Überblick: Aktuelle Entwicklungen im Fall Luise
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Blumen, Kerzen und weitere Gegenstände wurden bei Hohenhain, in der Nähe des Fundortes der getöteten Luise, abgelegt.
© Quelle: Rene Traut
Freudenberg. Update, Mittwoch, 10.33 Uhr: Aufgrund der Übertragung der Gedenkfeier an der Esther-Bejanaro-Gesamtschule in Freudenberg fahren die Linienbusse heute von ca. 14.45 Uhr bis ca. 20.15 Uhr die Haltestellen rund um das Schulzentrum nicht an. Die Busse werden jeweils über die Olper Straße umgeleitet bzw. die Linie 290 endet an der Haltestelle Buchenstraße, teilt der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd mit. Die Büschergrunder Haltestellen Triftstraße, Schulzentrum, Bruchstraße, Alte Kölner Straße, Meisenweg, Eichener Straße, Am Eicher Hang und Zur Gambachshöhe werden in dieser Zeit nicht angefahren.
Update, Dienstag 16.40 Uhr: Die nordrhein-westfälische Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller hat am Dienstag die Esther-Bejanaro-Gesamtschule in Freudenberg besucht und sich in das Kondolenzbuch der Schule eingetragen. „Die Tat macht weiterhin fassungslos und bleibt unbegreiflich. Mein Mitgefühl und meine Gedanken gelten den Angehörigen und der Schulgemeinde. Die Tat hat auch in der Schulgemeinschaft tiefe Spuren hinterlassen“, betonte Feller. Umso beeindruckender sei die Besonnenheit und auch die Empathie, mit der die Schule das Geschehene aufarbeite. „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die viel Kraft aufbringen, um einen geschützten Raum für die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, Angehörigen und Lehrkräfte zu schaffen. Zur Unterstützung werden auch weiterhin Schulpsychologinnen und Schulpsychologen vor Ort sein, die in dieser schwierigen Zeit wertvolle Hilfe leisten“, versprach Feller. „Schon aus Respekt vor Luise und ihrer Familie verbieten sich jegliche Spekulationen über die Hintergründe der Tat“, so die Ministerin.
Update, Montag 11.40 Uhr: Die Ermittler haben die Suche nach der Tatwaffe bis auf Weiteres aufgegeben. „Weitere Suchen sind derzeit nicht in Planung“, sagte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss von der Staatsanwaltschaft Siegen am Montag. Man habe alles Menschenmögliche getan, die Tatwaffe zu finden und sehe wenig Möglichkeiten, sie noch zu finden. Bei den Suchen seien auch Spürhunde und technisches Gerät eingesetzt worden – all das habe nicht zum Erfolg geführt, sagte er.
Update Sonntag 18.59 Uhr: Die Freudenberger Kirche soll auch nach dem Gottesdienst am Sonntag ein Raum bleiben, in dem die Trauer für Luise einen Platz hat. In das Kondolenzbuch können sich Trauernde und Anteilnehmende weiterhin eintragen. Auch Notfallseelsorger werden nachmittags als Ansprechpartner vor Ort sein.
Update Sonntag 13.07 Uhr: Die Bürgermeisterin von Freudenberg hat nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise in einem Gottesdienst am Sonntag zu Zusammenhalt aufgerufen. „Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt“, sagte Nicole Reschke.
Update Samstag 14.45 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst macht auf seinem Weg zum CDU-Kreisparteitag Siegen-Wittgenstein Station in Freudenberg und trägt sich in das Kondolenzbuch für Luise ein. Bei seiner Rede vor seinen Parteifreunden mahnt er in der Weißtalhalle in Kaan-Marienborn zur Zurückhaltung: „Wir müssen auch mal aushalten, nicht jedes letzte Detail zu wissen“, sagte er mit Blick auf die offenen Fragen in diesem Fall. Gerüchten und Spekulationen erteilte der Landesvater eine Absage.
Update Samstag 12.30 Uhr: Der Termin für die Trauerfeier ist nun bekannt. Am Mittwoch, 22. März, findet um 18 Uhr eine Gedenkfeier in der ev. Kirchen in Freudenberg statt. Diese findet im „engen persönlichen Kreis“ statt, wie einer Traueranzeige in der Samstagsausgabe der Siegener Zeitung zu lesen ist. Familie und Freunde von Luise möchten in Ruhe Abschied nehmen können. Die Trauerfeier wird aber auch einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und zwar per Audiostream, der in die Gesamtschulaula übertragen wird.
Update Freitag 12.45 Uhr: Nach der Tötung der zwölfjährigen Luise warnen Psychologen vor einer vorschnellen Senkung des Strafbarkeitsalters. Eine gesetzliche Entscheidung etwa auf politischen Druck durch Petitionen aus der Bevölkerung könnte „fatale Folgen für Kinder und Jugendliche und somit auch für unsere Gesellschaft als Gemeinschaft mit sich ziehen“, erklärte der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen und rief zur Besonnenheit auf. Der Präsident der Psychotherapeutenkammer NRW, Gerd Höhner, sagte, auch er sei absolut dagegen: „Das ist ein Appell, der mehr mit den Fordernden zu tun hat, als mit der Forderung selbst. Man will damit die eigene Hilflosigkeit überwinden und fordert etwas, ohne es länger zu bedenken“, sagte er der „Rheinischen Post“.
