CDU mit zwei Spitzenkandidaten
Gräbener und Bartsch wollen 2004 Bürgermeister werden / Mitglieder wählen im Februar
avb Netphen. Zwei Spitzenkandidaten wollen die CDU Netphen im Herbst 2004 als Bürgermeister-Kandidaten in den Wahlkampf führen. Im Rahmen einer turnusgemäßen Vorstandssitzung des CDU-Stadtverbands erklärten am Montagabend sowohl Vorsitzender Klaus Gräbener als auch Bürgermeister Rüdiger Bartsch ihre Kandidatur. Damit begannen die Vorbereitungen für die nächste Kommunalwahl.
Laut Pressemitteilung nahm der Vorstand die Doppel-Kandidatur als Zeichen dafür, dass die CDU mit dem Bürgermeister und dem Parteivorsitzenden »mindestens über zwei profilierte Persönlichkeiten verfügt, denen man die Führung der Stadt auch in schwierigen Zeiten anvertrauen kann«. Allerdings will die Stadtverbandsführung bald Klarheit über ihren neuen Frontmann haben: Bei der nächsten Mitgliederversammlung am 19. Februar soll das Plenum sich mehrheitlich zwischen Bartsch und Gräbener entscheiden. Beide Kandidaten wurden aufgefordert, innerhalb der nächsten 14 Tage ihre Vorstellungen für die zukünftige städtische Entwicklung in einer Sonderausgabe des Mitgliederheftes »schwarz auf weiß« zu veröffentlichen.
Bürgermeister Rüdiger Bartsch, der die junge Stadt seit 1999 hauptamtlich als Verwaltungschef führt, möchte seine Arbeit weitere fünf Jahre lang fortsetzen – weiter sagte er gestern nichts. Der 59-Jährige war vorher beim Landesbetrieb Straßenbau beschäftigt und wirkte fünf Jahre lang als ehrenamtlicher Bürgermeister. Im repräsentativen Bereich setzte er einen Schwerpunkt. Klaus Gräbener hat Verwaltungswissenschaften studiert und arbeitet seit 14 Jahren bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), seit zehn Jahren als Geschäftsführer. Als solcher führt der 42-Jährige auch das Berufsbildungszentrum (bbz) in Geisweid. Den CDU-Vorsitz übernahm er im Oktober 2000 und brachte einigen Schwung in die Basisarbeit der Partei, was sich in mehreren Grundsatzpapieren zu politischen Kernthemen niederschlug.
Gräbener sieht die politische Arbeit in seiner Heimatstadt als Leidenschaft, die er gerne zum Beruf erheben möchte. Die geleistete Grundsatzarbeit will er als Verwaltungschef umsetzen. »Ich bin überzeugt, dass ich dafür gute Grundlagen mitbringe«, sagte er gestern. Er sei jedoch an einem fairen Miteinander interessiert und habe Bartsch bereits vor mehreren Wochen von seinem Vorhaben informiert, bevor die Kandidatur am Montag erstmals im Partei-Vorstand zur Sprache gekommen sei. Nun werde die Mitgliederversammlung über den weiteren Weg entscheiden. »Eine Wahl ist das demokratischste Instrument, was wir haben.« Wenn er im Februar als Kandidat unterliege, wolle er jedoch im Stadtrat mitarbeiten, kündigte Gräbener an.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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