„Ananas Express“: Neuerliches Unwetter bringt Kalifornien Orkan und heftigen Regen
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Höfe entlang des Soquel Creek in Capitola Village werden von einer Flut überschwemmt.
© Quelle: Shmuel Thaler/The Santa Cruz Sen
Capitola. Wind in Orkanstärke und heftige Regenfälle haben in Kalifornien schwere Schäden angerichtet. Es kam zu Überschwemmungen, Zehntausende Menschen waren ohne Strom, Schnellstraßen nach Erdrutschen unpassierbar. Das Unwetter trug nach Angaben der Behörden zum Tod von mindestens zwei Menschen bei, darunter ein Kleinkind. Das Haus der Familie wurde von einem umstürzenden Baum getroffen.
Der „Ananas Express“ genannte Sturm bildete sich in der Nähe von Hawaii und wurde in Richtung der US-Westküste gezogen. Dort kam es zu einem Bombenzyklon oder Bombogenese: In einem Sturm fällt beim Aufeinandertreffen von kalter und milder Luft der Luftdruck rasch ab. Die hohe Brandung beschädigte zwei historische Piers und in den Skigebieten türmte sich der Schnee meterhoch. Mehr als 180.000 Wohnhäuser und Geschäfte waren ohne Strom.
Tote durch umstürzende Bäume und Flut
Im Bezirk Sonoma kam ein zweijähriger Junge ums Leben, als ein Redwood-Baum auf das Mobilheim seiner Familie stürzte, wie die Behörden mitteilten. Sein Vater und Nachbarn befreiten den Jungen, er konnte jedoch nicht wiederbelebt werden. In Fairfield wurde eine 19-Jährige getötet, als ihr Fahrzeug auf einer überfluteten Straße ins Schleudern geriet und gegen einen Strommast prallte.
Die möglicherweise schlimmsten Schäden erlitt der Küstenort Capitola in Santa Cruz County, etwa 100 Kilometer südlich von San Francisco. Bis zu 7,60 Meter hohe Wellen krachten gegen Häuser und Restaurants an der Mündung des Soquel Creek und zerstörten einen Teil des historischen Holzpiers. Abschnitte des Highway 101 in Nordkalifornien waren wegen umgestürzter Bäume gesperrt, der Highway 1 an der Küste war unter anderem in der Gegend von Big Sur nach Steinschlägen nicht mehr passierbar.
Die Einsatzkräfte begannen mit den Aufräumarbeiten. Gleichzeitig bereiteten sie sich auf weiterhin nasses und mildes Wetter vor, das besonders entlang der Flüsse mit ohnehin hohem Pegelstand Probleme bereiten könnte. Gouverneur Gavin Newsom rief den Notstand aus, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen und die Aufräumarbeiten nach einem anderen starken Sturm zu unterstützen, der nur wenige Tage zuvor aufgetreten war.
RND/AP