Update Freitag 10 Uhr: Nach Medienberichten über Mobbing gegen die getötete Luise hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Aufklärung angekündigt. „Es ist sicherlich immer richtig sich anzuschauen, wo wir noch besser werden können. Auch im Umgang von Schule mit Mobbing, auch mit Druck, der über soziale Medien aufgebaut wird. Da ist Druck auf dem Kessel. Das hört man auch von Eltern, die Kinder in dem Alter haben.“
Ein Sprecher des NRW-Schulministeriums wollte zu der Frage, ob es im Zusammenhang mit der getöteten Luise Mobbing an ihrer Schule gab, aus rechtlichen Gründen keine Stellung nehmen.
Update Freitag 8.06 Uhr: Tagelang waren die Instagram- und Tiktok-Profile der Kinder, die Luise (12) getötet haben sollen, online abrufbar. Bilder und Namen der Mädchen wurden deutschlandweit geteilt. Die Kommentare strotzen vor Gewaltfantasien, dem Wunsch nach Selbstjustiz. Die Polizei ist alarmiert, Experten aber nicht überrascht.
Update Freitag 7.23 Uhr: Nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise hat Sachsens Justizministerin Katja Meier Forderungen nach einer früheren Strafmündigkeit zurückgewiesen. „Diese Tat nun für eine Debatte um die Strafmündigkeit zu instrumentalisieren, halte ich für verfehlt“, erklärte die Grünen-Politikerin in einer Mitteilung. Dies gehe an den entwicklungspsychologischen Erkenntnissen zur Einsichtsfähigkeit von Kindern vollkommen vorbei. „Es ist niemandem geholfen, wenn wir Kinder ins Gefängnis stecken“, betonte Meier. Wichtiger sei die Beschäftigung mit den Ursachen solch schlimmer Tagen und der Ausbau von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe.
Update Freitag 7.10 Uhr: Staatsanwaltschaft und Polizei warnen vor Spekulationen und die dadurch entstehende Weiterverbreitung von Falschmeldungen. „Durch das breite Interesse der Öffentlichkeit und die damit verbundene Anteilnahme kommen immer wieder Gerüchte über die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls auf. Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken“, heißt es in einer Mitteilung der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein. Das Informationsbedürfnis in der Öffentlichkeit sei im vorliegenden Fall sehr hoch, jedoch könnten aufgrund des Schutzes aller Persönlichkeitsrechte durch die Ermittlungsbehörden keine detaillierten Informationen veröffentlicht werden. „Staatsanwaltschaft und Polizei bitten daher, sich nicht an etwaigen Spekulationen zu beteiligen und die Diskussionen über die Hintergründe des Vorfalls, auch zum Schutz der Angehörigen, nicht zu befeuern.“
Update Donnerstag 19.20 Uhr: Die Täterinnen im Fall der getöteten Luise F. haben gemeinsam mit ihren Familien Freudenberg verlassen. Sie werden aktuell vom Jugendamt betreut. Wie ist für die Angehörigen der kindlichen Täter ein Neustart möglich?
Update Donnerstag 19.05 Uhr: Alles in Nicole Reschkes Arbeitsalltag dreht sich derzeit um den Tod der zwölfjährigen Luise. Die Freudenberger Bürgermeisterin sieht sich in der Verantwortung für die Menschen in der Stadt und ist zuversichtlich, dass diese die aktuelle Zerreißprobe überstehen.
Update Donnerstag 17.20 Uhr: Die Täter im Fall der getöteten Luise haben gemeinsam mit ihren Familien Freudenberg verlassen. Sie werden aktuell vom Jugendamt betreut. Das bestätigt der Siegen-Wittgensteiner Landrat Andreas Müller der Siegener Zeitung.
Update Donnerstag 15.29 Uhr: Die Siegener Polizei hat die Social-Media-Konten der Täterinnen im Fall Luise löschen lassen. Das bestätigte Landrat Andreas Müller der Siegener Zeitung. Vorangegangen war eine regelrechte Hetzjagd auf die Täterinnen. Und die könnte nun Konsequenzen haben.
Update Donnerstag 15.23 Uhr: Kerzen, bunte Frühlingsblumen, ein kleines Windrad: Nachdem die Polizei ihre Absperrungen entfernt hat, haben viele Menschen kleine Zeichen ihrer Anteilnahme an die Stelle gebracht, an der die 12-jährige Luise aus Freudenberg erstochen wurde. Spaziergänger hielten inne, einige hatten Tränen in den Augen.
Update Donnerstag 14.22 Uhr: Die beiden Täterinnen sind noch unter 14 Jahren alt und können deshalb nicht strafrechtlich belangt werden. Die Wut in der Bevölkerung wächst – eine Petition will die Herabsenkung des Strafmündigkeitsalters voranbringen.
