»Würschtejonge« spendeten
Freude bei Kindergarten und Mukoviszidose-Gruppe
avb Herzhausen. Dunkle, schmuddelige Gestalten suchten gestern Nachmittag den Herzhäuser AWo-Kindergarten heim, doch sie führten Gutes im Schilde: Die »Würschtejonge« des Ortes hatten sich noch einmal in Schale geworfen, um die örtliche Einrichtung sowie die Mukoviszidose-Regionalgruppe Siegen je mit einer Spende zu bedenken.
Die Junggesellen sind am Tag nach Weihnachten, wie es langjähriger Brauch ist, mit geschwärzten Gesichtern und alten Parkas von Haus zu Haus gezogen. Zwölf »Würschtejonge« im Alter zwischen 16 und 23 Jahren machten mit. Dabei sammelten sie an einer langen Stange Würste und Spenden ein, tranken mit den Herzhäusern einen Schnaps und luden sie zum abendlichen Erbsensuppe-Essen ein. In dieser Suppe finden sich traditionell dann die gesammelten Würste wieder, wenn sie nicht, wie im vergangenen Jahr, nach dem Gang durchs Dorf gefroren sind. Viele Herzhäuser nutzen den Abend zur Geselligkeit: »Das Bürgerhaus war in den vergangenen Jahren immer rappelvoll«, so Daniel Kreuz, einer der Junggesellen.
Alle zwei Jahre spenden die »Jonge« ihren Überschuss für einen guten Zweck. »Ein Teil des Geldes bleibt immer im Dorf, ein anderer Teil wird anderswo hin gespendet«, so Kreuz. Diesmal profitierte der AWo-Kindergarten: Er bekam einen Scheck über 250e. »Davon werden wir für die Kinder etwas ganz Besonderes anschaffen«, versprach Leiterin Melanie Dörr.
750e gingen an die Mukoviszidose-Regionalgruppe, die etwa 120 Kranke zwischen Mudersbach und Meschede betreut. Bastian Loos und Katja Hoffmann, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern, stellten die Projekte vor, die mit diesem Geld gefördert werden sollen: Die Mukoviszidose-Gruppe unterstützt und informiert Kranke mit frischer Diagnose. Sie bezuschusst besondere Stellen in der zuständigen Gießener Ambulanzklinik, z.B. eine Psychologin und einen Physiotherapeuten. Außerdem investiert sie in ein Forschungsprojekt, bei dem nach einem Impfstoff gegen die Lungenkeime gesucht wird, die sich bei den Kranken im Atmungsorgan festsetzen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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