnerstag 7.20 Uhr: Mit einem Tag Verspätung starten rund 30.000 Abiturienten in Nordrhein-Westfalen an diesem Donnerstag in ihre Abschlussprüfungen. Die Schulen hätten die Aufgaben problemlos herunterladen können, teilte das Schulministerium bereits am Mittwochabend mit. Den für Donnerstag geplanten Prüfungen soll damit nichts im Wege stehen.

Eigentlich hätten die ersten Abiturklausuren bereits am Mittwoch geschrieben werden sollen. Nach massiven technischen Problemen musste das Schulministerium die Prüfungen aber landesweit verschieben. Die Schulen konnten die Aufgaben für das Zentralabitur nicht vom Server herunterladen. Von Schülern, Lehrern und der Opposition gab es massive Kritik vor allem am Krisenmanagement von Schulministerin Dorothee Feller (CDU).

Die Probleme hingen möglicherweise damit zusammen, dass für den Download der Aufgaben erstmals eine Zwei-Faktor-Authentifizierung durch die Schulen nötig war, teilte das Ministerium am Mittwochabend mit. Mit dem Verfahren, dass Kunden etwa auch von Bankgeschäften kennen, sollte die IT-Sicherheit erhöht werden. Die zusätzliche Sicherheitsstufe sei nun aber wieder deaktiviert worden. Die Aufgaben für die nächsten Abiturprüfungen könnten sich die Schulen wieder mit der in den vergangenen Jahren angewendeten Technik herunterladen.

Die für Mittwoch geplanten Prüfungen sollen nun an diesem Freitag nachgeholt werden. An diesem Tag feiern Muslime allerdings das im Islam wichtige Zuckerfest. Die Landesschülervertretung kritisierte, der Ausweichtermin sei auch deshalb eine „Katastrophe“. Feller bot muslimischen Schülerinnen und Schülern allerdings einen Ausweichtermin im Mai an. „Wer wegen des Festes nicht an den Prüfungen teilnehmen möchte, kann nach vorheriger Abstimmung mit der Schulleitung am 9. Mai nachschreiben“, teilte die Ministerin mit.

Update 19.44 Uhr: Wegen des islamischen Zuckerfests können muslimische Schüler die auf diesen Freitag verschobenen Abiturprüfungen auch erst im Mai schreiben. „Wer wegen des Festes nicht an den Prüfungen teilnehmen möchte, kann nach vorheriger Abstimmung mit der Schulleitung am 9. Mai nachschreiben“, teilte NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) mit. Auch der Genehmigung von Sonderurlaub für Lehrkräfte muslimischen Glaubens stehe nichts im Wege, sofern die Durchführung der Abiturprüfungen sichergestellt sei, schrieb das Ministerium.

Update 19.25 Uhr: Die folgenschweren Probleme beim Download der Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen hängen möglicherweise mit einer erstmals genutzten IT-Sicherheitstechnik zusammen. „Eine Ursache für die Probleme könnte mit der neu eingeführten Zwei-Faktoren-Authentifizierung zusammenhängen, auch wenn sämtliche Tests im Vorfeld hierzu positiv verlaufen sind“, teilte das Schulministerium mit. Die zusätzliche Sicherheitsstufe sei deshalb jetzt wieder deaktiviert worden. Die Aufgaben für die nächsten Abiturprüfungen könnten sich die Schulen nun wieder mit der in den vergangenen Jahren angewendeten Technik herunterladen.

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Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung, die Kunden etwa auch von Bankgeschäften kennen, müssen Anwender auf zwei verschiedene Arten ihre Berechtigung belegen. Das macht es Betrügern deutlich schwieriger, einen Zugang zu knacken. Am Dienstagabend war es für die meisten Schulen in NRW nicht möglich gewesen, die Abi-Klausuren für die Prüfungen am Mittwoch vom Server herunterzuladen. Das Schulministerium musste deshalb am späten Dienstagabend die Prüfungen in Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik auf Freitag verschieben.

