Fall schlug hohe Wellen

Nach zwei Vergewaltigungen: trans Frau in Schottland zu acht Jahren Haft verurteilt

Die Angeklagte sitzt in einem Gefängnistransporter in Edinburgh.

Die Angeklagte sitzt in einem Gefängnistransporter in Edinburgh.

Edinburgh. Eine trans Frau, die vor ihrer Geschlechtsanpassung zwei Frauen vergewaltigt hat, ist dafür zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Da ein großes Risiko bestehe, dass die Verurteilte danach wieder straffällig werde, solle sie danach weitere drei Jahre lang unter Beobachtung stehen, teilte der zuständige Richter am High Court in Edinburgh am Dienstag mit. Die 31-Jährige, die im Jahr 2016 und im Jahr 2019 jeweils eine Frau vergewaltigt hat, stritt alle Vorwürfe vehement ab und behauptete bis zuletzt, der Sex habe im Einverständnis stattgefunden. Die Geschlechtsanpassung erfolgte erst nach den Straftaten.

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„Sie sehen sich selbst als Opfer in dieser Situation, aber sie sind es nicht“, sagte der Richter zu der Verurteilten. „Ihre eigene Verletzlichkeit ist keine Entschuldigung für das, was Sie diesen beiden Frauen angetan haben.“

Als trans Menschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Fall sorgte über Schottland hinaus für Schlagzeilen

Der Fall hatte in Schottland und darüber hinaus Wellen geschlagen, weil die trans Frau trotz der Vergewaltigungen während ihrer Untersuchungshaft zunächst in einem Frauengefängnis untergebracht worden war. Zu diesem Zeitpunkt war die Geschlechtsanpassung noch nicht abgeschlossen. Nach einer offiziellen Prüfung durch die Regierung wurde sie in den Männerbereich eines anderen Gefängnisses verlegt.

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Die scheidende schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon geriet über ihren Umgang mit dem Fall zeitweise in die Kritik, weil sie sich in Interviews über den Umgang mit trans Menschen in ähnlichen Fällen nicht klar festlegen wollte.

RND/ dpa

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