Kein Wohngebiet „Auf der Breitwiese”
Bauausschuss stimmte dagegen:
Nenkersdorf. Ein Wohngebiet „Auf der Breitwiese” neben der Nenkersdorfer Mehrzweckhalle wird es vermutlich nicht geben. Soviel ließ sich aus dem Stimmungsbild ablesen, das gestern der Netphener Bauausschuss abgab. Eigentümer dieses Areals im Innenbereich des Dorfes hatten eine Änderung des Flächennutzungsplanes beantragt, um dort bauen zu können. Die CDU-Mehrheit sprach sich dagegen aus, stimmte jedoch auch gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung: Die wollte wegen einer möglichen Beeinträchtigung der Wohnlage durch die Mehrzweckhalle und die Feuerwehr keine Bebauung zulassen. Die Ablehnung dieser Variante ohne den Vorschlag einer neuen führte einerseits zur kollektiven Verwirrung, andererseits zum „Null-Beschluss”, das alles offen bleibt.
Ortsvorsteherin Corie Schmidt sah die Verlockung, dort ein Baugebiet auszuweisen, aber auch die mögliche Lärmbelästigung durch die unmittelbar benachbarte Mehrzweckhalle. Sie schlug eine Alternative vor: Der Bereich „Im Wiesengarten” auf der anderen Seite der Sieg-Lahn-Straße sei im Zukunftsprogramm 2010 bereits als Baugebiet vorgesehen. Einige Antragsteller besäßen auch dort Flächen, andere Grundstücke könnten durch eine Erweiterung der Vorratsfläche noch zusätzlich ausgewiesen werden: „Ich denke, das wäre kein Problem.”
Die SPD-Fraktion sah keinen Grund, eine Bebauung der „Breitwiese” mit Berücksichtigung einer entsprechenden „Pufferzone” zur Halle hin zuzulassen. Messe man die bereits bebauten, angrenzenden Bereiche mit dem gleichen Maßstab, stehe „das halbe Dorf” zu dicht an der Mehrzweckhalle dran, meinte Manfred Heinz. Wenn man Nenkersdorf ein weiteres Wachstum ermöglichen wolle, könne man auf diese Fläche kaum verzichten. Schließe man die Bebauung auf der gesamten „Breitwiese” aus, wäre das den Eigentümern gegenüber verhältnislos, so Heinz.
Bauplanungsamtsleiter Klaus Stenger stützte die Absicht der Verwaltung, das Wohngebiet abzulehnen. Problematisch sei nicht das Gebäude an sich: „Da kann ich alle möglichen Vorkehrungen treffen.” Lärm verursache besonders das freie Parken vor der Halle, verbunden mit nächtlichen Gesprächen, Türenknallen und Motorheulen: „Das lässt sich lärmmäßig nicht verhindern.” Planungsrechtlich gebe es genügend Alternativen.
avb
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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