„Nach Abschluss der Fehleranalyse wird das Schulministerium weitere Maßnahmen ergreifen, die sicherstellen, dass auch bei technischen Störungen Lösungen für die Bereitstellung der Abituraufgaben vorhanden sind“, teilte das Ministerium weiter mit.

Update 15.34 Uhr: Nach der Technik-Panne zum geplanten Start der Abiturprüfungen in NRW am Mittwoch kann der nächste Prüfungstermin in weiteren Fächern am Donnerstag eingehalten werden. Der Download der schriftlichen Abituraufgaben für die Prüfungen am Donnerstag (20. April) „verläuft reibungslos“, teilte das Schulministerium am Mittwoch auf Twitter mit. Die Prüfungen könnten „wie geplant stattfinden“.

Am Donnerstag stehen laut Ministerium schriftliche Abi-Prüfungen in Kunst, Musik, Geografie, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Geschichte/Sozialwissenschaften, Philosophie, Psychologie, Recht, Sozialwissenschaften, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Religion und Sport an.

Zuvor hatte das Ministerium wegen einer Technikpanne die für Mittwoch geplanten Abi-Klausuren in Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik auf Freitag verschieben müssen. Grund waren Probleme beim Herunterladen der Aufgaben von einem Server.

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Update 14.45 Uhr: Wegen der Verschiebung des Starts der Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen infolge einer Technikpanne kommt der Schulausschuss des Landtags am Freitag (11.00 Uhr) zu einer Sondersitzung zusammen. Die SPD-Opposition hatte eine unverzügliche Sondersitzung bereits an diesem Donnerstagmittag gefordert. Am Donnerstag gebe es allerdings erneut Downloads von Abiturprüfungen, die durch das Schulministerium begleitet würden, schrieb der Ausschussvorsitzende Florian Braun (CDU) am Mittwoch an die Mitglieder des Ausschusses. Daher erscheine eine Sitzung genau in diesem Zeitfenster nicht sachgerecht.

„Die Sitzung erst zu machen, wenn die Prüfungen laufen, ist absolut an der Sache vorbei“, kritisierte die schulpolitische Sprecherin der SPD, Dilek Engin. „So können die noch offenen Fragen nicht mehr rechtzeitig gestellt und Lösungen nicht mehr gefunden werden.“

Die für Mittwoch in mehreren Fächern geplanten Abiturklausuren in NRW waren wegen erheblicher technischer Probleme beim Herunterladen vom Server am Dienstagabend kurzfristig auf Freitag verschoben worden. Sowohl Schulministerin Dorothee Feller als auch Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU) haben sich inzwischen für die Panne entschuldigt. Der Download für die Schulen, die die Prüfungsunterlagen noch nicht haben, beginnt am Donnerstag ab 12.00 Uhr.

Update 14.41 Uhr: Der vom NRW-Schulministerium beauftragte IT-Dienstleister hat die Probleme beim Versand von Abituraufgaben bedauert. Im Zuge der Fehlersuche habe sich herausgestellt, dass für einen Teil der Schulen ein Download der Prüfungen nicht möglich war. Das bedauere man sehr, besonders mit Blick auf die betroffenen Schüler und Schülerinnen sowie Lehrerinnen und Lehrer, teilte Rainer Lülsdorf, Geschäftsführer der Arnsberger Firma Gonicus, am Mittwoch mit. Es habe vorher mehrere Tests gegeben, bei denen alles funktioniert habe.

Die Infrastruktur zum Up- und Download der aktuellen Abiturprüfungen sei im Rahmen eines umfangreichen Funktionstests mit dem Ministerium sowie rund 400 Schulen geprüft worden, schrieb Lülsdorf. Diese Tests seien ohne Probleme verlaufen - genauso wie ein weiterer interner Test vergangene Woche.

Das Unternehmen arbeitet sei 2007 mit dem NRW-Schulministerium zusammen und stellt seit 2019 die technische Infrastruktur für den Datenaustausch unter anderem für die schriftlichen Abiturprüfungen.

