Grausamer Mord aus Habgier (Update 11 Uhr)
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Für eine grausame Tat muss sich seit Dienstag ein 20-jähriger Hilchenbacher vor dem Siegener Landgericht verantworten.
© Quelle: Jan Schäfer
js Siegen/Vormwald. Grausame Worte sind es, mit der Staatsanwalt Fabian Glöckner die Tat zusammenfasste, für die sich seit Dienstag ein 20-Jähriger Hilchenbacher vor der 2. großen Strafkammer als Jugendgericht des Landgerichts Siegen verantworten muss. Er soll im August vergangenen Jahres einen 74-jährigen Mann in dessen Wohnhaus in Vormwald getötet haben - und zwar "aus Habgier und Mordlust". Eine Stunde lang soll die brutale Tortur gedauert haben, bei der der junge Mann mit diversen Gegenständen auf den Senior eingestochen haben soll. Von einem Schraubenzieher war die Rede, gezielt soll der Täter auf Kopf, Oberkörper, besonders die Augen gezielt haben. Später kam auch eine Gartenschere ins Spiel. Gestorben ist das Opfer nicht an den einzelnen Stichverletzungen, vielmehr ist er verblutet und hat Blut in die Lunge bekommen. Der 20-Jährige soll mit dieser Tat einen "langgehegten Wunsch, einen Menschen töten zu wollen", nachgekommen sein.
Staatsanwaltschaft geht von Schuldunfähigkeit aus
Der Jugendkammer unter dem Vorsitz von Richterin Sabine Metz-Horst wurde keine Anklageschrift vorgelegt, sondern eine Antragsschrift. Denn: Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 20-Jährige zum Zeitpunkt der Tat wegen einer schizophrenen Störung nicht schuldfähig war. Daher sitzt der Täter seit September nicht in Untersuchungshaft, sondern befindet sich in einer geschlossenen phsychiatrischen Einrichtung. Am Ende des Verfahrens ist demnach mit einer dauerhaften Unterbringung und nicht mit einer Verurteilung zu rechnen.
Blutverschmierter Überweisungsträger
Aufgefallen war der junge Mann am Tag nach der Tat, als er mit einem blutverschmierten Überweisungsträger in der Hilchenbacher Sparkasse aufgetaucht war. Damit wollte er vom Konto seines Opfers zwei E-Bikes bezahlen, die er online bestellt hatte. Die Bankangestellte jedoch nahm die Überweisung nicht an und alarmierte die Polizei.
Der Täter machte selbst am ersten Verhandlungstag keine Angaben. Am Montag, 22. Februar, geht es weiter.