Machtvolle Musik

- Der große Bläserchor erfreute gestern die Besucher des Kreisposaunenfestes auf dem Rassberg. Fotos: ok
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ok Neunkirchen. Im 100. Jahr des Bestehens des Posaunenchores Neunkirchen erklang gestern machtvoll Posaunenmusik vom Rassberg. Das Kreisposaunenfest 2009 des Posaunenverbandes im CVJM-Kreisverband Siegerland war aus diesem Anlass von den Posaunenchören Neunkirchen, Salchendorf, Wiederstein/Zeppenfeld und Altenseelbach vorbereitet und ausgerichtet worden. Die musikalische Leitung des Festes lag in den Händen von Kreischorleiter Ulrich Stücher und seines Stellvertreters Ingo Gieseler.
Schon der Eröffnungsgottesdienst am Samstag in der mit rund 500 Besuchern besetzten ev. Kirche in Neunkirchen war aus musikalischer Sicht ein Hochgenuss und ein mutmachender Auftakt für das Fest am Sonntag. Verschiedene Epochen der Musik wurden durch Mitarbeiter der Jungbläserschulung des Posaunenverbandes vorgestellt. Es war in jeder Hinsicht eine exzellente musikalische Darbietung, die selbst bei Skeptikern Hochachtung hervorrief.
Die Bläserinnen und Bläser leiteten den Gottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Rasenplatz des Gymnasiums mit der Intrade von Melchior Frank ein und gemeinsam stimmte man „Jauchzt alle Lande, Gott zu Ehren“ an. Ein besonderer Genuss war der Bläservortrag „Heilig, heilig“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. In einer etwas anderen Form gestalteten Pastor Rainer Klein und Pastor Martin Schreiber die Predigt. Mit einem Besen wurde erst einmal in symbolischer Form der Dreck vom Rasen gefegt, er könnte ja hinderlich sein.
Höhepunkt des Kreisposaunenfestes war die Festfeier am Nachmittag. Machtvoll stimmten einige hundert Bläserinnen und Bläser ein in das „Rondeau“ von Jean-Joseph Mouret. Die Gemeinde antwortete mit dem altbekannten Lied „Lobe den Herren“. In seiner Begrüßung erwähnte Dieter Hofmann den früheren Bläser Fritz Hippenstiehl aus Gosenbach, der mit 98 Jahren unter den Besuchern war. Bürgermeister Manfred Gillé erinnerte in seinem Grußwort an 100 Jahre Bläsermusik in Neunkirchen, die reiche Früchte getragen habe. „Das Siegerland ist eine lebendige Gemeinschaft. Die Chöre aus dem Bereich Neunkirchen tragen einen guten Teil zu dieser Gemeinschaft bei. Zum Thema „Grenzenlos – grenzenlos beschränkt, grenzenlos geliebt und grenzenlos beschenkt“ nahm Hildegard vom Baur, Generalsekretärin des CVJM-Westbundes, in zwei Teilen Stellung. „Menschen brechen aus und meinen dadurch Freiheit zu haben. Wir brauchen jedoch Grenzen, um geborgen zu sein. In einer immer unübersichtlicher werdenden Welt brauchen wir Leitlinien. Die Freiheit, die wir ersehnen, finden wir oft nicht. Erlebnisse und Erfahrungen die wir machen, sollten uns klein werden lassen“.
Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ der Bläservortrag „Verleih uns Frieden“ von Matthias Nagel. Hineingenommen in den Alltag und zum Nachdenken angeregt wurden die Besucher mit dem Lied „Wenn das Brot, das wir teilen“. Wunderbar auch die Vertonung von Johann Sebastian Bachs „O Gott du frommer Gott“, das die Bläser eindrucksvoll zu den Besuchern trugen. Aber auch Vorträge neuerer und moderner Komponisten fanden sich in der Programmfolge. Musik verbindet in der Bläsermusik Jung und Alt. Und wie konnte es anders sein – wie auf allen Posaunenfesten im Siegerland üblich, erklang zum Abschluss laut „Gloria, sei dir gesungen“.


Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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