Update Donnerstag 14.03 Uhr: Die Polizei beobachtet in den sozialen Netzwerken gezielt die Debatten zum Fall der getöteten 12-jährigen Luise. „Wir haben ein Monitoring dazu und prüfen laufend, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein am Donnerstag. In sozialen Netzwerken wurden von teils anonymen Nutzern zahlreiche Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die 12- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen veröffentlicht. „Wenn man nach den Hashtags sucht, findet man schon einiges“, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei appellierte an die Nutzer, keine Mutmaßungen und Drohungen zu verbreiten. „Es gehen sehr, sehr zügig auch Falschinformationen durchs Internet - und vieles deckt sich einfach nicht mit unseren Ermittlungen“, sagte der Sprecher.
Update Donnerstag 13.39 Uhr: Auch der erfahrene Psychologe und Kriminologe Prof. Dr. Rudolf Egg ist nach den Vorfällen in Freudenberg erschüttert. Im SZ-Interview bezieht der 74-Jährige ausführlich Stellung zu dem Fall.
Update Donnerstag 12.43 Uhr: An der Schule der getöteten zwölfjährigen Luise in Freudenberg hat am Donnerstag erstmals seit der Tat wieder regulärer Unterricht stattgefunden. „Der Unterrichtsbetrieb läuft planmäßig“, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Es seien aber auch weiterhin Schulpsychologen vor Ort, um Schüler und Lehrer zu unterstützen. Drei Tage lang hatten sich Schüler und Lehrer nach der Tat am Wochenende Zeit für Gespräche und die Trauerarbeit genommen. Nun sei es Fachleuten zufolge sinnvoll, den Weg zurück zum normalen Schulbetrieb einzuschlagen.
Update Donnerstag 11.50 Uhr: Noch viele Fragen sind offen im Fall der getöteten Luise aus Freudenberg. Eine davon bleibt vielleicht für immer ungeklärt: Wo ist die Tatwaffe? Die Suche nach dem Messer wurde eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Siegen zu den Gründen - und wie im „Fall Luise“ weiter ermittelt wird.
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Ein Kondolenzbuch liegt neben Blumen und Kerzen in einer Kirche aus. An der Schule des getöteten zwölfjährigen Mädchens Luise im südlichen Nordrhein-Westfalen sollen die Schülerinnen und Schüler nach ausführlichen Gesprächen allmählich wieder nach Stundenplan unterrichtet werden.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Update Donnerstag 10.40 Uhr: Wie der WDR berichtet, haben die Eltern der beiden Täterinnen Freudenberg zunächst verlassen. Ihr aktueller Aufenthaltsort bleibe allerdings geheim.
Update Donnerstag 10.37 Uhr: Kinder unter 14 Jahren können in Deutschland nicht strafrechtlich belangt werden. „Diese Regelung ist nicht mehr zeitgemäß“, findet SZ-Redakteur Julian Kasier und fordert eine Absenkung des Alters. SZ-Redakteur Nico Tielke hält dagegen: Die Forderung sei zwar nachvollziehbar, aber falsch.
Update Donnerstag 9.38 Uhr: Der CDU-Rechtspolitiker Günter Krings fordert, über die Senkung der Strafmündigkeitsgrenze auf unter 14 Jahre zumindest zu diskutieren. „Auch Kinder wissen, dass sie nicht töten dürfen“, sagt er.
Update Donnerstag 8.57 Uhr: In der Debatte um Strafmündigkeit ist der Deutsche Kinderschutzbund gegen eine Herabsetzung der Altersgrenze. „Ab 14 gehen wir davon aus, dass eben Jugendliche sehr viel besser übersehen und begreifen können, was das für Taten sind und was das für Folgen hat“, sagte Vize-Geschäftsführerin Martina Huxoll-von Ahn dem Radiosender RPR1. Unter 14 müsse man da ein Fragezeichen machen. Die Angst vor früheren Strafen halte nicht von Taten ab. Zudem gebe es andere Möglichkeiten der Konsequenzen, das Jugendamt habe eine Palette von Möglichkeiten.
Update Donnerstag 8.20 Uhr: Im Fall der getöteten zwölfjährigen Luise hat das Landesjugendamt NRW kein Verfahren für den Umgang mit den mutmaßlichen Täterinnen parat. „So einen Fall gab es noch nie und entsprechend haben wir dafür auch kein Standardverfahren“, sagte ein Behördensprecher in Köln. Das zuständige Jugendamt vor Ort müsse in kommunaler Eigenständigkeit eine Lösung finden - mit den oder gegen die Eltern der mordgeständigen Mädchen. „Der Fall ist so besonders gelagert, dass es dafür kein Verfahren gibt“, sagte der Sprecher. Das Landesjugendamt ist bei den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen angesiedelt. Es sei aber keine Aufsichtsbehörde und habe nur beratende Funktion, hieß es.
Update Donnerstag 8.04 Uhr: Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) warnt davor, Bilder, Namen oder angebliche Social-Media-Profile der Täterinnen im Internet zu teilen. „Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in Sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar“, sagte BDK-Chef Dirk Peglow dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Gefahr sei groß, dass Menschen öffentlich mit der Tat in Verbindung gebracht werden, die gar nichts mit ihr zu tun hätten. Und es bestehe die Gefahr, dass angeprangerte Menschen verbal oder gar körperlich angegangen werden.
