Männer bei Erdogan-Siegesfeier in Stuttgart durch Messerstiche verletzt
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Noch vor dem amtlichen Ergebnis der Stichwahl in der Türkei fuhren Anhänger Erdogans jubelnd durch viele deutsche Städte (wie hier in Duisburg). In Stuttgart kam es dabei zu einer lebensgefährlichen Auseinandersetzung zwischen Erdogan-Fans und Gegnern des wiedergewählten türkischen Präsidenten.
© Quelle: Christoph Reichwein/dpa
Stuttgart. Bei Auseinandersetzungen nach dem Wahlsieg von Präsident Erdogan sind in Stuttgart drei Männer durch Messerstiche verletzt worden. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt kam es am späten Sonntagabend zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Erdogan-Anhängern und Gegnern des türkischen Präsidenten.
Insgesamt 13 Strafanzeigen aufgenommen
Mehrere Personen hätten Steine auf Fahrzeuge geworfen, die Erdogans Wahlsieg mit einem Autokorso feierten, sagte ein Polizeisprecher „t-online”. Den Steinewerfern habe wohl das Ergebnis der Wahl missfallen. Als ein Korsofahrzeug von einer Gruppe angegriffen wurde, eskalierte der Streit. Laut Polizei wurde der 26-jährige Autofahrer durch einen Messerstich verletzt. Zwei 18 und 19 Jahre alte Männer, die mutmaßlich zur angreifenden Gruppe gehörten, erlitten demnach ebenfalls Stichverletzungen, einer davon lebensgefährlich. Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten und brachten sie in Krankenhäuser. Mittlerweile bestehe für den Verletzten keine Lebensgefahr mehr, hieß es in einer Mitteilung der Polizei am Montagmittag. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen.
Mindestens 150 Fahrzeuge nahmen an dem Autokorso in Stuttgart teil, feiernde Menschen zogen zum Teil mit türkischen Fahnen durch die Innenstadt. Insgesamt seien 13 Strafanzeigen aufgenommen geworden, heißt es vonseiten der Polizei. Darunter seien neben dem versuchten Tötungsdelikt sechs Körperverletzungen und mehrere Sachbeschädigungen. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort, um weitere Eskalationen zu unterbinden.
Auch In Mannheim sei es in der Innenstadt zu mehreren Autokorsos und Provokationen zwischen den Teilnehmern des Korsos und Passanten gekommen, teilte die Polizei mit. Vereinzelt habe es auch körperliche Auseinandersetzungen gegeben.
Pyrotechnik und Verkehrsbehinderung
In Böblingen versammelten sich laut Polizei etwa 230 Personen mit Fahrzeugen auf dem Parkplatz eines Discounters, wo vereinzelt auch Pyrotechnik gezündet worden sei. Vereinzelt sei auch der Verkehr bei Autokorsos behindert worden, sagte ein Sprecher am Montag.
Nach Stichwahl in der Türkei: Autokorsos in Duisburg
Nach der Stichwahl in der Türkei sind am Sonntagabend in Duisburg zahlreiche Unterstützer des Amtsinhabers Recep Tayyip Erdogan auf die Straße gegangen.
© Quelle: dpa
Auf etwa 100 bis 150 Personen schätzte die Polizei die Teilnehmer am Autokorso in Ulm. Die Polizei habe die friedlich Feiernden zunächst auf dem Altstadtring fahren lassen, diesen dann aber um kurz nach 21 Uhr für den Korso gesperrt. Daraufhin seien Teilnehmer zu Fuß in Begleitung der Polizei in Richtung Innenstadt gezogen.
RND/dpa