Rund 88 Tonnen Müll auf dem Wiesngelände gesammelt
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Ein Müllfahrzeug fährt über das Festgelände der diesjährigen Wiesn.
© Quelle: IMAGO/aal.photo
München. Die Straßenreinigung hat während der Wiesn auf dem Festgelände in Nachtschichten etwa 88 Tonnen Müll zusammengeräumt. Obwohl mit rund 5,7 Millionen Gästen etwa 600.000 weniger kamen als beim letzten Oktoberfest 2019, hinterließen sie damit genauso viel Schmutz. Das Oktoberfest habe an 17 Festtagen erneut einen umfangreichen Einsatz erfordert, teilte die Stadt am Dienstag mit.
Neben den Sonderschichten beim Einzug der Wiesnwirte zur Eröffnung und dem Trachtenumzug am ersten Festsonntag herrschte demnach jede Nacht ab etwa 2 Uhr morgens Hochbetrieb. Bis 8 Uhr morgens musste das Festgelände wieder in einwandfreiem Zustand sein. Pro Nacht waren bis zu 30 Mitarbeiter sowie ein großes Aufgebot an technischem Gerät im Einsatz. Der Wasserverbrauch zur Säuberung der Verkehrsflächen auf dem Festgelände betrug rund 1800 Kubikmeter. Nach dem Festgelände wurde täglich auch das Straßenumfeld gereinigt. Hier fielen etwa 66 Tonnen Müll an.
Auf dem Oktoberfest gibt es keine öffentlichen Müllkörbe. Imbissbuden dürfen Abfallbehälter aufstellen, sofern diese sich in Sichtweite befinden. Die öffentlichen Abfalleimer wurden abgeschafft, nachdem am 26. September 1980 eine Bombe in einem Mülleimer explodierte und zwölf Wiesnbesucher und den rechtsextremen Bombenleger Gundolf Köhler in den Tod riss. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Es war der schwerste rechtsextreme Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik.
Erste Wiesn mit 5G: Datenrekord trotz sinkender Besucherzahlen
Während die Menge an Müll etwa gleich geblieben ist, stellten die Oktoberfest-Besucher einen anderen Rekord auf: Sie verschickten mit ihren Smartphones so viele Daten wie noch nie. Sowohl Vodafone als auch O2 und Telekom meldeten am Dienstag Rekordwerte für die diesjährige Wiesn. Teilweise ergab sich mehr als eine Verdoppelung zum letzten Oktoberfest im Jahr 2019. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass erstmals der neue, schnellere Standard 5G verfügbar war.
Aufaddiert kamen die drei großen Netzbetreiber auf ein Datenvolumen von 435 Terabyte. 2019 waren es noch 233 Terabyte. Dabei waren auf die diesjährige Wiesn deutlich wenig Besucher gekommen als noch vor drei Jahren. Den stärksten Anstieg verzeichnete dabei die Telekom: von 76 auf 165 Terabyte. Das ist mehr als eine Verdoppelung. Bei O2 ging man am Dienstag von gut 150 Terabyte aus. 2019 waren es noch 87. Vodafone meldete einen Anstieg von 70 Terabyte im Jahr 2019 auf 120 in diesem.
Bei Vodafone verzeichnete man parallel einen Rückgang des Telefonaufkommens. Alle Gespräche über das Netz des Anbieters zusammen dauerten 35.000 Stunden, das sind 20 Prozent weniger als vor drei Jahren. O2 zählte allerdings eine leichten Anstieg bei der Zahl der Telefonate: von 3,7 auf 3,8 Millionen. Allerdings sank die Zahl der klassischen SMS bei O2 um 78 Prozent auf nur noch 150.000. Hier zeigt sich die weitgehende Verlagerung auf Messengerdienste.
Bei Vodafone sieht man vor allem 5G, den Trend zu sozialen Medien und den hohen Anteil junger Besucher als Treiber für den diesjährigen Datenrekord. „Die Menschen teilten bei Instagram, Whats-App und Co. in diesem Jahr immer häufiger nicht nur Fotos, sondern auch hochauflösende Videos direkt aus den Festzelten“, sagte Technik-Chefin Tanja Richter. Zudem seien jüngere Social Media Plattformen zunehmend vor allem auf bewegte Bilder ausgelegt.
RND/dpa