Update Mittwoch 18.45 Uhr: An der Schule der getöteten 12-jährigen Luise sollen die Klassen am Donnerstag allmählich zum Unterricht nach Stundenplan zurückkehren. „Aber da besteht überhaupt kein Druck“, betonte der Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, Christoph Söbbeler. Wo Schülerinnen und Schüler der Esther-Bejarano-Gesamtschule noch den Wunsch nach Gesprächen hätten, stehe der reguläre Unterricht hinten an.
Update Mittwoch 16.55 Uhr: Erstochen von zwei Kindern, zwei Freundinnen. Wie kann das sein? Ein Gespräch mit Dr. Falk Burchard, dem ärztlichen Leiter Leiter der jugendforensischen Klinik in Marsberg. Er sagt: Unschuld und Friedfertigkeit bei Kindern sind ein Irrglaube.
Update Mittwoch 16.30 Uhr: Am Tatort waren die abgelegten Blumen und Kerzen am Mittwochmorgen wie in eine weiße Decke gehüllt: In der Nacht war Schnee gefallen. Viele Menschen suchten weiterhin Trost in den beiden Kirchen der kleinen Stadt, in denen Trauerecken eingerichtet waren. Auch Kondolenzbücher liegen dort aus. Viele, die sich dort eintragen, kennen Luise und auch die beiden mutmaßlichen Täterinnen. „Es ist wichtig, nicht allein mit seinen Gefühlen und Gedanken zu hadern, sondern das Gespräch und den Austausch zu suchen mit der eigenen Familie, Freunden, Nachbarn, Vereinskameradinnen und Vereinskameraden“, sagte Bürgermeisterin Nicole Reschke.
Update Mittwoch 16.10 Uhr: An der Schule der getöteten 12-Jährigen nehmen sich Schüler und Lehrer weiterhin viel Zeit für Gespräche. Normaler Unterricht finde noch nicht wieder statt, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. „Die Schule ist im Moment der Ort, an dem für die Schülerinnen und Schüler Austausch und Trauer möglich sind.“
Update Mittwoch 15.05 Uhr: Für die Ermittler ist die Information der Öffentlichkeit im Fall Luise aktuell ein Balanceakt. Auf sie hagelt eine Menge Kritik ein. Im Gespräch mit der Siegener Zeitung erläutert Oberstaatsanwalt Mannweiler, warum jetzt der Schutz der Täterinnen so wichtig ist.
Update Mittwoch 14.11 Uhr: Wie Mario Mannweiler (Leitender Oberstaatsanwalt Koblenz) der Siegener Zeitung mitteilt, ist bislang noch keine Tatwaffe gefunden worden. Seine Behörde bereite gerade die Übergabe der weiteren Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Siegen vor. Nun gelte nicht mehr das Tatortprinzip, sondern aufgrund des Alters der Täterinnen der Sitz des zuständigen Jugendamtes (Siegen-Wittgenstein).
Update Mittwoch 12.25 Uhr: Das Schicksal von Luise hat nicht nur ganz Deutschland bewegt. Die Nachricht vom Tod des Freudenberger Mädchens geht um die Welt. In sozialen Medien werden die Täterinnen, bekanntlich selbst noch Kinder, regelrecht gejagt.
Update Mittwoch 11 Uhr: Polizeikräfte haben am Dienstag weiter nach der Tatwaffe gesucht. Angeblich, so Ermittlerkreise nach Informationen der Siegener Zeitung, handelt es sich um eine Nagelfeile. Noch gibt es keine offizielle Auskunft der Behörden, ob man fündig geworden ist - oder ob die Täterinnen Angaben zum Verbleib der Tatwaffe gegeben haben. Derweil äußert sich die Polizei zu dem Beamten, der Luise am Sonntag in einem Gebüsch gefunden hat.
Update Mittwoch 10.55 Uhr: Die Deutsche Polizeigewerkschaft NRW kritisiert, dass die mutmaßlichen Täterinnen nicht strafmündig sind. Auch Eltern sollen laut der Gewerkschaft in solchen Fällen einfacher zur Rechenschaft gezogen werden können.
Update Dienstag 19.45 Uhr: Die tatverdächtigen Kinder im Fall Luise F. sind derzeit nicht in ihren Familien. Auch in ihre bisherigen Schulen gehen sie nicht. Das teilt die Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein mit, die erklärt, wie die nächsten Schritte aussehen.
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Blumen und Kerzen wurden am Fundort des getöteten Mädchens Luise niedergelegt.
© Quelle: Roberto Pfeil/dpa
Update Dienstag 14:50 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich zu dem Verbrechen in Freudenberg geäußert. „NRW trauert“, sagte er in der Staatskanzlei in Düsseldorf und sprach der Familie des getöteten Mädchens sein Beileid aus. Wüst nannte es „unvorstellbar und kaum auszuhalten“, dass Kinder zu solch einer Tat imstande seien. „Die geschilderten Details lassen uns erschaudern.“
Update Dienstag 14:14 Uhr: Die Pressekonferenz, bei der sich die Ermittler wegen des Alters der Verdächtigen nur sehr vage äußern konnten, ist beendet.
