Schlauchplatzer sorgte für meterhohe Fontänen

Freudenberger Feuerwehr: Nachwuchs auf Rekordniveau

Schweißtreibender Einsatz auf dem Gelände der Firma Rexel am Silberstern: Die Mädchen und Jungen der Freudenberger Jugendfeuerwehr gaben alles, um ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Schweißtreibender Einsatz auf dem Gelände der Firma Rexel am Silberstern: Die Mädchen und Jungen der Freudenberger Jugendfeuerwehr gaben alles, um ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Freudenberg. Der Befehl „Zum Abmarsch fertig“ war noch keine Minute alt, als eine meterhohe Fontäne für den Überraschungseffekt des Abends sorgte: Pünktlich zum Ende der Auftaktübung der Freudenberger Jugendfeuerwehren schossen Wassermassen in die Höhe. Nein, sie waren nicht Teil der geplanten Inszenierung auf dem Gelände der Firma Rexel Am Silberstern, sondern schlichtweg die Folgen eines Schlauchplatzers, wie er im Einsatz- und Übungsdienst eben mal passieren kann. Ansonsten lief sie reibungs- und tadellos, die „Leistungsschau“ des zehn- bis 18-jährigen Feuerwehrnachwuchses bei einem angenommenen Gebäudebrand mit über einem Dutzend vermeintlich Verletzten in Form von mannshohen Puppen, die vom Dach, aus den Hallen und unter Paletten eingeklemmt zu retten und unter dramatischen Umständen zu „reanimieren“ waren.

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Über ein Dutzend "Menschen" in Form mannshoher Puppen musste der Feuerwehrnachwuchs beim Firmenbrand "retten".

Über ein Dutzend "Menschen" in Form mannshoher Puppen musste der Feuerwehrnachwuchs beim Firmenbrand "retten".

Wie die Großen war der Feuerwehrnachwuchs am Freitagabend mit Blaulicht und Martinshorn durch die Stadt gedüst. Die Nebelschwaden aus den Hallenöffnungen zeigten ihnen, wo ihre Hilfe gefragt war. So viele junge Freudenberger Feuerwehrbegeisterte auf einen Schlag wie an jenem sonnigen Frühlingsabend dürfte bislang noch keine Jugendfeuerwehrübung mobilisiert haben: Mit 108 Mädchen und Jungen feiern die städtischen Jugendfeuerwehrgruppen ohnehin gerade einen Rekordwert an Personalstärke. Die ebenso neugierigen wie stolzen Eltern umringten die kleinen Retter zusätzlich in großen Scharen mit gezückten Handykameras. Ein Team der Jugendfeuerwehr aus Freudenbergs Stadtmitte hatte die Großübung vorbereitet und zahlreiche Helfer aus der „großen“ Feuerwehr mit ihren Einsatzfahrzeugen mobilisiert.

Wasser marsch aus allen Rohren: Auch ein echtes Feuer hätte bei der Freudenberger Jugendfeuerwehr wohl keine Chance gehabt.

Wasser marsch aus allen Rohren: Auch ein echtes Feuer hätte bei der Freudenberger Jugendfeuerwehr wohl keine Chance gehabt.

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Schon Tage vorher aufgeregt

„Das ist einfach ein schöner Tag“, brachte die zwölfjährige Livia nach Übungsende ihre Begeisterung auf den Punkt. „Richtig doll aufgeregt“ sei sie bereits Tage vorher gewesen, gespannt auf die Aufgaben, die auf sie als Jugendfeuerwehrfrau warten würden. Warum sie überhaupt mit dabei sei, erklärte sie ohne weiteres Überlegen: „Weil mich das berührt hat, wie viele Leute sich dafür einsetzen, Leuten zu helfen“, beschrieb sie die Folgen ihrer ersten Begegnungen mit der Feuerwehr; „auch ich möchte den Leuten gern helfen.“

Das war so nicht geplant: Ein Schlauchplatzer sorgte am Ende der Einsatzübung für erfrischende Aufregung.

