Neue Grabarten auf Friedhöfen

Bürger mögen es pflegeleicht

Die Baumgemeinschaftsgrabanlage für Urnen auf dem Friedhof in Wiederstein wird gut angenommen, deshalb soll es jetzt eine weitere in Struthütten geben.

Die Baumgemeinschaftsgrabanlage für Urnen auf dem Friedhof in Wiederstein wird gut angenommen, deshalb soll es jetzt eine weitere in Struthütten geben.

sp/sz Neunkirchen. Wenn es um den Ort geht, an dem Menschen ihre letzte Ruhe finden, ist vor allem eines festzustellen: „Was sich ganz massiv verändert hat, ist, dass mehr nach pflegefreien oder pflegeleichten Grabanlagen gefragt wird“, weiß Silke Strunk von der Gemeinde Neunkirchen, die für die Friedhöfe zuständig ist. „Die Friedhofskultur hat sich verändert. Das war früher ein Begegnungsort.“ Heute fehle vielen Angehörigen die Zeit.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Auf der einen Seite wünschten sie sich daher weniger pflegeintensive Gräber, auf der anderen Seite bestehe der Wunsch nach einem Ort der Erinnerung, an dem sie eine Kerze, einen Stein, Blumen oder Kränze ablegen könnten, erklärt Strunk. Mit einem Friedhofsentwicklungskonzept wurden in der Gemeinde Neunkirchen in den vergangenen Jahren neben den bestehenden Bestattungsmöglichkeiten weitere pflegeleichte bzw. pflegefreie Grabarten eingeführt. Erst einmal sollte getestet werden, wie gut diese angenommen werden. Jetzt konnte ein erstes Fazit gezogen werden. Der Haupt- und Finanzausschuss votierte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür, dass neue Grabarten angelegt werden.

Naturnahe Bestattung "eher nachgefragt"

„Ganz gut angenommen wird in Wiederstein die Baumgemeinschaftsgrabanlage für Urnen“, weiß Strunk. Seit sie vor etwa drei Jahren angelegt wurde, seien dort 14 Einzelurnen beigesetzt worden. Insgesamt 80 könnten es sein. „Wenn sich Menschen für eine Bestattung in einer Urnengemeinschaftsgrabanlage entscheiden, wird diese vergleichsweise naturnahe Bestattung offensichtlich eher nachgefragt“, heißt in der Beschlussvorlage der Verwaltung. In der Urnengemeinschaftsgrabanlage auf dem Friedhof in Neunkirchen ist bisher nämlich nur eine Urne beigesetzt worden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Deshalb soll auf dem Friedhof in Struthütten eine weitere Baumgemeinschaftsgrabanlage für Urnenbeisetzungen angelegt werden. Die entsprechenden Gelder sollen in den Haushalt 2022 eingestellt werden. Ausreichend Flächen seien vorhanden, heißt es in der Vorlage. Und eine solche Grabanlage trage zu einem schöneren Erscheinungsbild des Friedhofes bei.

Wiesen-Einzelgräber in Struthütten

„Wir hatten immer wieder Nachfragen für pflegeleichte Grabstätten für Sargbestattungen“, sagt Strunk – für Einzel- wie Partnergräber. In Altenseelbach seien testweise pflegeleichte Partnergräber angelegt worden. Angehörige dürfen im oberen abgegrenzten Drittel Grabsteine aufstellen und Gewächse pflanzen. Die restliche Grabfläche wird mit Rasen eingesät und von der Gemeinde gemäht.

Wegen der erhöhten Nachfrage soll es zukünftig auf dem Friedhof in Struthütten eine Grabreihe für pflegeleichte Wiesen-Einzelgräber geben – das soll der immer wieder bemängelten „Kahlheit“ des Friedhofes entgegenwirken, so die Verwaltung. Außerdem stimmte der Haupt- und Finanzausschuss für pflegeleichte Wiesenpartnergräber für Sargbestattungen auf dem Friedhof in Neunkirchen, da dieser zentral gelegen sei. Das könne auch kurzfristig umgesetzt werden, so Strunk.

SZ

Mehr aus Neunkirchen

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken