Hunderttausende nach Hurrikan in Puerto Rico weiter ohne Strom - neuer Tropensturm nähert sich Kuba und Florida
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CAYEY, PUERTO RICO - SEPTEMBER 19: Downed power lines on road PR-743 in Cayey ,Puerto Rico as the island awoke to a general power outage on September 19, 2022 in San Juan, Puerto Rico. Hurricane Fiona struck this Caribbean nation causing extensive damages related to flooding after many towns in the mountainous and southern region received in some cases over twenty inches of rain. (Photo by Jose Jimenez/Getty Images) *** BESTPIX ***
© Quelle: Getty Images
San Juan. Eine Woche nach dem Durchzug des Hurrikans „Fiona“ in Puerto Rico ist bei Hunderttausenden Menschen die Stromversorgung noch nicht wieder hergestellt worden. Rund 44 Prozent der Anschlüsse hatten am Sonntag weiterhin keinen Strom, wie aus einem Tweet des Stromanbieters Luma Energy hervorging. Nach Angaben der Wasserbehörde AAA war bei 19 Prozent der Anschlüsse die Wasserversorgung noch nicht wieder hergestellt. Manche Menschen seien noch von der Außenwelt abgeschnitten, sagte der Chef des Katastrophenschutzes, Nino Correa, in einem Facebook-Video.
Vor fast genau fünf Jahren hatte der verheerende Hurrikan „Maria“ das karibische US-Außengebiet mit gut drei Millionen Einwohnern getroffen und knapp 3000 Menschen das Leben gekostet. Puerto Ricos Infrastruktur litt noch immer unter den Folgen, als das Zentrum von „Fiona“ als Hurrikan der niedrigsten Kategorie eins von fünf am 18. September dort auf Land traf. Es kam zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Zerstörung. Die US-Regierung sagte schnelle Hilfe zu.
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Überschwemmte Häuser am Strand von Salinas, nachdem Hurrikan "Fiona" durch das Gebiet gezogen ist. Der Hurrikan hat Puerto Rico mit sintflutartigem Regen und gefährlichen Überschwemmungen heimgesucht. Der Strom fiel komplett aus.
© Quelle: Alejandro Granadillo/AP/dpa
Nach einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums von Puerto Rico vom Samstag, aus der örtliche Medien zitierten, wurden 16 Todesfälle im Zusammenhang mit Hurrikan „Fiona“ registriert. Einer von ihnen sei direkt und drei indirekt von dem Sturm verursacht worden, die übrigen zwölf würden untersucht. Agrarminister Ramón González Beiró schätzte den für die Landwirtschaft entstandenen Schaden am Sonntag auf mehr als 100 Millionen US-Dollar (103 Millionen Euro), wie die Zeitung „El Nuevo Día“ berichtete.
Wegen der unzuverlässigen Energieversorgung mit häufigen Stromausfällen bei gleichzeitig steigenden Preisen hatte es bereits vor „Fiona“ Proteste in Puerto Rico gegeben. Nach dem Sturm wuchs nach Medienberichten die Wut über die Arbeit des Anbieters Luma Energy - einer Privatfirma, die vergangenes Jahr die Stromversorgung der Insel und Instandhaltung des Netzes übernommen hatte.
„Ian“ wird wohl zum Hurrikan - in Richtung Kuba und Florida unterwegs
Ein immer stärker werdender Tropensturm hat Kurs auf Kuba und den US-Bundesstaat Florida genommen. Der Sturm „Ian“ werde voraussichtlich am Montag zu einem Hurrikan und in der Folge weiter an Stärke gewinnen, teilte das US-Hurrikanzentrum NHC am Sonntag (Ortszeit) mit. Es werde erwartet, dass das Sturmzentrum am Montag zunächst über die Cayman-Inseln oder nah dran vorbei und ab der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) über oder nah am Westen Kubas vorbei ziehe.
Bedeutend starker Wind und Sturmfluten würden im westlichen Teil Kubas erwartet, hieß es. Der Wasserstand könne dort auf bis zu gut vier Meter über dem normalen Wert ansteigen. Von Tropensturm-Bedingungen betroffen war demnach auch die Gegend um die Hauptstadt Havanna. Die zu erwartenden großen Regenmengen könnten Sturzfluten und Schlammlawinen in höher gelegenen Gebieten Kubas wie auch Jamaikas verursachen.
Mit schwerem Regen, Sturzfluten und Überschwemmungen ist den Angaben zufolge bis Mitte der Woche auch in Florida, zunächst in der Inselkette Florida Keys und dann auch weiter nördlich, zu rechnen. Der Gouverneur des südöstlichen US-Bundesstaates, Ron DeSantis, erklärte vorsorglich den Notstand und rief die Bevölkerung auf, Vorkehrungen zu treffen. US-Präsident Joe Biden, der am Dienstag zu einer Wahlkampfveranstaltung nach Florida reisen wollte, verschob den Trip wegen des Sturms.
RND/dpa