Die frohe Botschaft
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SZ-Redakteurin Sarah Benscheidt.
© Quelle: SZ
Die Großeltern, wohnhaft in Wuppertal, konnten es kaum glauben, als die frohe Botschaft sie erreicht hat: Sie haben endlich einen Impftermin! Was der heißgelaufene Telefonhörer nicht vermochte, schaffte mein Immer-wieder-Aktualisieren der KVWL-Website. Und das brachte dann nicht nur endlich die erlösenden freien Termine, sondern auch ein paar Tränen, Lachen und freudiges Durcheinanderreden am anderen Ende des Hörers. „Rolf, hol mal schnell den Kugelschreiber, schreib‘ die Termine riesengroß auf. Und nimm einen, der funktioniert!“ Etwas plagte den Großvater dann aber noch: Ob er mit seiner Herzdame denn auch zusammen zum Impfzentrum gehen könne, fragte er mich. Das habe schließlich genau so in der Zeitung gestanden. „Eheleute können jetzt zusammen einen Termin buchen“, liest er laut vor. Dafür, versuchte ich ihm zu erklären, gebe es auf der Website leider keine Funktion. „Ja wissen die denn nicht, dass wir 55 Jahre verheiratet sind?“, fragte der alte Herr da in seiner erfrischenden Einfachheit, wobei er natürlich an die zusätzlichen Wege dachte, die getrennte Impftermine bedeuten. „Nein“, musste ich ihn enttäuschen. Einen (auch über 80-jährigen) Partner kann man online nicht mit anmelden. Leider reicht die Technik hier wohl mal wieder nicht aus. Dafür aber das Glück: Trotz einzelner Anmeldung bekommen die beiden nicht nur denselben Impftag, sondern auch fast dieselbe Uhrzeit zugewiesen. „Opa ist 20 Minuten eher dran“, sage ich entspannt. „Er ist ja auch ein Jahr älter, das ist schon in Ordnung“, höre ich meine Oma durchs Telefon lachen. Endlich wieder.