Update Dienstag 14:11 Uhr: Jürgen Süs: Wir haben keine Kenntnisse darüber, dass die beiden Täterinnen bislang polizeilich in Erscheinung getreten sind.
Mario Mannweiler: Strafrechtlich ist die Sache abgeschlossen. Das ist ein hochkomplexer Fall für das Jugendamt. Die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an. Das ist eine große Herausforderung für die Experten. In deren Hände legen wir jetzt diesen Fall.
Schutz der Kinder steht im Vordergrund - keine Auskünfte zum Tathergang
Update Dienstag 14.05 Uhr: Florian Locker: Es geht bei den vermeintlichen Tätern um den Schutz zweier Kinder – deswegen werden wir keine Angaben darüber machen, wie der Tathergang genau vonstatten gegangen ist. Beispielsweise, ob wir die Tat schwerpunktmäßig einem der beiden Mädchen zurechnen können.
Update Dienstag 14.03 Uhr: Florian Locker: Wir suchen, unter anderem, auch noch nach der Tatwaffe, dem Messer.
Update Dienstag 14 Uhr: Mario Mannweiler: Die beiden vermeintlichen Täter, beides Mädchen, stammen aus dem Bekanntenkreis. Die Motivlage ist höchst komplex, denn man muss sie am Alter der Kinder messen. Das würde sich unter Umständen einem Erwachsenen nicht erschließen.
Update Dienstag 13.57 Uhr: Oberstaatsanwalt Mannweiler: Ärzte, Psychiater und Betreuer müssen die weitere Bewertung vornehmen. Weitere Angaben zum Ablauf, Motiv oder Weiterem können wir nicht machen.
Update Dienstag 13.53 Uhr: Polizeivizepräsident Jürgen Süs: Nach über 40 Jahren im Dienst macht mich dieser Fall sprachlos. Aktuell suchen wir noch nach weiteren Beweismitteln in der Region, das erklärt die hohe Polizeipräsenz.
Leiter der Mordkommission, Florian Locker: Wie kamen wir zu diesem Verdacht? Im Zuge der Ermittlungen haben sich Widersprüche ergeben. Diese taten sich durch Hinweise aus der Bevölkerung auf. Gestern wurden die Kinder damit konfrontiert – unter Beteiligung von Angehörigen und unter psychologischer Betreuung. Die Kinder räumten die Tat dann auch ein. Ihre Angaben konnten auch durch Beweise belegt werden.
Update Dienstag 13.49 Uhr: Mannweiler weiter: Es gibt keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Personen. Die Tat ist außergewöhnlich, das ist kein Alltag für uns. Die Staatsanwaltschaft in Siegen wird nun den Vorgang weiterführen, denn aufgrund des Alters der vermeintlichen Täter greift hier das Jugendrecht.
Update Dienstag 13.45 Uhr: Oberstaatsanwalt Mannweiler: Das ist ein erschütterndes Ereignis und ein besonderer Fall. Luise ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Die Obduktion fand in der Uniklinik in Mainz statt. Nach dem Ergebnis ist das Kind aufgrund zahlreicher Messerstiche verblutet. Hinweise auf eine Sexualstraftat gibt es keine. Luise ist nach derzeitigem Stand am Auffindeort getötet worden. Die Beweislage gibt her, dass zwei Kinder als Täter infrage kommen. Das ist auch das Ergebnis von Befragungen. Wir gehen aufgrund des Alters von 12 und 13 Jahren von Strafunwürdigkeit aus. Es können keine strafrechtlichen Sanktionen erfolgen. Die Kinder sind in der Obhut des Jugendamtes, welches für weitere Maßnahmen zuständig ist. Die Grenze für die Strafmündigkeit liegt bei 14 Jahren.
Zwölfjährige Luise von zwei Kindern erstochen
Die zwölfjährige Luise ist erstochen worden. Das hat die Obduktion ergeben. Als Täterinnen wurden zwei strafunmündige Mädchen ermittelt.
© Quelle: dpa
Update Dienstag 13.42 Uhr: Gehrke weiter: Am Sonntag habe man das „sehr unwegsame Waldgelände“ nördlich des ursprünglichen Suchgebietes durchkämmt. Ein Hundeführer hätte dann die Leiche entdeckt.
Update Dienstag 13.40 Uhr: Der Siegener Polizeirat Daniel Gehrke: Er sei selbst in die Suche nach Luise involviert gewesen. Die letzten zwei Tage seien „intensiv“ gewesen. Der Notruf der Eltern sei am Samstag um 19.44 Uhr eingegangen, da war sie bereits seit rund drei Stunden vermisst. Letzter Aufenthaltsort sei im Ortsteil Hohenhain bei ihrer Freundin gewesen. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Vorstellung, Luise sei auf dem Heimweg verloren gegangen.“ Entsprechend habe sich die Suche auf diesen Bereich fokussiert.
Die anschließende Suche war, wie berichtet, erfolglos geblieben.
Update Dienstag 13.35 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.
