Diamanthochzeit im Impfzentrum
Biontech statt Blumen

- Das Herz haben Gerda und Günter Oerter aufgehoben, die Pralinen aber hat das Jubelpaar inzwischen verputzt.
- Foto: Tim Lehmann
- hochgeladen von Pascal Mlyniec (Redakteur)
tile Zeppenfeld/Eiserfeld. Da staunten die Mitarbeiter im Impfzentrum nicht schlecht. Als Gerda und Günter Oerter sich zusammen in eine „Kabine“ begaben, um ihre erste Impfung zu erhalten, teilte die agile 82-Jährige mit: „Das ist unser Geschenk zum Hochzeitstag.“ Noch größer war die Überraschung, als das Paar aus Zeppenfeld die Zahl ihrer gemeinsamen Ehejahre verriet: 60! Diamantene Hochzeit, also. Kurzerhand zauberte das Impfteam eine Herz-Karte für die Jubilare herbei. Das Ganze garniert mit zwei in Goldfolie eingewickelten Marzipanpralinen.
„Das gab es vorher nicht und nachher auch nicht mehr“, bestätigt Christine Domnick, organisatorische Leiterin des Impfzentrums.
tile Zeppenfeld/Eiserfeld. Da staunten die Mitarbeiter im Impfzentrum nicht schlecht. Als Gerda und Günter Oerter sich zusammen in eine „Kabine“ begaben, um ihre erste Impfung zu erhalten, teilte die agile 82-Jährige mit: „Das ist unser Geschenk zum Hochzeitstag.“ Noch größer war die Überraschung, als das Paar aus Zeppenfeld die Zahl ihrer gemeinsamen Ehejahre verriet: 60! Diamantene Hochzeit, also. Kurzerhand zauberte das Impfteam eine Herz-Karte für die Jubilare herbei. Das Ganze garniert mit zwei in Goldfolie eingewickelten Marzipanpralinen.
„Das gab es vorher nicht und nachher auch nicht mehr“, bestätigt Christine Domnick, organisatorische Leiterin des Impfzentrums. Ein Geburtstagskind sei schon mal dabei gewesen, „meistens ist es Zufall, dass so was auffällt, man achtet ja nicht immer darauf“. Aber die Diamanthochzeit ist bisher einzigartig. „Sie waren so stolz und glücklich, jetzt auch gemeinsam zu erleben, geimpft zu werden.“
Spontan ein Herz gebastelt
Als der impfende Arzt Matthias Dietrich ihr von dem Paar erzählte, das noch die obligatorischen 15 bis 20 Minuten wartete, ob Nebenwirkungen auftreten, griff Christine Domnick zu Stift und Schere. Das blaue Herz war schnell gebastelt. Die Pralinen waren ihrerseits ein Geschenk an die Mitarbeiter des Impfteams. „Wir bekommen hin und wieder Pralinen und Schokoladen von dankbaren Impflingen – als Nervennahrung“, lacht sie. Dankeskarten und Leserbriefe hängen ebenfalls im Büro. „Als Motivation, das tut manchmal gut“, spricht Christine Domnick für das ganze Team.
Das Herz haben Gerda und Günter Oerter natürlich aufgehoben. Es liegt im Stapel zwischen den anderen Glückwunschkarten. „Die Pralinen haben wir aber schon gegessen“, gluckst die Zeppenfelderin. Über die Geste des Impfteams haben sie sich sehr gefreut.
Impfung wichtiger als der Termin
Ihren Jubeltag teilweise im ehemaligen Baumarkt in Eiserfeld zu verbringen, war für die beiden kein Problem. Anders als die Terminvergabe an sich. Am Tag, als die Hotline freigeschaltet wurde, versuchte Gerda Oerter es sofort mehrmals telefonisch und auch über Internet. „Es ging nichts.“
Erst am Abend kam ihr Sohn durch und reservierte einen Slot am 3. März. Dass dies der Hochzeitstag der Eltern war, hatte er nicht bedacht. Geplant hatte das Jubelpaar wegen der Pandemie aber ohnehin nichts. Außerdem war ihnen die Impfung sehr wichtig. „Es war klar, dass wir das machen werden“, sagt der 83-Jährige, der verrät, sich früher nicht sehr um Impfungen gekümmert zu haben. Den Piks haben er und seine Frau gut überstanden. „Keine Nebenwirkungen!“ Ihnen wurde Biontech verabreicht.
"Alle sind sehr freundlich"
Den Ablauf in Eiserfeld könne er nur loben, sagt Günter Oerter. „Alle sind sehr freundlich, und es ging alles recht zügig.“ Es sei sehr schön, dass es für Ehepaare die Möglichkeit gebe, sich gemeinsam impfen zu lassen, sagen die nicht mehr ganz frisch Vermählten und lächeln sich liebevoll zu.
Kennengelernt haben sich der gebürtige Salchendorfer und die Zeppenfelderin 1955 über den Motorsport. Er ist früher Geländerennen gefahren, sie hat gerne zugeschaut. Auch später verband sie die Leidenschaft für Sport, vor allem für Tennis und das Skifahren. Neben Urlaubsreisen mit dem Wohnmobil zog es sie und ihre beiden Kinder immer wieder in die Skigebiete in Österreich und Südtirol.
Gerne wären sie auch diesmal in den Schnee gefahren, aber die Lage erlaubte es nicht. Sie hoffen, dass sich die Situation mit der zunehmenden Impfrate und den Testmöglichkeiten allmählich entspannt.
Ihren Teil habe sie dazu beigetragen. Am vergangenen Sonntag erhielten Gerda und Günter Oerter ihre zweite Impfung. Diesmal war es das Ehepaar, das etwas zum Dank geschrieben hat: „Wir haben uns von ganzem Herzen gefreut und es begeistert weitererzählt.“ Ihre Karte hat nun einen Ehrenplatz im Büro des Impfzentrums.
Autor:Tim Lehmann (Redakteur) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.