Ausschuss „entschied“
jak Neunkirchen. Schulrat Volker Reichel konnte die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses gestern zumindest ein kleines Stück besänftigen. Doch anlässlich der Festlegung der Zügigkeit von Grundschulen fehlte den Neunkirchener Politikern das entscheidende Instrument. Eigentlich haben solche Gremien ja die Aufgabe, Dinge in die nach ihrer Ansicht richtigen Bahnen zu lenken, indem sie entsprechende Beschlüsse fassen. Auch gestern hätten die Entscheidungsträger einen gänzlich anderen Beschluss als den von der Verwaltung vorgeschlagenen treffen können. Gebracht hätte dies freilich wenig. Schließlich wies die Verwaltung darauf hin, dass für die Gemeinde als Schulträger kein eigener Gestaltungsspielraum verbleibe, zumal anders lautende Beschlüsse durch die Kommunalaufsicht zu beanstanden seien. Und so rangen sich die Ausschussmitglieder bei einer Gegenstimme dazu durch, die „Empfehlung“ des Kreis-Schulamtes anzunehmen.
Dies bedeutet, dass die Grundschulen Neunkirchen und Salchendorf ab dem Schuljahr 2010/11 in den Eingangsklassen jeweils zweizügig und die Grundschule Struthütten einzügig betrieben werden sollen. Eine Ausnahme macht die Grundschule Neunkirchen, die im Schuljahr 2012/13 dreizügig geführt werden soll. Da die durchschnittliche Klassengröße mit 24 angegeben ist, kann man sich leicht ausrechnen, dass es in dem entsprechenden Zeitraum zur Umverteilung von Schülern kommen kann. Volker Reichel bekam bei seinem neuerlichen Gastspiel in dem Gremium wieder Gegenwind, versprach zugleich jedoch auch, dass er nach dem Beschluss keine Schulen mehr in Unterbesetzung arbeiten lassen müsse: „Jede Grundschule soll die Lehrerzahl bekommen, die ihr zusteht.“ Trotzdem bat die Ausschussvorsitzende Annegret Lück (SPD) Reichel darum, den Unmut der Lokalpolitik nach Arnsberg zu tragen.
Bernd Wilbert Müller (CDU) stellte resigniert fest, dass jede Diskussion über Für und Wider überflüssig sei: „Uns bleibt nichts anderes übrig.“ Einen kleinen Triumph gönnten sich die Vertreter aller Parteien zum Abschluss doch noch. Da die Schülerzahlen für die kommenden Jahre nur geschätzt sind, behielt man sich auf Vorschlag von Heinz-Werner Feuring (SPD) vor, später noch einmal über die Zügigkeit befinden zu können. Ob die Schulaufsicht da dann mitspielt, musste Volker Reichel offen lassen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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