Update Dienstag 13.22 Uhr: Im Rahmen der Pressekonferenz geben Auskunft: Florian Locker (Leiter Kommissariat 11 / Kapitaldelikte, Polizeipräsidium Koblenz), Jürgen Süs (Vizepräsident Polizeipräsidium Koblenz), Anna-Maria Henning (Staatsanwältin Koblenz), Mario Mannweiler (Leitender Oberstaatsanwalt Koblenz) sowie Daniel Gehrke (Leitungsstab Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein).
Update Dienstag 13.17 Uhr: Großer Medienandrang im Polizeipräsidium. Journalisten aus ganz Deutschland nehmen an der Pressekonferenz Teil. Der Fall um die getötete „Luise F.“ aus Freudenberg hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat für 14.45 Uhr ein Statement in der Staatskanzlei in Düsseldorf angekündigt.
Update Dienstag 13.10 Uhr: In wenigen Minuten beginnt im Polizeipräsidium Koblenz die Pressekonferenz im Tötungsdelikt „Luise F.“. Auskunft geben werden Staatsanwaltschaft und Polizei Koblenz.
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Im Polizeipräsidium Koblenz sollen Details im Tötungsfall "Luise F." bekannt gegeben werden.
© Quelle: Tim Plachner
Update Dienstag 10.55 Uhr: Offenbar sind zwei Kinder in den Fokus der Ermittler geraten. Entsprechende Medienberichte kann die Siegener Zeitung bestätigen. Sie sind zumindest intensiv befragt worden, wohl nach widersprüchlichen Aussagen. Sie gelten dem Vernehmen nach als tatverdächtig. Dazu passt die SZ-Informationen aus Behördenkreisen, dass die Staatsanwaltschaft Siegen die weitere Bearbeitung des Falls Luise F. übernehmen soll. Es greift dann nicht mehr das Tatortprinzip (die Leiche war auf rheinland-pfälzischem Gebiet entdeckt worden). Stattdessen geht es um das zuständige Jugendamt, welches im Kreis Siegen-Wittgenstein liegt.
Ergebnisse der Obduktion werden Dienstagmittag bekanntgegeben
Update Dienstag 10.20 Uhr: Wie von der SZ berichtet, haben Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz einen konkreten Ermittlungsansatz. Offenbar gibt es auch Tatverdächtige. Details, auch zum Obduktionsergebnis, wollen die Behörden um 13.30 Uhr in Koblenz bekannt geben.
Die Siegener Zeitung berichtet live aus der PK.
Update Dienstag 8.28 Uhr: Nach Informationen der Siegener Zeitung wollen Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz am Dienstagmorgen neue Erkenntnisse rund um die Ermittlungen um das Tötungsdelikt „Luise F.“ mitteilen. Eine entsprechende Bestätigung gab es aus dem Polizeipräsidium Koblenz.
Dabei dürfte es neben den Obduktionsergebnissen auch um konkrete Ermittlungsansätze gehen. Bereits gestern hatte die SZ aus Polizeikreisen erfahren, dass es eine erste Spur zu einem Täter oder mehreren Tätern gibt. Spekulationen, dass es sich bei diesen Personen möglicherweise selbst noch um Minderjährige handelt, wollte die Polizei auf Anfrage nicht kommentieren. Sie verwies auf die laufenden Ermittlungen und die angekündigten Veröffentlichungen im Laufe des Vormittags.
Am Montag hatten Ermittler die Siegener Zeitung darauf hingewiesen, dass es bei der Kommunikation rund um die Ermittlungen und das Tatgeschehen auch darum gehe, Persönlichkeitsrechte möglicher Verdächtiger zu wahren.
Wir berichten weiter.
Update 19.59 Uhr: Die Ermittler erhoffen sich weiterhin entscheidende Aufschlüsse vom Obduktionsergebnis, das für Dienstag erwartet wird. Das Resultat der Untersuchungen werde voraussichtlich am Vormittag bekannt gegeben, kündigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz am Montagabend an. Weitere Angaben machte er nicht.
Update 19.01 Uhr: Am Montag erinnert an dem Radweg nichts mehr daran, dass hier einen Tag zuvor eine Leiche entdeckt wurde. Keine Polizeiautos, keine Absperrbänder, nichts. An der Stelle, wo das Mädchen gefunden wurde, ist rundherum nichts als Wald.
Getötete Luise F. Ermittler verfolgen offenbar eine konkrete Spur
Update 13.30 Uhr: Wie die Siegener Zeitung exklusiv aus Polizeikreisen erfuhr, verfolgen die ermittelnden Behörden im Fall Luise F. offenbar eine konkrete Spur. „Wir tappen nicht im Dunkeln“, hieß es zur SZ. Weiter: Es bestehe aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung. Dies erklärt auch, warum im Raum Freudenberg und der näheren Umgebung des Auffindeortes den Montagvormittag über relativ wenig Polizeikräfte unterwegs waren.
„Ob der Auffindeort auch der Tatort ist, wissen wir noch nicht sicher“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Koblenz am Montag.
Weitere Details zum Stand der Ermittlungen gab es nicht. Entsprechende Auskünfte seien nicht möglich, ohne die Ermittlungen zu gefährden oder die Persönlichkeitsrechte aus dem Umfeld des toten Mädchens zu verletzen.
