Siegbrücke in Dreis-Teifenbach wieder Thema
Abriss oder 125.000 Euro teurer Neubau?

- Der kurze Weg vom Wohngebiet am Heckersberg in die Dreis-Tiefenbacher Siegauen ist versperrt, Diese Brücke soll nicht mehr verkehrssicher sein.
- Foto: ihm
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
ihm Dreis-Tiefenbach. Annette Scholl (SPD) ließ die Katze aus dem Sack: „Der SPD liegt nichts an dieser Brücke.“ Ein Neubau sei zu teuer. Wenn die UWG mit ihren Dreis-Tiefenbacher Stadtverordneten unbedingt die Brücke über die Sieg erneuern wolle, möge sie die Mittel doch für den Haushalt 2021 beantragen.Das wird wohl auch geschehen. Denn zahlreiche Dreis-Tiefenbacher wollen „ihre“ Fußgängerbrücke, die die Austraße und damit das Wohngebiet Heckersberg mit den Siegauen verbindet, nicht opfern. Fast 1600 Unterschriften für die Brücke liegen bereits im Rathaus.
Seit zwei Jahren gesperrt29 Jahre lang leistete die Brücke verbindende Dienste im Ort. Seit 2018 ist sie gesperrt – nicht mehr verkehrssicher, sagen die Bauexperten.
ihm Dreis-Tiefenbach. Annette Scholl (SPD) ließ die Katze aus dem Sack: „Der SPD liegt nichts an dieser Brücke.“ Ein Neubau sei zu teuer. Wenn die UWG mit ihren Dreis-Tiefenbacher Stadtverordneten unbedingt die Brücke über die Sieg erneuern wolle, möge sie die Mittel doch für den Haushalt 2021 beantragen.Das wird wohl auch geschehen. Denn zahlreiche Dreis-Tiefenbacher wollen „ihre“ Fußgängerbrücke, die die Austraße und damit das Wohngebiet Heckersberg mit den Siegauen verbindet, nicht opfern. Fast 1600 Unterschriften für die Brücke liegen bereits im Rathaus.
Seit zwei Jahren gesperrt
29 Jahre lang leistete die Brücke verbindende Dienste im Ort. Seit 2018 ist sie gesperrt – nicht mehr verkehrssicher, sagen die Bauexperten. Seitdem hat sich eigentlich nichts verändert: Gitter mit Vorhängeschlössern versperren den Weg, die Dreis-Tiefenbacher ärgern sich.
Eine erneuten Anlauf, eine Lösung zu finden, unternahm jetzt der Stadtentwicklungsausschuss. Er bekam die möglichen Alternativen inklusive Kostenschätzungen auf den Tisch.
Sanierung nicht wirtschaftlich
Es gebe zwei Möglichkeiten, die vorhandene Kranbahn-Brücke aus Metall zu sanieren, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Entweder die Kranbahn werde abgebaut und im Werk behandelt oder an Ort und Stelle komplett eingehaust und saniert. An der frischen Luft, so heißt es, könne der vorhandene Anstrich nicht abgeschliffen werden. Bleihaltiger Staub dürfe nicht in die Umgebung gelangen. Das beauftragte Ingenieurbüro hält eine Sanierung deshalb für nicht wirtschaftlich, Angebote haben die von der Stadt angefragten Stahlbauer gar nicht erst abgegeben. Zumal auch das Thema Barrierefreiheit bei dieser Brücke eine Rolle spielt. Bisher führen Stufen auf das Bauwerk.
Sechs Neubau-Varianten stehen zur Debatte. Dabei sind folgende Kostenpositionen in allen Varianten identisch: Mobilkran 10.000 Euro, Abbruch der vorhandenen Brücke 9000 Euro, Anpassungen Widerlager 18.000 Euro. In Summe also 37.000 Euro, die für alle Neukonstruktionen aufzuwenden wären. Dazu kommen folgende Kosten:
- Brücke aus glasfaserverstärktem Kunststoff: 93 400 Euro,
- Stahlbrücke: mehr als 70 000 Euro plus Rampenkosten (in der Vorlage nicht beziffert),
- Betonbrücke: 63 600 Euro plus Rampenkosten,
- Kranbahnbrücke, die ein örtliches Unternehmen angeboten hat: 59 500 Euro plus Rampenkosten,
- Gebrauchte Brücke, für die ein Angebot eingereicht wurde: 94 000 Euro plus Rampenkosten,
- Neue Brücke nach Vorschlägen der Uni: ohne Kostenangabe, es handele sich um die optisch anspruchsvollsten und hochwertigsten, also wohl auch teuersten Varianten, heißt es.
125.000 Euro für neue Brücke
Sieben Minuten Umweg müssten die Menschen wegen der Brückensperrung in Kauf nehmen, rechnete Rainer Schild vor. Ob man dafür 125.000 Euro in die Hand nehmen müsse? Die Dreis-Tiefenbacher Ausschussmitglieder brachen erneut eine Lanze für ihre Brücke, aber Kämmerer Hans-Georg Rosemann erinnerte an den bereits vorliegenden ablehnenden Beschluss aus der vorigen Wahlperiode. Die Sachlage habe sich nicht geändert: „Deshalb werde ich jetzt keine 125.000 Euro in den neuen Haushaltsentwurf einstellen.“
Annette Scholl wollte offenbar Nägel mit Köpfen machen: „Dann sollte die Brücke auch abgerissen werden“, sagte sie in Richtung Bauverwaltung. Rainer Schild deutete ein Kopfnicken an.
Autor:Irene Hermann-Sobotka (Redakteurin) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.