ECS keine »Festung« mehr
2:6 gegen EHC Wesel war die dritte Heimniederlage in Serie
Krup. Netphen. Der EC Siegerland verspielt ausgerechnet im eigenen Eisstadion die Teilnahme an der Play-off-Runde. Gestern am späten Abend kassierte der heimische Eishockey-Landesligist mit dem 2:6 (1:2, 1:1, 0:3) gegen Spitzenreiter EHC Wesel die dritte Heimniederlage hintereinander.
Noch ehe die Partie so richtig begonnen hatte, lagen die Siegerländer schon wieder in Rückstand. Nach einem Fehlpass von Markus Kaczenski drang David Cornelis blitzschnell ins ECS-Drittel ein und düpierte Schlussmann Daniel Rau mit einem Schuss in die kurze Ecke. Nach einer kurzen Schockphase, in der sich die Hausherren erst wieder finden und neu orientieren mussten, waren die heimischen Kufencracks dem Tabellenführer durchaus ebenbürtig. Die Siegerländer hatten sogar ein leichtes Chancenübergewicht, machten sich aber immer wieder selbst durch leichte Fehler das Leben schwer. So geriet man nur 51 Sekunden nach dem mühsam erzwungenen 1:1-Ausgleich erneut in Rückstand, als Alexander Schönfeld die Scheibe vor dem eigenen Tor nicht aus der Gefahrenzone brachte.
Das zweite Drittel brachte an Rasse, Tempo und Körperspiel noch einiges mehr als die ersten 20 Minuten. Als die Siegerländer tief in der gegnerischen Zone den Ausgleich wollten, Pavel Trejbal zu Fall kam und Markus Gieseler dadurch an der gegnerischen blauen Linie in Bedrängnis geriet, schlug der EHC Wesel zum dritten Mal an diesem Abend eiskalt zu. Das gestrige Spiel war einmal mehr ein Spiegelbild der gesamten Saison: Der EC Siegerland ist meistens nicht schlechter als sein jeweiliger Gegner, doch er nutzt einfach die sich bietenden Chancen nicht konsequent und schmeißt sich hinten die Scheiben praktisch selbst ins Tor.
Als ECS-Youngster Matti Stein in der 44. Minute nach einem Stockschlag mit Verletzungsfolge eine fünfminütige Strafe plus Spieldauer-»Diszi« erhielt, spielten sich phasenweise haarsträubende Szenen vor dem Siegerländer Kasten ab. Mit hohem Einsatz, einem aufmerksamen Keeper Daniel Rau und viel Glück überstanden die Gastgeber jedoch diese heikle Phase. Sechs Minuten vor Schluss leistete man sich aber wieder mal einen jener schweren individuellen Fehler, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen. Als Verteidiger Andreas Halfmann an der eigenen blauen Linie der Puck über die Kelle rutschte, lief Florian Seidel mutterseelenallein auf Daniel Rau zu und sorgte eiskalt für das entscheidende 4:2.
Die Torfolge: 0:1 Cornelis (1.), 1:1 Homola (19. - Vorarbeit Halfmann), 1:2 Baldys (20.), 1:3 Baldys (35.), 2:3 Herbel (38. - Halfmann), 2:4 Seidel (54.), 2:5 Seidel (57.), 2:6 Stefan Peisker (59.).
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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