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In diesem Waldstück fand die Polizei am Sonntagmittag Luise F.. Im Hintergrund ist der alte Hohenhainer Bahnhof zu sehen.
© Quelle: Kay-Helge Hercher
Update 10.40 Uhr: Das Polizeipräsidium Koblenz teilt am Montagmorgen mit, dass Luise F. Opfer eines Verbrechens geworden ist. „Die bisher durchgeführten Ermittlungen bestätigen den Verdacht, dass das Mädchen Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist. Hinweise auf ein Sexualdelikt liegen derzeit nicht vor“, so die Polizei. Zur Feststellung der Todesursache soll noch heute eine Obduktion der Leiche stattfinden.
Zwölfjährige aus Freudenberg wurde Opfer eines Verbrechens
Der Leichnam des Kindes war am Sonntagmittag in der Nähe eines ehemaligen Bahnhofs auf rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden worden.
© Quelle: dpa
„Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz stimmen alle Maßnahmen eng mit den für den Wohnort der Verstorbenen zuständigen Behörden ab“, heißt es weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt könnten zu den weiteren Umständen sowohl aus ermittlungstaktischen Gründen als auch zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Angehörigen keine weiteren Informationen veröffentlicht werden.
In Freudenberg hängen die Fahnen auf halbmast - Stadt trauert um Luise F.
Update Montag 8.45 Uhr: Freudenberg trauert um Luise. In der Stadt hängen die Flaggen auf halbmast, in der Schule der toten 12-Jährigen werden die Mitschüler mit professioneller Hilfe - unter anderem durch Kriseninterventionsteams - in der Aufarbeitung unterstützt.
Von Seiten der Polizei gibt es aktuell noch keinen neuen Sachstand. Das kann sich allerdings im Laufe des Vormittags ändern, wie das ermittelnde Polizeipräsidium Koblenz der Siegener Zeitung mitteilt. Wir berichten weiter. Der dpa sagte eine Sprecherin, dass das Mädchen voraussichtlich noch am Montag obduziert werden soll.
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Trauerbeflaggung am Freudenberger Rathaus.
© Quelle: Julian Kaiser
Traurige Gewissheit: Vermisstes Mädchen aus Freudenberg ist tot
Update 20.28 Uhr: Jetzt ist es offiziell: Die Polizei bestätigte am Sonntagabend per Pressemitteilung, dass es sich bei der gegen Mittag gefundenen Leiche um die vermisste 12-jährige Luise F. aus Freudenberg handelt. „Wir können bestätigen, dass heute Vormittag in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs Wildenburg im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Betzdorf, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, eine weibliche Leiche aufgefunden worden ist. Wir können weiterhin bestätigen, dass es sich bei der aufgefundenen Leiche um das gesuchte Mädchen aus Freudenberg handelt“, heißt es darin.
Zur Todesursache könne man aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Angaben machen. „Die Kriminaldirektion Koblenz hat umgehend die Ermittlungen aufgenommen und eine Ermittlungsgruppe eingerichtet“, so die Polizei weiter.
Die Polizei richtet eine dringende Bitte an die Öffentlichkeit: „Zum Schutz der Privatsphäre der Angehörigen bitten wir die Öffentlichkeit, sich nicht an Spekulationen zu den weiteren Umständen zu beteiligen.“
Nach Leichenfund in Freudenberg: Kirchen laden zur Andacht
Update 19.30 Uhr: Freudenberg steht unter Schock. Die evangelische Kirche ruft zu einer „Andacht für Luise“ auf. Ab 19 Uhr sei die evangelische Kirche dafür geöffnet, heißt es in der spontanen Ankündigung der Kirchengemeinde. „Wir wollen beten für Luise und ihre Familie.“
Derweil geht das Kompetenzgerangel hinter den Kulissen weiter. Die beiden Staatsanwaltschaften Koblenz und Siegen beraten noch immer darüber, wer die Hoheit über die Kommunikation im Fall „Luise F.“ hat. Der Fundort der Leiche im Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sorgt offenbar für unklare Verhältnisse. Grundsätzlich gilt in einem solchen Fall das Tatort-Prinzip - und der liegt nach Informationen der Siegener Zeitung aufgrund der Fundortes der Leiche in Rheinland-Pfalz. Offizielle Aussagen rund um den Fall gibt es daher zur Stunde keine. Dass es sich bei der gefundenen Leiche um die vermisste 12-Jährige handelt, gilt als gesichert. Alle Suchmaßnahmen sind mittlerweile abgebrochen worden.
Vermisstes Mädchen aus Freudenberg: Stadt steht unter Schock
Update 18.20 Uhr: Auch wenn die offizielle Bestätigung von Polizei oder Staatsanwaltschaft noch aussteht - viele Indizien weisen darauf hin, dass es sich bei der gefundenen Leiche um die vermisste Luise F. handelt. Die Freudenberger Bürgermeisterin Nicole Reschke zur Siegener Zeitung: „Wir alle stehen unter Schock, die ganze Stadt. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei Luises Familie und ihren Freunden.“ Auch sie selbst sei tief erschüttert.