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Von den Problemen betroffen waren Prüfungen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Technik, Informatik und Ernährungslehre. Der landesweite Download für die Schulen war am Dienstag vom Ministerium um 12.00 Uhr geöffnet worden. Viele Schulen konnten die Klausuren aber nicht oder nur teilweise herunterladen. Laut Lülsdorf kümmerte sich nach der Meldung der Probleme umgehend ein Expertenteam darum. Gegen 1 Uhr nachts seien die Systeme stabilisiert worden. Seit Mittwoch umd 10 Uhr könnten die Prüfungen für Donnerstag ohne Probleme heruntergeladen werden.

Update 14.21 Uhr: Die Siegener Zeitung sprach mit betroffenen Schülern aus der Region. Begeisterung ist relativ.

Update 14.10 Uhr: Das NRW-Bildungsministerium versteht offenbar nichts von Kommunikation. Die Abi-Panne stiftet Chaos in Schulen und auch in vielen Elternhäusern. Das könnte der Ministerin nun auf die Füße fallen, kommentiert SZ-Redakteur Andreas Goebel.

Update 13.49 Uhr: Verständnis für technische Panne, aber Ärger über späte Kommunikation. Für die Abi-Prüfung am Freitag müssen Gymnasien nun kurzfristig einiges umorganisieren. Das sind die Reaktionen in der Region.

Update 13.09 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich für die schwere Technikpanne zum Start des Abiturs 2023 in NRW bei Abiturienten, Eltern, Lehrkräften und weiteren Betroffenen entschuldigt. „Dass die Abiturprüfungen in NRW verschoben werden müssen, darf nicht passieren – ganz gleich, woran es gelegen hat“, schrieb Wüst am Mittwoch auf Twitter.

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Wüst forderte eine „gründliche Untersuchung der Vorgänge“. Es sei gut, dass Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die Aufklärung bereits angestoßen habe, damit sich so etwas nicht wiederhole.

Update 12.54 Uhr: Die „Landesschüler*innenvertretung NRW“ hat das Schulministerium für die Panne bei der Übermittlung von Abitur-Klausuren kritisiert und auf die Belastung für die Prüflinge hingewiesen. „Schon wieder müssen wir Schüler das Versagen der Landesregierung ausbaden“, sagte Phil Robin Weber aus dem Landesvorstand laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Der Ausweichtermin am Freitag sei eine Katastrophe. Für den Tag ist ein Bahnstreik angekündigt, außerdem beginnt das muslimische Zuckerfest.

„Die Stimmung ist natürlich wahnsinnig schlecht“, sagte Theo Blaesse aus dem Landesvorstand mit Blick auf die Betroffenen. Man werde im Schulsystem de facto dazu erzogen, auf den Punkt zu lernen. Alles sei auf einen Prüfungstag ausgerichtet, der schon lange feststehe. Die Verschiebung sei daher für viele eine mentale Belastung.

„Ich schätze, dass man das hinterher auch an den Ergebnissen im Vergleich zu den Vorjahren sehen kann“, sagte er. Zu einer möglichen Forderung etwa nach einem Punkteausgleich habe man noch keine klare Position. Man will demnach abwarten, wie stark der Leistungsabfall ist.

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Die LSV kritisierte weiter den „Privatisierungswahn“ in der Landesregierung. Das Ministerium hätte rechtzeitig eine eigene Plattform etablieren und sich nicht auf externe Dienstleister verlassen müssen, so die Forderung.

Außerdem wurde das zentralisierte Abitur kritisiert. Die Landeselternkonferenz teilte mit: „Dass es vor einem solch großen Ereignis keinen Plan B im Fall von technischen Problemen gibt und Entscheidungen von derartiger Tragweite so spät kommuniziert werden, ist für alle Betroffenen nicht hinnehmbar.“

Update 12.42 Uhr: Tausende Abiturientinnen und Abiturienten sind im Unklaren. Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Update 11.32 Uhr: Nach der Technikpanne zum deshalb verschobenen Start des Abiturs 2023 in Nordrhein-Westfalen hat Schulministerin Dorothee Feller (CDU) sich entschuldigt. Sie wisse, was das für Schülerinnen und Schüler bedeute, die sich punktuell mit eigenem Arbeitsplan auf ihre Prüfungen vorbereiteten, sagte Feller am Mittwoch in Düsseldorf.

