Königin vom „Köppel“
Katze Lilly auf dem Hohenseelbachskopf hat viele Fans

- Ihr Zuhause an der Waldgaststätte hat sich Katze Lilly alleine ausgesucht, aber auch sie vermisst in Corona-Zeiten
die Menschen. - Foto: privat
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
nb Neunkirchen/Herdorf/Daaden. Die Familie Lichtenthäler aus Neunkirchen besitzt Blockhütten, eine Ferienwohnung und die Waldgaststätte auf dem Hohenseelbachskopf. Aber was heißt schon „besitzt“? Das ist nur eine schnöde Kategorie aus der Welt der Zweibeiner. Die wahre Herrscherin über das wunderbare Areal zwischen Siegerland und Westerwald hat vier Pfoten, im Moment ein puscheliges Winterfell und hört auf den Namen Lilly. Für ein Interview erscheint sie beim Vor-Ort-Besuch der SZ zwar nicht, aber jeder, egal ob Besucher, Besitzer oder Gaststättenpächter, weiß: Lilly, die dreifarbige Katze, ist die Königin vom „Köppel“.
Tja, und wer sie nicht kennt, der lernt sie kennen. So wie Werner Wehe von der Heiden und seine Frau Marlene.
nb Neunkirchen/Herdorf/Daaden. Die Familie Lichtenthäler aus Neunkirchen besitzt Blockhütten, eine Ferienwohnung und die Waldgaststätte auf dem Hohenseelbachskopf. Aber was heißt schon „besitzt“? Das ist nur eine schnöde Kategorie aus der Welt der Zweibeiner. Die wahre Herrscherin über das wunderbare Areal zwischen Siegerland und Westerwald hat vier Pfoten, im Moment ein puscheliges Winterfell und hört auf den Namen Lilly. Für ein Interview erscheint sie beim Vor-Ort-Besuch der SZ zwar nicht, aber jeder, egal ob Besucher, Besitzer oder Gaststättenpächter, weiß: Lilly, die dreifarbige Katze, ist die Königin vom „Köppel“.
Tja, und wer sie nicht kennt, der lernt sie kennen. So wie Werner Wehe von der Heiden und seine Frau Marlene. Die beiden haben im letzten Jahresabschnitt ihren Hochzeitstag und eigentlich machen sie sich dann immer ab in den Urlaub. Aber, klar, dieses Mal zerstörte dieses Virus die Pläne. Somit beschlossen die Neunkirchener, die beide ursprünglich aus Norddeutschland stammen: (Wahl-)Heimat erkunden.
Lilly will gestreichelt und unterhalten werden
Also ging es auf den Hohenseelbachskopf, wo nicht nur die urigen Blockhütten und die – derzeit wegen der Pandemie geschlossene – Gaststätte das Interesse des Paares weckten, sondern auch ein hübsch geschmückter Weihnachtsbaum – und eine schwarze Kiste mit Aushang. Ein Aushang, der darüber informiert, dass der Hohenseelbachskopf eine Dauerbewohnerin (oder sollte man sagen: Chefin?) hat: Katze Lilly. Falls Lilly auftaucht, so der Aushang, einfach Futter aus der Box nehmen und dem Tier kredenzen. Außerdem, so die Bitte, solle man mit Lilly reden und sie streicheln, da auch ihr wegen Corona die Gäste und deren Zuwendung fehlen.
„Wir fanden das so nett geschrieben und anrührend“, erzählt Werner Wehe von der Heiden. Also riefen die Ausflügler Lilly – und die kam „auch gleich angetrabt“ und genoss Futter und Zuwendung. „Die wusste genau Bescheid“, lacht der neue „Köppel“- und Katzenfan. Es sei ein herzerwärmendes Erlebnis gewesen, das ihnen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert habe, was ja gerade in der Corona-Zeit besonders viel wert sei.
Katze Lilly will auf dem "Köppel" bleiben
Danach erkundete das Paar noch die Natur und die Spuren des Basaltabbaus. Das einzige, was sie bedauert hätten, sagt Werner Wehe von der Heiden lachend: Dass sie wegen der Schließung keine heiße Schokolade bekommen konnten: „Hätte ich mal Lilly gefragt, vielleicht hätte sie ja einen Schlüssel gehabt.“
Den hat sie zwar nicht, aber sonst alles, was eine Katze mit eindeutig eigenem Kopf braucht. In einem Nebengebäude ist ein kuschelig eingerichtetes Katzenhaus untergebracht und die Familie Lichtenthäler schaut regelmäßig nach, ob auch noch alles warm und trocken ist. Außerdem schaut die Familie selbstverständlich regelmäßig nach Futter und Wasser für Lilly.
Mindestens 17, 18 Jahre alt ist die Grande Katzendame inzwischen, so Gerhard Lichtenthäler. Und: „Lilly möchte nicht vom ,Köppel’. Lilly will hier oben bleiben.“ Sie ganz alleine hat es sich genau so ausgesucht, Versuche, sie ins Tal zu bringen sind gescheitert: „Sie lässt sich nicht einsperren.“ Nein, der „Köppel“, das ist ihr Heim, ihr Refugium.
Lilly ist glücklich - und macht glücklich
Gerade in den warmen Monaten, wenn viele Ausflügler und Wanderer auf den Hohenseelbachskopf kommen und im kleinen Biergarten Platz nehmen, hat Lilly ihre Auftritte – kein Wunder, dass die Katze auch im Netz viele Fans hat und Lichtenthälers immer wieder Futter- und kleine Geldspenden in der schwarzen Box finden.
„Ihr größter Spaß ist es, im Sommer mit erhobenem Schwanz an den Hunden der Gäste vorbeizugehen“, erzählt Gerhard Lichtenthäler mit hörbarem Lächeln und Stolz. Nur manchmal muss sie dann doch Pfotengeld geben. Gewähren ließ Lilly aber vor vielen Jahren einen anderen Vierbeiner: Sie ließ zu, dass sich ein junger Fuchs an ihrem Futter bediente.
Und der schöne Freiluft-Weihnachtsbaum? „Auf den hat Lilly bestanden!“
Sobald es die Vorgaben wieder zuließen, werde der Pächter die Waldgaststätte an der Landesgrenze wieder öffnen, sagt Gerhard Lichtenthäler noch – schließlich freut sich nicht nur die Königin vom „Köppel“ wieder auf Gäste.
Übrigens: Ein dreifarbiges Fell wie bei Lilly ist, genetisch bedingt, relativ selten und diese Katzen werden auch „Glückskatzen“ genannt. Und glücklich, das ist Lilly – und das macht Lilly.
Autor:Nadine Buderath (Redakteurin) aus Betzdorf |
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