Klares Votum für den Jugendtreff
Einstimmigkeit im Ausschuss – Container am RÜB Bahnhofstraße als Zwischenlösung
Netphen. Netphen soll einen Jugendtreff erhalten. Der Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales stimmte gestern einstimmig für den Verwaltungsvorschlag, zur Fortführung der offenen Arbeit, die bis Ende März noch im Bus des Kreises geleistet wird, einen festen Treffpunkt einzurichten. Vorläufig will die Stadt auf einem Grundstück in der Nähe des Regenüberlaufbeckens Bahnhofstraße für die Jugendarbeit Wohncontainer mit einer Gesamtfläche von 60m2 aufstellen. Bisher war diese Fläche für einen Kinderspielplatz vorgesehen.
Bereits im Vorfeld hatte sich durch das positive Signal der CDU abgezeichnet, dass die Entscheidung für den Jugendtreff im fraktionsübergreifenden Konsens getroffen werden kann. Die Verwaltung war bei ihrer Standortsuche auf eine freiwerdende Wohnung im ehemaligen Bahnhofsgebäude gestoßen sowie auf das Grundstück am Regenüberlaufbecken. Der Bahnhof schied schnell aus, da das Westfälische Straßenbauamt ihn gerne für den Bau der Ortsumgehung abreißen möchte.
Die Container-Lösung (Kostenpunkt: rund 40000DM) soll als schnelle Hilfe und Übergangslösung gesehen werden. Bürgermeister Rüdiger Bartsch sprach davon, „den Standort zu testen”, Markus Böhmer (CDU) von einem „Zwischenschritt”. „Wir brauchen eine langfristige Lösung”, hielt Walter Reinhart (Wählerbund) fest: Der Jugendtreff sei sicher dringlicher „als repräsentative Büros für Ratsfraktionen”, sagte er im Hinblick auf den geplanten Rathausneubau. An „Sponsoring” sei auch zu denken. Karl-Wilhelm Nowak (SPD) sprach der von ihm mit ins Leben gerufenen Jugendfachkonferenz ein großes Lob aus: Ihr sei es zu verdanken, dass dieser Dauerbrenner Jugendtreff nun zu einer erfreulichen Lösung komme. Die Unterstützung seiner Partei sicherte er zu.
Christian Zimmer, Sozialpädagoge und Betreuer im Jugendbus, stellte dem Ausschuss seine bisherige Arbeit vor und verwies auf die „Zukunftswerkstatt”, zu der sich die Jugendlichen am kommenden Wochenende in Stift Keppel zusammenfänden: Dort gehe es zwei Tage lang um konkrete Pläne, wie sich ein Jugendtreff in Netphen – mit entscheidender Mitwirkung der Jugendlichen selbst – am besten umsetzen und betreiben lasse. Die Ergebnisse dieses Wochenendes würden am Sonntag, 26. November, von 15 bis 20 Uhr im Jugendbus präsentiert.
Erfreut nahm der Ausschuss zur Kenntnis, dass sich zurzeit im Jugendbus (Öffnung mittwochs von 17 bi 21 Uhr und sonntags von 15 bis 20 Uhr) im Schnitt rund 30 Jugendliche treffen. Zimmer hat etwa 20 „Teamer” im Rücken, die umschichtig mit ihm Dienst im Bus haben. Mit diesen Mitarbeitern sei auch in Zukunft zu rechnen, meinte der Sozialpädagoge: Drei von ihnen beteiligten sich demnächst an einer Ausbildung zum Jugendleiterschein.
Marc Seelbach, beratend für die Jugendfachkonferenz im Ausschuss, sprach die Finanzen an: Bisher werde Christian Zimmer aus dem Etat der Fachkonferenz bezahlt. „Das haben wir gerne gemacht”, sagte er und brachte gleichzeitig zum Ausdruck, dass man spätestens ab Januar eine andere Lösung finden müsse. Kämmerer Heinz Joachim Hengstenberg, auf den sich plötzlich alle Augen richteten, nannte es aus seiner Sicht „eine Selbstverständlichkeit”, dass neben den Investitionskosten auch die Betriebskosten für den Jugendtreff in den Haushalt eingestellt werden müssten.
avb
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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