Die Entscheidung, den Start der Abitur-Klausuren zu verschieben, sei sehr schwer gefallen. Sie könne verstehen, dass Schüler und Lehrer „echt sauer“ seien, sagte die Ministerin. „Das bin ich auch.“ Im Moment laufe das Herunterladen der Abitur-Klausuren für diesen Donnerstag gut. Das Ministerium sei ständig im Austausch mit den Schulen gewesen, sagte Feller.

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Die für Mittwoch geplanten Abiturklausuren in Nordrhein-Westfalen waren wegen erheblicher technischer Probleme am Dienstagabend kurzfristig auf Freitag verschoben worden. Wer daran wegen des Zuckerfestes nicht teilnehmen könne, könne nachschreiben, sagte Feller.

Der Dienstleister zur Übermittlung der Aufgaben habe einen zweiten Server gehabt. Auch diese B-Lösung habe aber nicht funktioniert. Im Herbst sei der Download mit rund 300 Schulen reibungslos getestet worden. Auch am Dienstagmittag habe das Herunterladen bei 300 Schulen geklappt. Die Schulen seien aufgefordert worden, die Klausuren unter Verschluss zu halten. Ein Datenleck befürchtet die Ministerin nicht. Ihr Haus sehe derzeit keinen Anlass, am Freitag neue Aufgaben zu stellen. „Wir gehen davon aus, dass die Aufgaben nicht verbrannt sind“, sagte eine Fachreferentin des Ministeriums.

Update 11 Uhr: Die SPD-Fraktion hat für Donnerstagmittag eine Sondersitzung im Schulausschuss des Landtags beantragt. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) müsse erklären, „wie sie ein rechtssicheres Abitur gewährleisten will“, sagte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dilek Engin.

In der Kritik steht auch die Kommunikation des Feller-Ministeriums am gestrigen Dienstag. In ihrem Antrag schreibt die SPD-Opposition, viele Schulleiter hätten am Mittwoch von einer „chaotischen Situation“ berichtet, in der es keine verlässliche Kommunikation über den aktuellen Stand der technischen Probleme gegeben habe.

Update 7.55 Uhr: „Die sehr kurzfristige Absage der Abiturprüfungen ist für die Schulen in NRW eine desaströse Situation“, kommentiert Bezirksschülersprecher Jost Hoffmann in einer Pressemitteilung. Die Ereignisse spiegelten den Zustand weiter Teile unseres Bildungssystem mehr als deutlich.

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Neben dem enormen Imageschaden sei die Absage auch ein Problem für die Organisation vieler Abiturientinnen und Abiturienten. Persönliche Lehrpläne u.Ä. und weitergehende Planungen, auch im familiären Bereich seien vor allem durch die sehr späte Bekanntgabe gestört worden.

Die sehr kurzfristige Absage der Abiturprüfungen ist für die Schulen in NRW eine desaströse Situation.

Jost Hoffmann

Bezirksschülersprecher

Darüber hinaus sei es nicht das erste Problem beim Zentralabitur in NRW gewesen. In der Vergangenheit sei es immer wieder zu Fehlern gekommen, so zum Beispiel beim Mathe-Abitur 2008, das zu einer Welle an Nachprüfungen führte.

„Reformen, auch in den internen und digitalen Abläufen, sind mehr als überfällig.“, so Hoffmann weiter. „Wir müssen endlich dafür sorgen, dass unser Bildungssystem fehlerfrei läuft! Nichts anderes haben die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte verdient!“, schließt der Bezirksschülersprecher.

Update 22.20 Uhr: Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle beenden wir für heute unsere Berichterstattung über die verschobenen Abiturprüfungen in NRW.

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Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht!

Update 22.13 Uhr: Die Jungen Liberalen in Nordrhein-Westfalen reagieren mit großer Irritation und Besorgnis auf die Ankündigung der Landesregierung, dass die Abiturprüfungen verschoben werden müssen, da es zu einem technischen Versagen gekommen ist.