Mit der Schule des Mädchens steht Reschke nach eigenen Angaben in Kontakt. An Unterricht ist am Montagmorgen wohl kaum zu denken. Stattdessen werde es professionelle Gesprächsangebote mit psychologischer Betreuung für Luises Mitschüler geben. Auch ein Kriseninterventionsteam soll zum Einsatz kommen.
An der Fundstelle der Leiche haben Polizeibeamte der Spurensicherung ihre Arbeit aufgenommen.
Freudenberg: Umstände nach Leichenfund noch völlig unklar
Update 16.40 Uhr: Es verdichten sich die Anzeichen, dass es sich bei der gefundenen Leiche um die 12-jährige Luise F. handelt. Die Polizei hat ihren öffentlichen Aufruf zur Suche nach dem Mädchen mittlerweile gelöscht. Die Einsatzkräfte hatten bereits am frühen Nachmittag bereits die im Büschergrunder Schulzentrum eingerichtete Sammelstelle wieder geräumt.
Hinweise auf einen möglichen Suizid der 12-Jährigen hatte es laut Polizei keine gegeben. Nach wie vor steht aber auch ein mögliches Unglück im Raum.
Update 15.30 Uhr: Nach Angaben der Polizei Siegen-Wittgenstein geht es gerade darum, welche Kriminalpolizei für die weitere Bearbeitung des Falls zuständig ist. Denn die weibliche Leiche sei zwar von Einsatzkräften aus Siegen gefunden worden, sie lag aber wohl jenseits der Landesgrenze auf rheinland-pfälzischem Gebiet. „Dann würde die Kripo in Koblenz übernehmen“, teilt Polizeisprecher Niklas Zankowski der SZ auf Anfrage mit. Die Kollegen aus Koblenz seien bereits auf dem Weg.
Der Fundort der Leiche wirft jedenfalls Fragen auf. Er passt nicht zum Weg, welche Luise F. von der Kleintirolerstraße in Hohenhain zum Elternhaus in der Tillmann-Siebel-Straße in Freudenberg (rund drei Kilometer Fußweg) nehmen würde.
Wir berichten weiter.
Vermisstes Mädchen in Freudenberg: Polizei im Großeinsatz
Hier unsere ursprüngliche Berichterstattung von Sonntagmorgen
Die Polizei suchte seit Samstagabend bzw. vergangener Nacht nach der 12-jährigen Luise F., von der seit dem späten Samstagnachmittag jede Spur fehlt. Das Mädchen wurde zuletzt gegen 17:30 Uhr in der Kleintirolstraße in Hohenhain gesehen. Dort hatte sie eine Freundin besucht. Nach Erkenntnissen der Polizei wollte das Mädchen zu Fuß in Richtung der Tillmann-Siebel-Straße in Freudenberg nach Hause laufen. Am Sonntagmorgen veröffentlichte die Polizei ein Foto des vermissten Mädchens. Da die öffentliche Suche am Sonntag abgebrochen wurde, haben wir die Personenbeschreibung aus dem Artikel entfernt.
Als die 12-Jährige sich gegen 17:30 Uhr von der Kleintirolstraße aus auf den Weg machte, hatte sie ein Handy dabei.
Auf dem Wanderparkplatz "Alte Schanze" wurde ein Sammelpunkt eingerichtet.
© Quelle: Kay-Helge Hercher
Große Suchaktion nach vermisstem Mädchen: Einsatzkräfte aus der ganzen Region
Auf dem Wanderparkplatz „Alte Schanze“, am Ortseingang von Hohenhain, wurde in der Nacht ein Sammelpunkt für die eingesetzten Kräfte eingerichtet. Bei Tagesanbruch erreichten immer mehr Helfer den Sammelpunkt. Die bisherigen Suchmaßnahmen verliefen bislang (Stand: Sonntag, 9 Uhr) ohne Erfolg. Die Polizei, das DRK sowie die Feuerwehren aus Freudenberg, Büschergrund, Plittershagen und Mausbach waren in die Suche mit eingebunden gewesen. Darüber hinaus wurden Mantrailer-Hunde eingesetzt. Der Polizeihubschrauber kreiste mit seiner Wärmebildkamera, zwei Drohnen von DLRG und THW halfen bei der Suche mit.
Rettungskräfte waren am Samstagabend bis zum Sonntagmorgen mit einem Großaufgebot vor Ort.
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Das Suchgebiet umfasste den Bereich zwischen dem Wanderparkplatz Hohenhain talwärts in Richtung Bethesda-Krankenhaus. Es herrschten in der Nacht eisige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Weitere Suchhunde wurden angefordert, die sich zunächst bei der Wache der Autobahnpolizei Freudenberg trafen und dann sukzessive an die ihnen jeweils zugeteilten Suchgebiete ausrückten. Gegen 5 Uhr ist die DRK-Rettungshundestaffel Altenkirchen mit drei Suchhunden in Hohenhain eingetroffen und hat die Arbeit aufgenommen. Das DRK war am frühen Morgen mit knapp 30 Helfern im Einsatz.
Laut der SZ vorliegenden Informationen soll das Handy der Vermissten ausgeschaltet sein. Über eventuelle Gründe des Verschwindens der 12-Jährigen konnte die Polizei bislang keine Angaben machen.
mit dpa
SZ