Antrag auf Bürgerbegehren in Vorbereitung
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vö Netphen. Es hat zumindest den Anschein, dass zwischen der politischen Entscheidung und dem Willen vieler Bürger Welten liegen: Das Interesse an der Eissporthalle in Netphen ist durch die in Aussicht gestellten Fördermittel des Bundes in einer Größenordnung von 3 Millionen Euro neu entfacht worden. Allerdings liegt ein gültiger Ratsbeschluss vor, nachdem die Kommune auf die siebenstellige Summe verzichten will. Dies wiederum wollen „engagierte Bürger aus dem Siegerland“ verhindern, die sich laut Pressemitteilung in der Vorwoche zu einer Bürgerinitiative in Netphen zusammengeschlossen haben. Und: „Wir wollen ein Zeichen setzen für die Stadt Netphen, dass es einen Bürgerwillen gibt“, betont Mitinitiator Michele Schulte.
Wir wollen ein Zeichen setzen für die Stadt Netphen, dass es einen Bürgerwillen gibt. Michele Schulte Mitinitiator der BürgerinitiativeDie Zielsetzung der Bewegung gehe weit über den Eissport hinaus, erklärt Kevin Groos, Mitinitiator der Bürgerinitiative: „Wir wollen die Chance ergreifen, die Fördermittel zu nutzen, um den Startpunkt für ein ganzheitliches und Tourismus-affines Konzept in Netphen zu initiieren. Unser kurzfristiges Ziel ist es, dass die Fördermittel nun nicht vorschnell zurückgegeben werden“, erläutert der einstige Eishockey-Torwart. Dies sei wichtig, um ein Konzept für die Nutzung und Sanierung der bestehenden Anlage vorstellen zu können. Dafür werde die nächsten Tage bei der Stadt Netphen der Antrag auf ein Bürgerbegehren eingereicht. Bis zum 20. September solle sich die Stadt offiziell erklären, ob sie mit einem Konzept einen Antrag auf die konkrete Förderung stellen wolle. Diese Frist möchte die Bürgerinitiative nicht fruchtlos verstreichen lassen. Ein Signal an den Fördergeber, dass die Stadt alles tun will, um die Fördermittel in Netphen zu halten, sei jetzt wichtig.
„Wir gehen davon aus, dass eine geschlossene Eisporthalle mit ganzjähriger Nutzung errichtet werden kann, ohne den öffentlichen Haushalt zu belasten“, gibt sich Felix Bauer überzeugt. Damit würden sowohl Bedenken zur Lärmemission als auch zu möglichen Steuererhöhungen Rechnung getragen. Das Nutzungskonzept sehe eine höchstmögliche Ausnutzung der Eiszeiten vor. Angestrebt werde die Integration von Schulsport, Hochschul- und Vereinssport sowie dem Angebot für Trainingscamps, Turniere und Schulungen. Die angestrebte überregionale Strahlkraft einer solchen Anlage solle eingebettet sein in eine ganzheitliche Konzeption für Gastronomie und Tourismus im Netpher Land: Die Initiative möchte durch die Sanierung der Eissporthalle das Potential eines Alleinstellungsmerkmals umfassend nutzen: sportlich, kulturell und auch wirtschaftlich.
Online-Petition eröffnet
Um ein Stimmungsbild der Bevölkerung zu erfassen, habe die Initiative eine Online-Petition eröffnet. „Wir konnten in den ersten 24 Stunden bereits über 2000 Unterstützer für unsere Sache gewinnen“, freut sich der ehemalige Mannschaftsspieler des EHC Netphen 08, André Jung. Ferner sei eine Facebook-Gruppe gegründet worden: Petition zur Erhaltung der Eisporthalle in Netphen. Inspiriert wird die Initiative auch durch zahlreiche positive Projekte. „Die Notwendigkeit einer voreiligen Absage besteht auch nicht, da es keine nachteiligen Effekte auf die Stadt hätte, wenn man sich diese Option offen hält“, erklärt Michele Schulte.