Für Unternehmen zählt jeder Tag

Rückkehr zur Normalität in weiter Ferne

Die Gastronomie hat in diesen Zeiten schwer zu kämpfen.

Die Gastronomie hat in diesen Zeiten schwer zu kämpfen.

sz Siegen/Olpe. Die Unternehmen in Südwestfalen erwarten mehrheitlich erst im zweiten Halbjahr 2021 oder später eine Rückkehr zur Normalität. Das ist das Ergebnis einer Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen, an der sich fast 1500 Unternehmen beteiligten. Besonders für die weiterhin von Einschränkungen betroffenen Unternehmen zähle jeder Tag. Ralf Stoffels, Vorsitzender der südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) Hagen: „Im Veranstaltungsgewerbe stehen viele Betriebe nach wie vor still. Gastronomen und Hoteliers müssen mit gesunkenen Gästezahlen umgehen. Die von der Politik als Reaktion auf die Krise angebotenen Förderinstrumente und Unterstützungsleistungen passen nicht immer. Kredite mit Rückzahlungsfristen helfen wenig, wenn dadurch in der Zukunft das Geld für dringend notwendige Investitionen fehlt. Viele gehen schon an die Reserven.“ Der südwestfälische Mittelstand konnte vielfach mit hohem Eigenkapitaleinsatz die unmittelbaren finanziellen Folgen der Krise dämpfen. Doch die vorliegenden Zahlen machen die Rückgänge besonders deutlich. Ein Drittel der Betriebe erwartet für dieses Jahr Umsatzeinbußen zwischen 10 und 25 Prozent. Weitere 16 Prozent rechnen mit einem Minus zwischen 25 und 50 Prozent, und 5 Prozent befürchten sogar Umsatzverluste von mehr als 50 Prozent. Auf der anderen Seite konnte wenigstens jedes vierte Unternehmen seinen Umsatz steigern oder zumindest konstant halten. Felix Hensel, Präsident der IHK Siegen: „Die Sommermonate brachten eine konjunkturelle Erholung. Jedoch werden zahlreiche Firmen im laufenden Geschäftsjahr rote oder sogar tiefrote Zahlen schreiben. Die Kapitalpolster schwinden entsprechend. Um die Liquidität der Unternehmen zu sichern, muss endlich die hohe Abgabenlast gesenkt werden.“ Neben finanzieller Unterstützung seien schnelle Hilfen in allen Branchen notwendig. Beispielsweise hätten viele Kommunen teils Regeln vereinfacht oder Gebühren und Beschränkungen für die Gastronomie abgeschafft. Es müssten zusätzliche Erleichterungen beschlossen werden, geben die IHKs der Politik mit auf den Weg. Aktuell spitzt sich die Corona-Situation wieder zu. Ein zweiter flächendeckender Lockdown müsse unbedingt verhindert werden, so die drei Kammern. Ein erneutes Herunterfahren des öffentlichen Lebens hätte erhebliche Auswirkungen auf die südwestfälische Wirtschaft.

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