Nach wie vor zu viele Barrieren im öffentlichen Raum
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Der 2. Inklusionsbericht des Kreises zeigt: Es wurde viel bewegt und es muss noch viel passieren in Sachen Barrierefreiheit.
© Quelle: Foto: Pixabay
sz Siegen. „Vielfalt ist niemals eine Schwäche, sondern immer eine Bereicherung – für jeden einzelnen, aber auch für eine Gesellschaft insgesamt. Deshalb geht es bei Inklusion auch um viel mehr als ‚nur‘ um die Integration von Menschen mit Behinderung. Es geht darum, unsere Gesellschaft insgesamt zu stärken, menschlicher und lebenswerter für alle zu machen.“ Das machen Landrat Andreas Müller und Helge Klinkert, Dezernentin für Schule, Bildung, Soziales und Jugend, im neuen Inklusionsbericht des Kreises deutlich. Den hat der Kreistag jüngst verabschiedet.
Bilanz gezogen
2014 wurde für den Kreis Siegen-Wittgenstein erstmals einen Inklusionsbericht erarbeitet. Seit Sommer 2018 haben rund 100 Vertreter unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen Bilanz gezogen und nach vorne geblickt. Dabei wurden die Ziele aus dem ersten Bericht überprüft und – soweit noch nicht umgesetzt – auf ihre künftige Bedeutung bewertet und gewichtet.
Veranstaltungen mit Vorbildfunktion
In den vergangen Jahren hat sich vieles entwickelt: Etwa im Bereich des ÖPNV. Immer mehr Busse aber auch Haltestellen sindbarrierefrei und diese Entwicklung geht weiter. Im Freizeit- und Kulturbereich wurde in einem vom Kreis Siegen-Wittgenstein geförderten Projekt ein Technikpool angeschafft, der es Veranstaltern ermöglicht, ihre Angebote barrierefrei zu gestalten. Auch z.B. imSport wird Inklusion zunehmend gelebt – wie der Schüler- und der Firmenlauf zeigen, die als inklusive Veranstaltungen Vorbildfunktion haben.„Unsere Gesellschaft ist in den letzten Jahren insgesamt für Fragen der Inklusion sensibler geworden“, stellt der Landrat fest. „Wenn wir aber tatsächlich eine Inklusive Gesellschaft wollen, die möglichst vielen Menschen Teilhabe eröffnet – und das ist und bleibt mein Ziel – dann ist das kein Selbstläufer“.
Noch ein weiter Weg
So bleibe es eine Herausforderung, Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Zudem gebe es im öffentlichen Raum nach wie vor zu viele Barrieren: z.B. Stufen, die mit Rollator oder Rollstuhl nicht zu überwinden seien. Oft fehlten auch Informationen in Blindenschrift oder in Leichter Sprache. Und auch Gebärdendolmetscher seien bei öffentlichen Veranstaltungen immer noch die Ausnahme, resümiert Andreas Müller.