Geschichte

Kirche hatte Mitschuld bei Verfolgung queerer Menschen

Menschen halten Plakate und schwingen Regenbogenfahnen.

Menschen halten Plakate und schwingen Regenbogenfahnen.

Bonn (dpa). Die Deutsche Bischofskonferenz hat eine Mitschuld der katholischen Kirche bei der Verfolgung queerer Menschen im Nationalsozialismus eingeräumt. Zum Jahrestag für die Opfer des Nationalsozialismus an diesem Freitag erklärte der LGBTQ*-Beauftragte der Bischöfe, der Essener Weihbischof Ludger Schepers: «Dieser Tag ist Anlass für die katholische Kirche, sich zu ihrer eigenen Geschichte der Unterstützung homophoben Verhaltens während des Nationalsozialismus und auch danach zu bekennen.» LGBTQ ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

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Schepers sagte, die Einstellung der Kirche habe mit dazu beigetragen, dass homosexuelle und andere Menschen mit queerer Identität in der NS-Zeit gedemütigt, verraten und ermordet worden seien. Es habe zu wenig Widerstand auch unter den Bischöfen gegeben, was es den Nazis erleichtert habe, brutal gegen queere Menschen vorzugehen.

«Die Kirche hat in den zurückliegenden Jahren eine Lerngeschichte durchlebt», so Schepers. Zuletzt habe der seit 2019 laufende Reformprozess Synodaler Weg die Notwendigkeit unterstrichen, anzuerkennen, «dass Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität uneingeschränkt Gottes Schöpfung sind». Die lange Geschichte der Homophobie innerhalb der Kirche sei bis heute aber weder aufgearbeitet noch überwunden. Auch deshalb erlebten viele queere Menschen bis heute Verletzungen in der Kirche.

Am kommenden Freitag (27. Januar), dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, wird bundesweit der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Dabei steht dieses Jahr die Opfergruppe der Homosexuellen im Mittelpunkt des Gedenkens im Deutschen Bundestag.

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© dpa-infocom, dpa:230125-99-352101/2

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