Das war so nicht geplant: Ein Schlauchplatzer sorgte am Ende der Einsatzübung für erfrischende Aufregung.

„Ihr habt das so klasse gemacht, so toll gemeistert“ – mit diesen Worten lobte die Freudenberger Bürgermeisterin Nicole Reschke die Leistung der Jugendlichen. Freudenbergs stellvertretender Feuerwehrchef Maik Rother stieß nach Übungsende vor tadellos in Reih und Glied angetretener Mannschaft ins gleiche Horn: „Ziemlich toll, was ihr heute hier gezeigt habt. Macht weiter so, ihr seid ne tolle Truppe!“

Symbolischer Schlüssel und echtes Auto: Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke übergab der Jugendfeuerwehr ein Mannschaftstransportfahrzeug. Mit dabei Stadtjugendfeuerwehrwart Peter Badziong (Zweiter von rechts), sein Stellvertreter Heiko Schneider (links) und der stv. Feuerwehrchef Maik Rother.

Symbolischer Schlüssel und echtes Auto: Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke übergab der Jugendfeuerwehr ein Mannschaftstransportfahrzeug. Mit dabei Stadtjugendfeuerwehrwart Peter Badziong (Zweiter von rechts), sein Stellvertreter Heiko Schneider (links) und der stv. Feuerwehrchef Maik Rother.

Mit 108 Mädchen und Jungen tummeln sich in sechs Jugendfeuerwehrgruppen so viele Feuerwehrbegeisterte wie nie zuvor. Für Maik Rother ist klar, dass die Stadt damit ihre erste „Ernte“ der in den letzten Jahren etablierten Kinderfeuerwehren einfährt, also jener Gruppen, die bereits Kinder ab sechsen Jahren spielerisch an die Feuerwehr heranführen. „Das ist ein Segen“, freut sich auch Stadtjugendfeuerwehrwart Peter Badziong über derlei positive Aufbruchstimmung in den Reihen des Feuerwehrnachwuchses. Um den kümmern sich bei der Freudenberger Feuerwehr übrigens nicht nur ausgebildete Feuerwehrleute: Zahlreiche Eltern haben sich in der Unterstützungsabteilung der Feuerwehr angemeldet, um als Betreuer bei Spiel und Ausbildung zur Verfügung zu stehen.

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Besser könnte es aktuell nicht sein.

Peter Badziong, Freudenbergs Stadtjugendfeuerwehrwart

Als „Krönung“ des erfolgreichen Saisonauftakts für den Übungsdienst im Freien übergab Bürgermeisterin Nicole Reschke der Jugendfeuerwehr im Anschluss an die Übung ein Mannschaftstransportfahrzeug. Der 15 Jahre alte und tadellos erhaltene Mercedes-Kleinbus, dessen Finanzierung die Sparkasse maßgeblich unterstützt hat, ist fortan am Feuerwehrgerätehaus Freudenberg stationiert. Er ergänzt die Flotte, um den Nachwuchs mobil zu machen: In Oberholzklau steht ein weiterer Mannschaftswagen für die Jugendfeuerwehr, während die Kinderfeuerwehr in Heuslingen auf ein weiteres „MTF“ zurückgreifen kann. „Grüne Welle“ also rund um die personelle Zukunft der Freudenberger Feuerwehr. Peter Badziong: „Besser könnte es aktuell nicht sein.“

Die Freudenberger Jugendfeuerwehr freut sich nicht nur über ein neues Mannschaftstransportfahrzeug, sondern für eine noch nie dagewesene Mannschafts-Stärke.

Die Freudenberger Jugendfeuerwehr freut sich nicht nur über ein neues Mannschaftstransportfahrzeug, sondern für eine noch nie dagewesene Mannschafts-Stärke.

SZ

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