Spannende Zahlen zur Zeitnutzung

Warum Zeit wirklich das wertvollste Geschenk ist

Zeit als Geschenk ist besonders wertvoll – nicht nur, weil sie ohnehin begrenzt verfügbar ist.

Zeit als Geschenk ist besonders wertvoll – nicht nur, weil sie ohnehin begrenzt verfügbar ist.

Mit den Geschenken ist es so eine Sache: Es gibt Menschen, die alles haben und nichts mehr brauchen. Es gibt Menschen, die vielleicht etwas gebrauchen könnten – aber nichts wollen. Es gibt die, bei denen man eigentlich nie so richtig weiß, wie genau man ihnen eine Freude machen kann – selbst wenn man sie noch so gut kennt. Und es gibt die, die sich „Zeit“ wünschen – und damit das wohl wertvollste Geschenk von allen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Zeit ist nicht greifbar – und dennoch eine besonders wertvolle Ressource. Denn sie ist nur begrenzt verfügbar. 1440 Minuten hat ein Tag, das sind 525.600 in einem Jahr mit 365 Tagen. Bei gut 80 Lebensjahren (bei Frauen etwas mehr, bei Männern etwas weniger laut Statistischem Bundesamt) bleibt uns so ein Kontingent von etwa 42 Millionen Minuten.

Das klingt viel – für viele Menschen könnten Tage dennoch hin und wieder gerne mehr als 24 Stunden haben, um alles unterzukriegen. Die meiste Zeit verbringen wir mit Arbeiten und Schlafen. Das zeigen auch Daten der OECD. Für die Erhebung wurden Statistiken aus einzelnen Ländern zusammengefasst. Die Befragten im Alter zwischen 15 und 64 Jahren wurden gebeten, in Zeittagebüchern ihre Aktivitäten an einem Tag auszuwerten. Zusätzlich mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragebögen über die Zeitnutzung an bestimmten Tagen ausfüllen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Ergebnis: Arbeit – sei sie bezahl oder unbezahlt – nimmt neben Schlaf den größten Teil des Tages ein. Für Freizeitaktivitäten, also Sport, Konsum von Fernsehen und Radio, Veranstaltungen und mehr, bleiben fünf bis sechs Stunden täglich. Dabei variiert der Wert je nach Land stark – in Mexiko sind es nicht einmal drei Stunden (172 Minuten), in Deutschland dagegen gut 5,5 Stunden (331 Minuten). Die Zeit, die die Teilnehmenden hierzulande für das Treffen mit Freunden und Freundinnen angaben, betrug im Durchschnitt allerdings gerade einmal gut eine Stunde (60,6 Minuten).

Verglichen mit anderen Tagesaktivitäten planen wir also wenig Zeit für den Umgang mit uns eigentlich lieben Menschen ein. Gemeinsame Zeit wird so noch einmal zu einem besonders wertvollen Gut. Allerdings sind nicht nur Treffen mit Freundinnen und Freunden mit zunehmendem Alter für viele Menschen eine Besonderheit. Denn mit wem wir Zeit verbringen, ändert sich im Laufe unseres Lebens – das zumindest legt ein Blick in die USA nahe. Umfragen zeigen dort, wie sich mit zunehmendem Alter auch die Gesellschaft verändert, in der wir uns befinden.

Beim American Time Use Survey wurden die Befragten in den USA gebeten, alle Personen aufzulisten, die bei durchgeführten Aktivitäten anwesend waren. Das Portal „Our World in Data“ hat ein Jahrzehnt der Umfragen zwischen 2009 und 2019 zusammengetragen – und die durchschnittliche Zeit ermittelt, die mit anderen verbracht wird.

Viel Zeit für die Familie in der Jugend

Das Ergebnis: In jungen Jahren, besonders als Teenager und Teenagerinnen verbringen wir viel Zeit mit der Familie und auch mit Freunden und Freundinnen. Doch schon in den Zwanzigern beginnt eine Veränderung. Während die gemeinsamen Stunden mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden und Freundinnen weniger werden, beginnen wir, mehr Zeit mit Kolleginnen und Kollegen oder dem Partner und der Partnerin zu verbringen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Einen Höhepunkt erreicht die gemeinsame Zeit, die Menschen mit ihrer eigenen, neu gegründeten Familie verbringen, in den 30er-Jahren. Mehr als vier Stunden täglich sind es mit den eigenen Kindern – erst im Laufe der Vierziger beginnt dieser Wert stetig abzunehmen. Da die Umfrage einen Durchschnittswert aller Befragten (also auch kinderloser Personen) bildet, ist davon auszugehen, dass die Zeit, die Eltern ihren Kindern widmen, noch größer sein dürfte.

Deutlich wird aber auch: Die Zeit, die wir allein verbringen, steigt stetig an. Zum Ende waren es bei den Befragten durchschnittlich mehr als acht Stunden, die sie täglich nur mit sich selbst verbrachten. Mit der Familie und Freunden und Freundinnen ist es gerade einmal eine gute Stunde – mit Kindern sogar weniger.

Auch wenn die Daten aus den USA sich womöglich nicht komplett auf die Zeitnutzung in Deutschland übertragen lassen, so geben sie doch eine Vorstellung davon, wie wertvoll gemeinsam verbrachte Zeit ist. Und dass gerade mit fortschreitender Lebensdauer eine neue Erinnerung, geschaffen durch einen Ausflug oder eine gemeinsame Stunde miteinander, womöglich für so manche und manchen ein kostbareres Geschenk sein dürfte als ein weiterer Gutschein unter dem Weihnachtsbaum.

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken