Ersatz für Georg-Heimann-Halle
Die Netphener Stadthalle ist marode

- Gut möglich, dass die Georg-Heimann-Halle bald ausgedient hat. Ein Neubau an gleicher Stelle lohnt sich laut Verwaltung jedenfalls nicht, und um die Mängel zu beheben, müsste die Stadt rund 1,8 Mill. Euro investieren.
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sos Netphen. 58 Jahre sind im Regelfall kein Alter, um sich zur Ruhe zu setzen. Anders sieht das bei Gebäuden aus, die nach so langer Zeit häufig im besten Fall sanierungsbedürftig, im schlimmsten Fall abbruchreif sind. So auch die Georg-Heimann-Halle in Netphen. Ihre Zeit als Stadthalle könnte gerade ablaufen, zumindest dann, wenn sich die Politik für einen Neubau entscheiden sollte.
Teilweise erhebliche Mängel1961 gebaut, wurde die Georg-Heimann-Halle zuletzt 1993/94 saniert. Vor einem Jahr wurden laut Verwaltungsvorlage jedoch wieder etliche Mängel festgestellt, teilweise erhebliche. Um diese zu beheben, müsse die Stadt 1,8 Mill. Euro in die Hand nehmen, rechnet die Verwaltung vor. Nicht mit einkalkuliert seien Einrichtungskosten wie Tische, Bühnenvorhang, Küche etc.
sos Netphen. 58 Jahre sind im Regelfall kein Alter, um sich zur Ruhe zu setzen. Anders sieht das bei Gebäuden aus, die nach so langer Zeit häufig im besten Fall sanierungsbedürftig, im schlimmsten Fall abbruchreif sind. So auch die Georg-Heimann-Halle in Netphen. Ihre Zeit als Stadthalle könnte gerade ablaufen, zumindest dann, wenn sich die Politik für einen Neubau entscheiden sollte.
Teilweise erhebliche Mängel
1961 gebaut, wurde die Georg-Heimann-Halle zuletzt 1993/94 saniert. Vor einem Jahr wurden laut Verwaltungsvorlage jedoch wieder etliche Mängel festgestellt, teilweise erhebliche. Um diese zu beheben, müsse die Stadt 1,8 Mill. Euro in die Hand nehmen, rechnet die Verwaltung vor. Nicht mit einkalkuliert seien Einrichtungskosten wie Tische, Bühnenvorhang, Küche etc.
Unter anderem geht es um folgende „Baustellen“: Das Dach muss neu gedeckt werden, alle Fenster und Türen müssen ausgetauscht und zusätzliche Rettungswege eingerichtet werden. An einer kompletten Sanierung der Umkleideräume führt kein Weg vorbei, Wände und Böden brauchen neue Beläge und der Hallenboden muss ausgetauscht werden. In Sachen Technik bedarf es einer neuen Lüftungs- und Audioanlage sowie des Einbaus einer Brandmeldeanlage. Alle Versorgungsnetze (Elektro, Heizung, Wasser) müssen komplett saniert und neue Leuchten installiert werden.
Ein hoher Identifikationswert
An der Wichtigkeit der Halle zweifelt die Verwaltung nicht. „Die Georg-Heimann-Halle hat für die Netpher Bürger einen hohen Identifikationswert und dient seit Langem als Ort für gemeinschaftliche Veranstaltungen. Verschiedenen Gesangs- und Musikvereine haben dort ihren Übungs- bzw. Proberaum. Bürgerversammlungen und städtische Info-Veranstaltungen finden dort statt. Der Schützenverein hat einen Schießstand im Kellergeschoss.“
Verwaltung schlägt Neubau "An der Braas" vor
Doch weil die verkehrliche Situation am jetzigen Standort an der Jahnstraße ohnehin nicht optimal sei, Stichworte Rettungsweg und Lärm, schlägt die Verwaltung einen Neubau im Bereich „An der Braas“ vor. „Hier verfügt die Stadt über eigene Flächen, die qualitativ und quantitativ geeignet erscheinen, den Neubau einer Stadthalle als Ersatzbaumaßnahme für ca. 500 Besucher zu ermöglichen“, erklärt die Verwaltung. Die verkehrsgünstige Anbindung an die Umgehungsstraße L 729 sowie die Rettungswache und die Parkflächen sprächen dafür. Neben einer eingeschränkten Nutzung als Turnhalle für Vereine und Schulen sollen vor allem kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Die Form des Gebäudes passt sich nach dem Vorentwurf auf die teilweise beengten Verhältnisse vor Ort an; geplant sind gebogene Außenwände.
Multifunktionale Halle
Vom Haupteingang geht es in die Eingangshalle und von dort am Kassen- und Garderobenbereich vorbei in das „Herz“ des Gebäudes: die multifunktionale Halle in der Größe einer Ein-Feld-Sporthalle. Hier können Konzerte, Info-Abende, Vorträge und ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Im Erdgeschoss ist Platz für 460 Besucher, die Empore bietet Sitze für weitere 90. Hinter der Bühne befinden sich auf zwei Etagen Umkleideräume und Sanitärbereiche für Sportler und Künstler.
5,4 Mill. Euro Baukosten
Die Verwaltung schätzt die Baukosten für das Gebäude mit Parkplätzen auf 5,4 Mill. Euro brutto. Auch hier wurde die Einrichtung zunächst ausgeklammert. Falls ein Programm der Städtebauförderung greifen und das Projekt mit 70 Prozent bezuschusst würde, bliebe ein Eigenanteil in Höhe von etwa 1,62 Mill. Euro. Hinzu kommen dann noch rund 310 000 Euro (Stand 3. Quartal 2019) für den Abriss.
Zwar sei eine Neubaumaßnahme normalerweise nicht mit Städtebaumitteln förderbar, doch die Bezirksregierung habe angedeutet, dass eine Bezuschussung in Höhe von 70 Prozent in diesem Fall denkbar sei. Schließlich handle es sich hier um einen Ersatzneubau einer förderfähigen Anlage, deren Sanierung nach Ansicht der Verwaltung nicht umsetzbar sei, beispielsweise aufgrund der Park- und Verkehrsproblematik im direkt angrenzenden Wohnbereich.
Am Montag, 16. September, berät der Stadtentwicklungsausschuss über die zwei Möglichkeiten. In derselben Sitzung ist auch die Multifunktionshalle neben dem Freizeitpark Thema.
Autor:Sonja Schweisfurth (Redakteurin) aus Siegen |
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