Dieter Nuhr findet Forderung nach Verhandlungen mit Putin inzwischen „völlig irreal“
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Dieter Nuhr in der ARD-Talksendung „Maischberger“.
© Quelle: ARD/Screenshot
Im vergangenen Jahr sprach er sich noch entschieden gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus, inzwischen hat der Kabarettist Dieter Nuhr seine Meinung zur Politik Deutschlands im Ukraine-Krieg grundlegend geändert: „Heute halte ich die Forderung nach Verhandlungen für völlig irreal, weil mit wem soll man verhandeln?“, sagte Nuhr laut einer Mitteilung am Mittwochabend in der ARD-Talksendung „Maischberger“. Er vertrete inzwischen auch die Haltung, dass die Ukraine sich nicht ergeben sollte – deshalb brauche das Land Waffen. „Ich sehe nicht mehr die Alternative zu dem, was wir gerade tun“, sagte Nuhr.
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Der Kabarettist gehörte im April 2022 zu den Erstunterzeichnern eines offenen Briefs, in dem Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert wurde, keine schweren Waffen an die Ukraine zu liefern. Das Schreiben unterstützten unter anderem Feministin Alice Schwarzer, Schriftsteller Martin Walser, Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, Sänger Reinhard Mey, Schauspieler Lars Eidinger und Schriftstellerin Juli Zeh.
Das aktuelle „Manifest für den Frieden“ von Schwarzer und Sahra Wagenknecht wollte Nuhr nicht unterzeichnen. „Weil ich die Sache natürlich jetzt nach einem Jahr anders sehe“, so Nuhr. In den Anfangstagen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine „konnte sich ernsthaft noch niemand vorstellen, wie das gehen soll, diese russische Armee zu schlagen“, erklärte der Kabarettist seinen Meinungswandel. Es gebe „ganz, ganz viele Themen, zu denen Menschen ihre Haltung ändern mit der Zeit“.
RND/seb