Krisengewinner
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SZ-Redakteurin Britta Smit.
© Quelle: SZ
Das lehrt die Menschheitsgeschichte: In jeder Krise gibt es ganz viele Verlierer und einige wenige Gewinner. Da macht die Corona-Krise keine Ausnahme. Und während ich beim Zähneputzen gedanklich noch mit der langen Liste der Verlierer beschäftigt bin, fällt der Blick auf die Ablage im Badezimmer – auf das Glas mit den Klämmerchen, Klammern, Haargummis, Bananenspangen und Spängchen, die im Friseur-Lockdown der auswachsenden Kurzhaaarfrisur in den wechselnden Phasen Halt gaben – wie haarsträubend auch immer. 0,90 Cent, 3,95 Euro, 2,50 Euro, 1,25 Euro zuzüglich eines hohen zweistelligen Betrags für Haarspray und Extrem-Styler – da hat ein Industriezweig ganz ordentlich an mir verdient. Multipliziert mit der Zahl der weltweit betroffenen Damen (und vielleicht auch Herren) – vermutlich ein multi-millionenschweres Geschäft. Doch jetzt ist die Wende da. Die Friseure wechseln mit ihren Scheren und Lockenstäben zwar nicht auf die Gewinnnerseite, aber sie öffnen ihre Salons und verdienen zumindest wieder Geld. Die Klämmerchen-Konsumwelle jedoch wird abebben. Apropos Welle: Sollte die dritte Infektionswelle, deren Existenz die Herren Lauterbach, Wieler und Co. schon gar nicht mehr bezweifeln, die Friseure erneut zum Nichtstun verdammen – man ist ja nun spangentechnisch gerüstet und spart zusätzlich den Friseur. So schnell wird man zum Krisengewinner.