Rigorose Maßnahmen gegen Frauen

Bundesregierung fordert Taliban in Afghanistan zu Kurswechsel auf

Mädchen in einer geheimen weiterführenden Schule in Kabul. Die Taliban haben Mädchen den Schulbesuch ab der siebten Klasse untersagt.

Mädchen in einer geheimen weiterführenden Schule in Kabul. Die Taliban haben Mädchen den Schulbesuch ab der siebten Klasse untersagt.

Berlin. Die Bundesregierung hat scharfe Kritik am Taliban-Regime in Afghanistan geübt und die militanten Islamisten zur Rücknahme der drakonischen Maßnahmen gegen Frauen aufgefordert. „Die Taliban gehen rigoros gegen die weibliche Bevölkerung des Landes vor“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin. „Das verurteilen wir aufs Schärfste.“

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Bereits kurz nach ihrer Machtübernahme im August 2021 hatten die Taliban Mädchen den Besuch von weiterführenden Schulen verboten. Danach verhängten sie zahlreiche weitere Maßnahmen, die Frauenrechte einschränkten. Zuletzt untersagten die Taliban Frauen den Besuch von Universitäten und die Arbeit für Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

Dilemma für die Helfer

Hoffmann sagte nun: „Wir fordern die Taliban auf, die Arbeitsverbote für Frauen in NGOs umgehend aufzuheben und Mädchen und Frauen wieder freien Zugang zu Universitäten und Schulen zu gewähren.“ Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und das Auswärtige Amt prüften, „welche Auswirkungen die Entscheidungen der Taliban auf die weitere Bereitstellung von humanitärer Unterstützung und Entwicklungszusammenarbeit haben“.

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BMZ-Sprecher Philipp Rock sagte: „Natürlich ist es ein Dilemma, vor dem wir hier stehen.“ Man wolle die Not leidende Bevölkerung weiter unterstützen. Die Verantwortung für die Situation liege aber bei den Taliban, „die sich nicht um das Wohlergehen der Menschen in Afghanistan scheren“. Deutschland hat die Hilfe für Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban bereits drastisch eingeschränkt. In der vergangenen Woche hatte sich bereits der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen „zutiefst besorgt“ über die Maßnahmen der Taliban gezeigt.

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