Oberes Siegtal ist wieder „Freak Valley"
AWo-Werkstatt-Gelände ist fest in der Hand der Musikfans

- Viele Fans genießen die entspannte Atmosphäre auf dem Festivalgelände in Deuz
- Foto: Irina Missal
- hochgeladen von Dr. Gunhild Müller-Zimmermann (Redakteurin)
ciu Deuz. Seit Donnerstag ist das AWo-Gelände in Deuz wieder fest in der Hand der Freunde und Freundinnen von Stoner Rock, Blues, Psychedelic Rock und Doom Metal. Bis einschließlich Samstagnacht ist das obere Siegtal das Tal der Rockfreaks, und wieder treffen sich zwischen Netphen und Deuz rund 2500 Menschen, die gemeinsam Musik hören wollen, feiern, klönen, essen, trinken, da sein. Das „Freak Valley Festival“ lockt ein Publikum von hier und aus aller Welt an, dazu Bands aus dem nationalen und internationalen Raum – und es ist für den veranstaltenden Siegener Verein Rock Freaks jedes Jahr erneut eine Herausforderung, den Gästen ein Festival zu bieten, das jedem und jeder Einzelnen gerecht wird.
Wegen des großen Erfolgs: "Freak Valley" ist auf 2500 Gäste begrenzt
Dass das Konzept aufgeht, hat sich in der Vergangenheit gezeigt (2012 begann man mit einem Konzert, das 500 Leute anzog, seit 2015 ist die Besucherzahl auf 2500 limitiert, dazu kommen die Musiker, das Team, die Standbetreiber …); nun, das erzählt „Press Officer“ Michael Hackler im Gespräch mit der Siegener Zeitung, gibt es für die Verantwortlichen den ultimativen „Ritterschlag“: Der WDR-„Rockpalast“ -begleitet das „Freak Valley Festival“, ist mit 40 Mitarbeitern, zwölf Kameras und drei Interviewern vor Ort, nimmt 18 der 29 gebuchten Bands auf und überträgt auf seiner Homepage das Festival im Livestream (www1.wdr.de/fernsehen/rockpalast).
In den Vorjahren, so Hackler, habe sich „Rockpalast“-Ressortleiter Peter Sommer das „Freak Valley“ eher privat angeschaut – und sich von der Strahlkraft des Festivals überzeugen lassen. Nun gibt es neben dem Livestream später auch eine Dokumentation des dreitägigen Events.
"Freak Valley" hat, was anderen Festivals fehlt
Worauf die Festival-Macher stolz sein können ist (neben einem Line-up, dass Jahr für Jahr sein Publikum anzieht) ihr organisatorisches Geschick, das die Bedürfnisse der Gäste im Blick hat. So gibt es in Deuz manches von dem, was es bei anderen Festivals nicht unbedingt gibt: Garderobe, ein auf- und entladbares Chip-System für die Verpflegung, dreimal täglich gesäuberte Toiletten, Familienfreundlichkeit, ein Händler-Angebot, das passt und nicht willkürlich zusammengestellt ist, Speis und Trank von örtlichen Anbietern, für Rollstuhlfahrer eine eigene Rampe – und sowieso ein Kontingent an Tickets sowohl für die Beschäftigten der gastgebenden AWo-Werkstatt als auch für die Ortsgemeinschaft von Beienbach, wo die Festivalbesucher nicht nur einen Zeltplatz bewohnen, sondern liebevoll auch bewirtet werden. Worauf das Team bei der Planung ebenfalls achtet: dass die Reihenfolge der auftretenden Bands immer wieder ein anderes Publikum vor die Bühne zieht. So folgt auf die ganz harte Musik auch mal ein Psychedelic-Folk-Duo, und zumal am späten Abend folgen auf die heftig lauten, aufwühlenden Klänge dann auch solche, die das „Runterkommen“ erleichtern. Geschickt gemacht, denn so leert sich das Gelände entspannt und wie von selbst. Was wichtig für den Festival-Fortgang ist: Um 2 Uhr nachts müssen alle Besucher gegangen sein, dann kommt das Reinigungsteam samt Kehrmaschine.
Auch die umliegenden Geschäfte stellen sich auf die Festivalgäste ein
Gerüstet sein fürs Festival müssen auch die Supermärkte im Netpherland. Und so sorgen die Rock-Freaks vorab dafür, dass die Marktleiter informiert sind und Zeit genug haben, die Bestände aufzufüllen – an Wasser, Bier, Zigaretten, Brot, Wurst, Käse, Chips und Schokolade und vielleicht auch Sonnenmilch. Dass neben dem Zeltplatz auch Hotels und Pensionen gut belegt sind, versteht sich von selbst. Auch Teile des Teams quartieren sich festivalnah ein – wie Michael Hackler in Flenders Beienbacher Ferienwohnung.
Autor:Claudia Irle-Utsch (Redakteurin) aus Siegen |
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