Bisher mindestens sieben Tote

Neugeborenes stirbt bei Unwetter auf italienischer Insel Ischia

Schutt und Trümmer auf der italienischen Insel Ischia am Sonntag.

Schutt und Trümmer auf der italienischen Insel Ischia am Sonntag.

Mailand. Nach dem verheerenden Erdrutsch auf der italienischen Mittelmeerinsel Ischia ist die Zahl der bestätigten Todesopfer auf mindestens sieben gestiegen. Unter den Toten seien auch ein erst drei Wochen altes Baby sowie eine Fünfjährige und ihr elf Jahre alter Bruder, wie der Präfekt von Neapel, Claudio Palomba, mitteilte. Nach fünf Vermissten wurde am Sonntagabend noch gesucht.

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Die größte Hoffnung sei, dass sie Zuflucht bei Verwandten oder Freunden gefunden haben könnten und sich einfach nicht gemeldet haben, sagte der Sprecher der italienischen Feuerwehr, Luka Cari, dem öffentlich-rechtlichen Sender RAI. Sollten sie tatsächlich wie befürchtet unter den Schlammmassen sein, gibt es hingegen kaum noch Hoffnung. „Schlamm und Wasser neigen dazu, jeden Hohlraum zu füllen“, sagte Cari.

Neben den drei Kindern kamen auch die Eltern des Säuglings ums Leben, eine 31-jährige Frau, die bereits am Samstag gefunden worden war, sowie ein Tourist aus Bulgarien. Auch unter den Vermissten seien Minderjährige sagte der Bürgermeister der Ortschaft Lacco Ameno, Giacomo Pascale.

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Regierung verhängt Notstand über Insel

Die Helfer mussten sich in der Hafenstadt Casamicciola durch gewaltige Mengen an Schlamm und Geröll wühlen, die sich laut Feuerwehr teils sechs Meter hoch türmten. Bei der Suche nach Vermissten wurden auch Taucher eingesetzt, die Autos am Meeresboden durchsuchten.

Schlamm und Geröll waren in der Nacht zum Samstag mit solcher Wucht von den Berghängen gedonnert, dass Autos und Busse im Hafen von Casamicciola teilweise ins Wasser gespült wurden. Im höchstgelegenen Teil des Ortes war nach wie vor die Gefahr eines weiteren Erdrutsches groß, wie der Feuerwehrsprecher sagte.

Die italienische Regierung verhängte in einer Krisensitzung des Kabinetts den Notstand über die Insel. Für Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten wurden zwei Millionen Euro bereitgestellt. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erklärte, die Regierung stehe den Bürgern, Bürgermeistern und Ortschaften auf Ischia in dieser schwierigen Zeit zur Seite.

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Illegale Bebauung könnte Katastrophe befeuert haben

Der Erdrutsch wurde am Samstagmorgen von außergewöhnlich heftigen Regenfällen ausgelöst. Nach offiziellen Statistiken hatte es auf Ischia seit 20 Jahren in so kurzer Zeit nicht mehr so heftig geregnet wie in der Nacht auf Samstag. 30 Wohnhäuser wurden laut Präfekt Palomba unter Schlamm begraben oder mitgerissen, mehr als 200 Menschen obdachlos, fünf Menschen verletzt.

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Experten zufolge wurde die Lage durch Bautätigkeit in Hochrisikogebieten verschärft. „Es gibt Gelände, das nicht besiedelt werden kann“, sagte der Geologe Riccardo Caniparoli im Sender RAI. Dabei sei gegen Normen und Gesetze verstoßen worden.

Häuser in Risikogebieten müssten abgerissen werden, forderte Vincenzo De Luca, der Präsident der Region Kampanien, zu der Ischia gehört, und deutete damit an, dass sie ohne die nötigen Genehmigungen errichtet wurden. Die Menschen müssten begreifen, dass sie dort nicht leben könnten. Es gebe keine Notwendigkeit für illegales Bauen, sagte De Luca.

RND/AP

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