Drei Männer festgenommen

Ranghoher Polizeibeamter in Nordirland bei Anschlag schwer verletzt

Forensische Ermittler der nordirischen Polizei (PSNI) sind an dem Tatort im Einsatz.

Forensische Ermittler der nordirischen Polizei (PSNI) sind an dem Tatort im Einsatz.

London. Beim Training einer Kinderfußballmannschaft ist in Nordirland ein ranghoher Polizeibeamter von zwei vermummten Männern niedergeschossen worden. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, der Kriminalinspektor sei schwer verletzt worden, aber in stabilem Zustand. Drei Männer im Alter von 38, 45 und 47 Jahren seien im Zusammenhang mit dem versuchten Mord festgenommen worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter aus dem Milieu der republikanisch-katholischen New IRA kommen.

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Das Opfer ist ein bekannter Polizeibeamter, der Ermittlungen wegen Morden, gegen das organisierte Verbrechen und paramilitärische Gruppen anführte. Er sei angegriffen worden, als er in Begleitung seines kleinen Sohnes Fußbälle in den Kofferraum seines Wagens gelegt habe, sagte der Beamte Mark McEwan.

„Die Ermittlungen sind in einem frühen Stadium“

Die New IRA ist ein Zusammenschluss von Splittergruppen der paramilitärischen IRA (Irisch-Republikanische Armee), die im jahrzehntelangen Bürgerkrieg für eine Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland kämpfte. Ende der 1990er Jahre legte die IRA die Waffen nieder, es kam zum Friedensschluss im Karfreitagsabkommen. Doch einige Militante blieben aktiv, auch auf Seiten der protestantischen Anhänger der Union mit Großbritannien. Die Splittergruppen sind mit der organisierten Kriminalität verbunden.

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„Die Ermittlungen sind in einem frühen Stadium“, sagte Assistant Chief Constable Mark McEwan dem Sender BBC Radio Ulster am Donnerstag. Man halte sich alle Optionen offen, der Fokus liege aber auf republikanischen Splittergruppen und besonders auf der New IRA. Politiker aller wichtigen Parteien in Nordirland verurteilten das Attentat. Auch der britische Premierminister Rishi Sunak hatte sich entsetzt gezeigt. Seine Gedanken seien bei dem Beamten und seinen Angehörigen, schrieb Sunak auf Twitter.

Während der drei Jahrzehnte andauernden Gewalt in Nordirland, an der irisch-republikanische und britisch-loyalistische Paramilitärs sowie britische Sicherheitskräfte beteiligt waren, wurden mehr als 3000 Menschen getötet. Das Karfreitagsabkommen von 1998 beendete den als „Troubles“ bezeichneten Konflikt weitgehend. Die wichtigsten katholischen und protestantischen paramilitärischen Gruppen legten die Waffen nieder, aber IRA-Splittergruppen verüben weiterhin sporadische Anschläge.

RND/dpa/AP

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