Testzentrum im Industriegebiet
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Andrej Tschurikov (l.) und seine Mitarbeiter sind an der Industriestraße in Bad Laasphe vorbereitet. Ab 6. April eröffnen die eigentlich aus der Metallbranche stammenden Unternehmer ein kostenloses Bürger-Testzentrum.
© Quelle: MedOK
howe Bad Laasphe. „Die Krise hat uns erwischt“ – das war der Satz, den Andrej Tschurikov im Januar im SZ-Gespräch sagte. Der Zwei-Mann-Betrieb im Bereich Dreh- und Frästechnik an der Industriestraße in Bad Laasphe hätte bald schließen können. Die kleineren Aufträge für die Automobilindustrie, die zwei Familien über Wasser hielten, blieben aus. Die Maschinen-Automaten und Kabinen in der großen Halle mussten eingestampft werden. Hier drehte sich kein Rad mehr rund. Die Existenz des Betriebs stand auf dem Spiel. Also setzten sich Andrej und sein Geschäftsfreund zusammen und grübelten über die Zukunft.
Da kam den Geschäftsleuten zwischen Aldi-Lager und Holzkontor eine gute Idee in den Sinn: Wir lassen mal unsere Kontakte nach China spielen und schauen mal, ob wir nicht eine Maschine kaufen können, die medizinische Masken herstellt. Heute jagt das feine Maschinchen aus Fernost immerhin 60 Stück Mund- und Nasenschutz raus. Die Produktion läuft auf Hochtouren. Daneben kauft Andrej Tschurikov zertifizierte FFP2-Masken ein, inzwischen kann man an der Industriestraße sogar Sauerstoffflaschen für medizinische Zwecke erwerben. Mehr noch: In diesen Tagen, ab 6. April, startet Tschurikovs Firma MedOK als weiteres Testzentrum vor Ort in Bad Laasphe. Mitte März hatte MedOK den Antrag beim Kreis Siegen-Wittgenstein gestellt, kurz darauf kam auch schon der positive Bescheid – als Leistungserbringer nach §6 Absatz 1, Nummer 2 der Coronavirus-Testverordnung.
Antigentest gegen Aufpreis
Bei MedOK an der Industriestraße können sich die Bürger dann einmal pro Woche kostenlos testen lassen. Sogar ein Antigentest kann mit Aufpreis durchgeführt werden. Die Tests selbst liegen übrigens schon bereit. „Wir haben gute Kontakte zur Volksrepublik“, sagt Andrej Tschurikov. Und: Das Unternehmen hat die Räumlichkeiten. Neben der Halle existieren nämlich weitere Räume, die eine Testung der Bürger unter Pandemie-Bedingungen zulassen. Für den Antrag beim Gesundheitsamt des Kreises musste MedOK natürlich zahlreiche Auflagen und Voraussetzungen erfüllen, unter anderem die nötigen Räumlichkeiten und ein entsprechendes Hygienekonzept bereithalten. „Das wurde hier alles geprüft.“
Termin mit QR-Code
Noch sind die Männer mitten in den intensiven Vorbereitungen. Aktuell soll eine Internetseite angelegt werden, die unter www.testzentrum-wittgenstein.de erreichbar ist. Sie wird gerade eingerichtet. Von hier läuft die Anmeldung zum kostenlosen Corona-Test. Der Kunde bucht einen Termin mit QR-Code, mit dem er sich dann testen lassen kann. Die Tests führt Andrej Tschurikov gemeinsam mit zwei weiteren Mitarbeitern durch. „Wir haben dafür eine Schulung absolvieren müssen“, verrät er.
Dass die Bürger vor Ort möglichst zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen sollten, das wissen die Geschäftsführer von MedOK auch. Wer sich hat testen lassen, der könnte ja gleich – in einem Aufwasch – eine Packung „Masken“ mitnehmen.