Besuch der Achtbeiner

Mit Spinnen unter einem Dach

Die Winkelspinne ist behaart und fühlt sich im Keller besonders wohl.

Die Winkelspinne ist behaart und fühlt sich im Keller besonders wohl.

sp Kreuztal. Die einen bleiben entspannt und tragen sie gemütlich aus dem Haus, die anderen beginnen zu kreischen und würden am liebsten weit wegrennen. Nein, nicht jeder mag Spinnen – und erst recht nicht in den eigenen vier Wänden. Besonders mit Beginn des Herbsts sind die Achtbeiner allerdings genau hier zu beobachten. Das hat jedoch nicht unbedingt etwas mit den kühleren Temperaturen im Freien zu tun.

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Gekippte Fenster und offene Türen laden ein

„Die meisten Spinnen bleiben draußen, da braucht man sich keine Sorgen machen“, klärt Michael Frede von der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein (Kreuztal) auf. Allerdings: Wenn es draußen kühler wird, dann gibt es einige wenige Spinnenarten (zum Beispiel die Zebraspringspinne), die durch das gekippte Fenster, durch die offene Tür oder auch durch Rohre ins Haus kommen. Zurück ins Freie schaffen es viele nicht mehr. Frede: „Nicht jede Spinne, die ins Haus gelangt, hat die richtige Wahl getroffen.“ Sie können bei den hohen Temperaturen im Haus oft nicht überleben, ihr Organismus hält das nicht aus. Normalerweise ziehen sich Spinnen in Gesteinsspalten oder Ähnlichem zurück, fallen in Winterstarre und werden erst wieder aktiv, wenn die Temperaturen milder sind. „Es gibt Spinnen, die leben das ganze Jahr im Haus. Es ist relativ warm, und es kommen genügend Futtertiere in Gebäuden vor“, erklärt Frede. Allerdings könnten sie auch mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen. Der wissenschaftliche Mitarbeiter nennt zwei Spinnenarten, die sich in menschlichen Behausungen wohlfühlen.

Die Zitterspinne

Die Zitterspinne lebt häufig an der Zimmerdecke, auch in Wohnräumen, und baut dort Netze. Sie ist eher glasig, mit langen dünnen Beinen und einem kleinen Körper. Wenn man sie berührt, beginnt ihr Körper zu rotieren. „Sie ist sogar in der Lage, die Winkelspinne zu jagen“, weiß der Mitarbeiter der Biologischen Station.

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Die Winkelspinne

Die Winkelspinne ist auffällig groß, dunkel, behaart und bewegt sich gerne am Boden. Sie fühlt sich wohl an dunklen, kühlen Orten, zum Beispiel im Keller. Und die Winkelspinne ist es, die den Eindruck entstehen lässt, dass im Spätsommer und im frühen Herbst besonders viele Spinnen ins Haus kommen. In dieser Zeit verlassen die männlichen Exemplare ihre Verstecke und machen sich auf die Suche nach paarungsbereiten Weibchen. Dabei legen sie teils weite Strecken zurück.

Tothauen nicht sinnvoll

Frede selbst bleibt bei einer Begegnung mit den Spinnentieren übrigens gelassen: „Ich sehe das immer pragmatisch, ich bin froh über ein paar Winkelspinnen. Sie fangen Mücken und Motten.“ Wer sie aber doch lieber nicht im Haus haben möchte, der sollte sie vor die Tür, am besten in den Garten, bringen, einfach mit einem Glas und einem Stück Pappe, empfiehlt Frede. Es gebe sogar spezielle Spinnen- bzw. Insektenfänger. „Zum Tothauen möchte ich nicht animieren, man tötet ein nützliches Tier, das ist sinnfrei.“ Frede betont außerdem, dass von den Spinnen im Haus keine Gefahr ausgehe, denn wirklich gefährlich könnten sie für den Menschen nicht werden. Zwar gebe es mittlerweile auch giftige Spinnen in Deutschland, die sich aufgrund des Klimawandels weiter in den Norden ausbreiteten – als Beispiel nennt er den Dornfinger –, aber auch hier sei ein Biss vergleichbar mit einem Wespenstich. Außerdem müsste man die Spinne schon in die Hand nehmen und zudrücken oder sich aus Versehen auf sie setzen. Die Wahrscheinlichkeit sei doch eher gering, so Frede.

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