Thomas Heinze ist der neue „Alte“: „222 Folgen werde ich wohl nicht schaffen“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MPWVF2YHUNDB5PPSXTMGG4HNNA.jpg)
Der Schauspieler Thomas Heinze.
© Quelle: © Sam Heinze
Die Fans des ZDF-Freitagskrimis „Der Alte“ müssen sich an einen neuen Hauptdarsteller gewöhnen. Schauspieler Thomas Heinze (57) löst seinen Kollegen Jan-Gregor Kremp (59) ab. Die neue Staffel mit Heinze läuft am 10. März (20.15 Uhr) an. Im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) spricht der neue „Alte“ über sein Debüt als Kommissar.
Herr Heinze, Sie sind der neue „Alte“. Wie kam‘s dazu?
Ich hatte Ende 2021 eine Gastrolle bei „Der Alte“ und habe während der Dreharbeiten vom Kollegen Jan-Gregor Kremp erfahren, dass er aufhören möchte. Er hat mir erzählt, dass es schon Bewerber für die Rolle gibt, aber noch nichts entschieden sei. Also habe ich mich einfach in die Reihe der Anwärter eingereiht, das ZDF und die Produktionsfirma haben sich alles ganz genau angeguckt, und am Ende habe ich den Zuspruch bekommen, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Ihre Vorgänger waren jeweils längere Zeit im Dienst. Haben auch Sie sich auf einen längeren Lauf eingestellt?
Also ich habe jetzt nicht vor, gleich wieder hinzuschmeißen, das wäre ja absurd. Wir haben uns darauf geeinigt, das jetzt erst mal drei Jahre zu machen, und danach kann es weitergehen, wenn es gut läuft. Rolf Schimpf hat den „Alten“ am längsten von allen gespielt, der hat 222 Folgen gedreht. Das werde ich wohl nicht schaffen, wir drehen ja nur acht Folgen pro Jahr. Da müsste ich ja die nächsten 30 Jahre „Der Alte“ drehen, ich weiß ja gar nicht, ob ich überhaupt noch so lange lebe.
Trotzdem könnte „Der Alte“ Ihre späte Lebensrolle werden?
Klar, warum nicht? Damit wäre ich absolut einverstanden.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3VQXJCAGGNC7HAZKMIKFPTKAM4.jpg)
Das Stream-Team
Die besten Serien- und Filmtipps für Netflix & Co. – jeden Monat neu.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Haben Sie ein Mitspracherecht bei der Entwicklung der Rolle des neuen Kommissars Caspar Bergmann?
Ich glaube, das geht gar nicht anders. Die Produktion und der Darsteller müssen eine solche Rolle gemeinsam entwickeln, nicht zuletzt, damit die Autoren wissen, für wen sie das schreiben. Es ist ja ein Riesenunterschied, ob ich das spiele oder sagen wir mal Til Schweiger oder Jürgen Vogel. Man muss die Dialoge und das alles schon ein bisschen auf die jeweilige Person zuschreiben.
Was bringen Sie von sich selbst in die Rolle mit ein?
Den Bewegungsdrang, die Ungeduld, Neugierde und eine gewisse Spitzbübigkeit, würde ich sagen. Es gibt aber auch Unterschiede zwischen Caspar Bergmann und mir, so bin ich ein absolut gesellschaftsorientierter Mensch, was er nicht ist.
Sie haben es in „Der Alte“ fast ausschließlich mit weiblichen Kolleginnen zu tun. Fühlen Sie sich als Hahn im Korb?
Nein, gar nicht, ich glaube dass sich diese Konstellation auch eher zufällig so entwickelt hat. Nachdem Ludwig Blochberger als Kommissar Tom Kupfer aus der Serie ausgestiegen ist, sind halt nur noch Frauen als Kolleginnen für den neuen „Alten“ übrig geblieben. Ich find‘s schön und komm damit prima zurecht. Ich bin auch sehr gut von Stephanie Stumph und den anderen Kolleginnen aufgenommen worden.
Was sagt eigentlich Ihr guter Freund Jürgen Vogel dazu, dass Sie der neue „Alte“ sind?
Er findet das super. Seine in Köpenick spielende ZDF-Serie „Jenseits der Spree“ läuft ja auf dem Sendeplatz, auf dem früher „Derrick“ gezeigt wurde. Insofern ist Jürgen der neue Derrick und ich bin der neue „Alte“. Besser geht‘s doch gar nicht.
Wird Jürgen Vogel mal eine Gastrolle im „Alten“ kriegen?
Eine Gastrolle nicht, aber uns schwebt was viel Besseres vor: Eine Crossover-Episode, in der die beiden Kommissare gemeinsam ermitteln. Das wäre super, und wir haben mit dem ZDF auch schon darüber gesprochen. Wir würden uns wahnsinnig freuen, wenn‘s klappt.
Thomas Heinze wurde 1964 in West-Berlin geboren, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in den USA und kehrte 1973 mit seiner Familie nach Deutschland zurück. 1991 feierte er seinen Durchbruch in Sönke Wortmanns Kinokomödie „Allein unter Frauen“. Es folgten Auftritte in zahlreichen Filmen und Serien. Heinze ist nach Siegfried Lowitz, Rolf Schimpf, Walter Kreye und Jan-Gregor Kremp der fünfte „Alte“ in der seit 1977 laufenden ZDF-Krimireihe. Der Schauspieler lebt mit der Radiomoderatorin Jackie Brown in Berlin.