Das Chaos bei den Abiturprüfungen ist inakzeptabel. Nach dem Hacker-Drama an der Uni Duisburg-Essen beweist die Landesregierung erneut fehlende Digitalkompetenz.

Alexander Steffen

Landesvorsitzender der Jungen Liberalen

Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Alexander Steffen, wird in einer Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Das Chaos bei den Abiturprüfungen ist inakzeptabel. Nach dem Hacker-Drama an der Uni Duisburg-Essen beweist die Landesregierung erneut fehlende Digitalkompetenz. Ein Schlag ins Gesicht für Zehntausende Abiturienten, die besser vorbereitet sind als Frau Feller.“

Die Jungen Liberalen fordern die Landesregierung auf, sofort Klarheit zu schaffen und sicherzustellen, dass die restlichen Abiturprüfungen reibungslos verlaufen.

„Unsere Schüler haben nach den schweren Corona-Jahren mehr verdient, als eine Politik, die ihre Hausaufgaben nicht erledigt hat. Wenn sich bewahrheitet, dass das Ministerium unzureichend vorbereitet war, muss man deutlich sagen, dass Minister schon für weniger zurückgetreten sind.“

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Update 21.07 Uhr: „Wir sind erlöst und können nach Hause“ – so reagiert Corie Hahn auf die Mitteilung am Abend aus Düsseldorf, dass die Abiturprüfungen verschoben werden müssen. Die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums in Bad Laasphe werden darüber informiert, die Klausuren sollen nun am Freitag geschrieben werden. Der Informationsfluss geschieht übrigens auf rein digitalem Wege.

Im Prozedere an der Schule ändere sich indes nicht, so Corie Hahn weiter. Vor- oder Nachteile für die Schüler sieht sie nicht: „Wer es nicht kann, dem bringen die zwei Tage mehr nun auch nichts mehr – und wer es kann, wird es auch am Freitag können.“

Update 20.50 Uhr: Jetzt steht es fest: Die schriftlichen Abiturprüfungen in NRW, die eigentlich am Mittwoch beginnen sollten, müssen auf Freitag verschoben werden. Das teilt das Bildungsministerium mit. Die Erklärung im Wortlaut:

„Beim Download der schriftlichen Abituraufgaben für das Zentralabitur hat es am heutigen Dienstag, 18. April, eine massive technische Störung gegeben. Betroffen war der Download für die Prüfungsfächer am Mittwoch, 19. April: Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik, Technik (Grundkurs und Leistungskurs).

Die technische Störung konnte im Laufe des heutigen Tages nicht mehr rechtzeitig behoben werden, sodass die für Mittwoch vorgesehenen schriftlichen Abiturprüfungen auf den bisher prüfungsfreien kommenden Freitag, 21. April, verschoben werden müssen. Die Schulen wurden fortlaufend über die Störung und am Abend über die Verschiebung informiert.“

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Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich.

Dorothee Feller

Schul- und Bildungsministerin

Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller wird wie folgt zitiert: „Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich. Die Abiturientinnen und Abiturienten haben sich intensiv auf ihre Prüfungen vorbereitet. Umso ärgerlicher ist es, dass eine Störung beim Download dazu geführt hat, dass die Schulen die Aufgaben nicht rechtzeitig erhalten haben. Das Ministerium für Schule und Bildung wird die massive Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister intensiv aufarbeiten und eine genaue Fehleranalyse erstellen und daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen störungsfrei durchgeführt werden können.“

Update 20.31 Uhr: Auch am Städtischen Gymnasium in Bad Laasphe wartet man auf Informationen aus der Landeshauptstadt. „Wir haben nur die Info, dass heute Abend noch eine Info kommt“, erklärt Schulleiterin Corie Hahn. „Wir warten ganz geduldig.“ Sie könne keinerlei Aussage darüber treffen, ob die Abiturklausuren am Mittwoch geschrieben werden könnten – oder eben nicht. Eine organisatorische Deadline gebe es indes nicht.

