WM in Katar: Chinas Staats-TV zensiert Fußballfans ohne Maske im Stadion
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Japanische Fans im Stadion. Das chinesische Staatsfernsehen zensiert Fans ohne Maske bei der Übertragung.
© Quelle: IMAGO/Agencia MexSport
Das chinesische Staatsfernsehen zensiert offenbar Bilder von Fans ohne Maske bei der Übertragung der WM in Katar. Während des Gruppenspiels Japan gegen Costa Rica schnitt der Sender CCTV Sports Nahaufnahmen von Stadionbesuchern ohne Maske heraus und zeigte stattdessen Spieler und Offizielle. Das berichteten verschiedene Medien mit Verweis auf einen Reporter der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Demnach wurden lediglich weit entfernte Aufnahmen der Menge gesendet, auf denen einzelne Gesichter schwer zu erkennen sind. Insgesamt seien die Fans bei dem chinesischen Staatssender CCTV Sports deutlich weniger oft zu sehen als bei Übertragungen auf dem Videoportal Douyin (Tiktok) oder chinesischen Streamingplattformen. Zuvor hatten Aufnahmen von feiernden Fans bei der WM in Katar für Diskussionen in dem Land gesorgt.
„Nieder mit Xi Jinping“: Heftige Proteste gegen Corona-Politik in China
Die rigide Null-Covid-Politik hat in China zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt.
© Quelle: Reuters
Menschen in China protestieren gegen Corona-Politik
China verfolgt als einziges großes Land der Welt eine strikte Null-Covid-Politik. Viele Millionenstädte sind weitgehend lahmgelegt. Ständige Tests, Ausgangssperren, Zwangsquarantäne, lückenlose Überwachung durch Corona-Apps und Kontaktverfolgung bestimmen den Alltag der Menschen. Schon bei einzelnen Infektionen oder Verdachtsfällen werden ganze Wohnblöcke und Wohnanlagen abgeriegelt.
Zuletzt haben die Menschen in mehreren chinesischen Metropolen gegen diese strikte Corona-Politik protestiert. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten bis in die Nacht zu Montag an. Es ist die größte Protestwelle seit Jahrzehnten in China. Einige Demonstranten forderten sogar den Rücktritt von Staatspräsident Xi Jinping. Zahlreiche Menschen wurden festgenommen.
Auslöser war ein Wohnungsbrand in der Metropole Ürümqi in Xinjiang in Nordwestchina am Donnerstagabend mit mindestens zehn Toten. Viele äußerten den Verdacht, dass die Rettungsarbeiten durch die strengen Corona-Maßnahmen behindert worden seien.
Die chinesische Führung scheint zu befürchten, dass die Übertragung von maskenlosen Fans bei der WM die Proteste weiter anheizen könnte.
RND/ar/dpa