Erster Bestattungswald in Freudenberg
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VOY6BZFYNEGB5BFMLAD273MAAG.jpg)
Neben dem Alchener Friedhof soll Freudenbergs erster Bestattungswald entstehen.
© Quelle: kay
nja Alchen. Die letzte Ruhestätte in einem natürlichen Umfeld, gebettet im Schatten von Bäumen: Diese Form der Bestattung findet immer mehr Freunde und soll ab 2023 auch in Freudenberg angeboten werden – im Anschluss an den Friedhof Alchen, wo sich eine bewaldete Fläche entsprechend herrichten lässt. Einstimmig sprach sich der Bau- und Verkehrsausschuss am Mittwoch dafür aus. Das letzte Wort hat der Rat. Den Ball ins Rollen gebracht hatte – erstmals schon 2014 – die FDP-Fraktion. Vor dem Votum hatte Stephan Göttlich vom Freiburger Planungsbüro Weiher einen ersten Entwurf präsentiert, wie aus dem zum Teil recht steilen Areal ein natürlicher und würdevoller Ort zum Abschiednehmen und Gedenken werden kann. Bis zu 28 Prozent Gefälle seien mit Blick auf eine Barrierefreiheit sicherlich herausfordernd, räumte er ein. Die Nordhälfte sei nicht ganz so steil, das Wäldchen insgesamt biete reichlich Platz, sodass er vorschlage, bei der Erschließung abschnittsweise vorzugehen. Das städtische Areal müsse zudem noch in eine Friedhofsfläche umgewidmet werden. „Gestrüpp“ müsse entfernt werden. Es bieten sich mehrere Wege in den Bestattungswald an, der so auch außerhalb der Öffnungszeiten des Friedhofs jederzeit erreichbar sein wird. „Wir wollen den Naturcharakter erhalten“, erläuterte Göttlich seine erste Entwurfplanung, die neben gemulchten Pfaden auch vor Blicken geschützte Sitzmöglichkeiten, bequeme Orte zum Innehalten, vorsieht.
Grabschmuck erlaubt?
Soll es Ablageflächen für Grabschmuck geben – oder soll der Bestattungswald komplett schmucklos bleiben? „Es werden Engelchen und schaukelnde Zwerge kommen“, prophezeit Göttlich und beruft sich auf seine berufliche Erfahrung bei der Gestaltung von Friedhofsanlagen. „Die Frage ist: Bietet man entsprechende Flächen an? Verbietet man es ganz? Und: Wer kontrolliert?“ Diese Fragen gilt es noch zu klären. Rückmeldungen aus der Politik zeigten am Mittwoch: Der Bestattungswald soll so natürlich wie möglich gestaltet werden. Es gibt bereits einen Freudenberger Arbeitskreis Friedhofswesen: Dieser und das externe Büro werden nun die rasche Umsetzung vorbereiten. Wie viele Menschen können im ersten Freudenberger Bestattungswald ihre letzte Ruhe finden? Auf diese Frage könne er noch keine seriöse Antwort geben, sagte Göttlich. Das kommende Jahr wird für die Umsetzung genutzt; die Kosten werden auf rund 20 000 Euro geschätzt – eine Summe, die schon im Etat bereitsteht. Ab dem 1. Januar 2023 soll der Bestattungswald den Bürgern angeboten werden – bis dahin steht auch die Gebührenkalkulation.