Update 20.22 Uhr: Weiterhin gibt es aus dem NRW-Schulministerium keine hilfreichen Auskünfte. Mit einem knappen „Nein“ beantwortet Mareike Köpke, stellvertretende Schulleiterin am Peter Paul Rubens Gymnasium (PPR) in Siegen, eine erneute Anfrage der Siegener Zeitung. Sie erhalte lediglich E-Mails aus Düsseldorf, die Probleme bestünden weiterhin.

Dennoch: Köpke geht davon aus, dass die Prüfungen am Mittwoch wie geplant starten können. Was geschieht, wenn die Klausuren tatsächlich erst am frühen Mittwochmorgen heruntergeladen werden können? „Dann wird mir das Ministerium sicher sagen, wie dann zu verfahren ist“, so Mareike Köpke vielsagend.

Update 19.16 Uhr: Vom NRW-Schulministerium gab es bis zum frühen Abend trotz zahlreicher Anfragen keine Mitteilung. Der SPD-Oppositionsabgeordnete Jochen Ott kritisierte: „In so einer Krisensituation muss die Schulministerin sofort reagieren und darf die Schulleitungen nicht stundenlang in Unklarheit lassen. Niemand möchte jetzt in der Haut der Abiturienten und Prüfer stecken, die morgen ran müssen“, sagte er der dpa.

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+++ Erstmeldung +++

Am Mittwoch starten die Abiturklausuren in NRW. An den Gymnasien und Gesamtschulen sind vor allem die technischen und naturwissenschaftlichen Grund- und Leistungskurse dran. Zunächst schreiben Schüler etwa ihre Klausuren in den Fächern Physik. Biologie und Chemie oder Informatik – eigentlich. Denn an die Prüfungsunterlagen kommen die Schulen (Stand: Dienstag, 16.30 Uhr) nicht ran.

Lehrer müssen Überstunden machen

Die Panne bestätigt Mareike Köpke der Siegener Zeitung. Sie ist stellvertretende Schulleiterin am Peter Paul Rubens Gymnasium (PPR) in Siegen. „Es gibt technische Probleme, ja“, sagt sie unserer Zeitung am Dienstagnachmittag telefonisch.

Offenbar streikt der Server im Schulministerium in Düsseldorf. Und nun drängt die Zeit. „Unsere Lehrer werden wohl einige Überstunden machen müssen. Entweder heute Abend oder am frühen Mittwochmorgen“, so Köpke.

Die Crux: Gerade für die Abiturprüfungen in den naturwissenschaftlichen Fächern müssen oftmals Versuche oder Experimente aufgebaut werden. Welche das sind, wissen die Lehrer aber noch nicht. Denn die Prüfungsunterlagen sind zentral in Düsseldorf gespeichert und geheim.

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Manchmal funktioniert der Server ein bisschen, eigentlich aber funktioniert er gar nicht.

Clemens Binder, Schulleiter am Bad Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasium

Jetzt allerdings etwas zu geheim, wie der SZ auch Clemens Binder, Schulleiter am Bad Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG) bestätigt: „Manchmal funktioniert der Server ein bisschen, eigentlich aber funktioniert er gar nicht.“ Er hoffe mit seinen Kolleginnen und Kollegen darauf, dass das Ministerium seine Zusage einhalte, gegen 17 Uhr eine Lösung zu präsentieren.

Fallen die Klausuren flach?

In der JAG-Aula sollen am Mittwoch Klausuren in Grund- und Leistungskursen der Fächer Informatik, Physik und Biologie geschrieben werden, am PPR in Chemie, Physik und Biologie. Die Server-Problematik mache es den Schulen aus zweierlei Gründen schwer, so Binder.

Einerseits müssten die Lehrer in den naturwissenschaftlichen Fächern noch eine Auswahl treffen, welche Prüfungen sie für ihre Schüler für am meisten geeignet hielten. Und: „Wir beginnen mit den Naturwissenschaften ganz bewusst, weil in diesen Fächern eine externe Zweitkorrektur erfolgt. Fallen die Klausuren am Mittwoch flach, entfällt auch die Zweitkorrektur.“

Das Schulministerium bestätigte gegenüber Medien, dass das Problem bekannt sei und man an einer Lösung arbeite.

SZ

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