FDP will zwei Gymnasien fusionieren
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Auf der Morgenröthe könnten nach Auffassung der FDP zwei Siegener Gymnasien zusammengelegt werden.
© Quelle: kay
sz/js Siegen. In diesem Sommer muss die Stadt Siegen einen Wegweiser finden: Wie soll die Landschaft ihrer weiterführenden Schulen in naher Zukunft gestaltet werden? Kann sie die von CDU und SPD gewünschte vierte Gesamtschule einrichten? Wird sie sich von einem ihrer Gymnasien verabschieden müssen? Ende Juni dürfte die Diskussion wieder Fahrt aufnehmen im Schulausschuss, die Verwaltung hat Daten und Zahlen versprochen. Passend dazu meldet sich jetzt abermals die FDP zu Wort. Sie schlägt vor, das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium auf dem Rosterberg und das Gymnasium Auf der Morgenröthe am Standort Niederschelden zusammenzulegen.
Die Liberalen machen sich nach eigenen Angaben große Sorgen angesichts der Situation in der Siegener Schullandschaft. Deshalb solle sich der Rat noch in diesem Jahr dazu bekennen, alle Schulstandorte in Siegen bis auf den Realschulstandort Oberes Schloss zu erhalten. „Die FDP bekennt sich aber auch zum Erhalt der Hauptschule Achenbach und der beiden Realschulen“, heißt es in einer Mitteilung der FDP.
Das dreigliedrige Schulsystem inklusive der Gesamtschulen habe sich in Siegen bewährt. „Wir brauchen gut auf eine Ausbildung im dualen Berufsbildungssystem vorbereitete Jugendliche“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Raimund Hellwig – „und nicht nur Abiturienten mit Uni-Perspektive“.
Fünfzügige Realschule am Rosterberg?
Neben der Zusammenlegung der beiden Gymnasien regt die Fraktion an, dass die Realschulen auf der Morgenröthe und am Oberen Schloss in das Gymnasialgebäude am Rosterberg ziehen. „Hier könnte dann eine starke fünfzügige Realschule entstehen, die ganz andere Möglichkeiten zur Profilbildung hätte als die beiden ehemals eigenständigen Schulen.“ Der erneute Umzug der Realschule Morgenröthe könne „durch einen starken pädagogischen Mehrwert kompensiert“ werden.
Mit diesem Konzept seien alle Siegener Gymnasien auf Dauer so stabil, dass sie ein gutes Unterrichtsangebot gewährleisten könnten, finden die Liberalen. Zugleich werde es ein geordnetes Nebeneinander mit den bestehenden Gesamtschulen geben können, bei dem es kein Gerangel um Gymnasialzüge geben müsse.
Gesamtschulfrage frühestens in zwei Jahren klären
„Wir wollen nicht auf Verdacht etwas aufgeben, was vielen Generationen eine gute und solide Schulbildung verschafft und tragende Säulen der Gesellschaft hervorgebracht hat“, so schulpolitischer Fraktionssprecher Kevin-Lee Hörnberger. „Mit der vierten Gesamtschule wäre das gegliederte Schulsystem in Siegen nicht mehr realistisch darstellbar.“ In der Gesamtschulfrage hänge für die FDP vieles von der Entwicklung der noch jungen Gesamtschule auf dem Schießberg (Geisweid), aber ebenso von der Gesamtschule in Freudenberg und dem Schulzentrum in Netphen ab. Deshalb könne – wenn überhaupt – frühestens in zwei Jahren über die Einrichtung einer vierten Gesamtschule entschieden werden.