Kreml nennt Lieferung desaströs

Deutschland liefert Leopard-Kampfpanzer: So reagieren Verbündete und der Kreml

Kampfpanzer der Bundeswehr vom Typ Leopard 2 A7V fahren über den Truppenübungsplatz in Munster.


Von der Bundeswehr soll die Ukraine nun einige Kampfpanzer bekommen. (zu dpa: «Ukraine bekommt Panzer aus Deutschland») Foto: Philipp Schulze/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

Kampfpanzer der Bundeswehr vom Typ Leopard 2 A7V fahren über den Truppenübungsplatz in Munster. Von der Bundeswehr soll die Ukraine nun einige Kampfpanzer bekommen. (zu dpa: «Ukraine bekommt Panzer aus Deutschland») Foto: Philipp Schulze/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

Die Bundesregierung hat beschlossen, in einem ersten Schritt 14 Leopard-Kampfpanzer des Typs 2A6 in die Ukraine zu liefern. Das sei das Ergebnis intensiver Beratungen, die mit Deutschlands engsten europäischen und internationalen Partnern stattgefunden hätten, teilte Regierungs­sprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch mit.

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Zudem werde Deutschland den Partnerländern, die zügig Leopard‑2-Panzer aus ihren Beständen an die Ukraine liefern wollen, die entsprechenden Genehmigungen zur Weitergabe erteilen. Für die Entscheidung, die von vielen Regierungen bereits länger gefordert wurde, gab es viele positive Reaktionen aus dem Ausland.

+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Polen dankt Scholz für Entscheidung zur Leopard-Lieferung

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki dankte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die geplante Unterstützung der Ukraine mit Leopard-Kampfpanzern. „Die Entscheidung, Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern, ist ein großer Schritt, um Russland zu stoppen. Zusammen sind wir stärker“, schrieb Morawiecki am Mittwoch auf Twitter.

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Polen hatte in der Diskussion um die Kampf­panzer­lieferungen schon seit Längerem Druck auf Deutschland ausgeübt. Bereits in der vorvergangenen Woche verkündete Präsident Andrzej Duda, man wolle der Ukraine 14 Leopard-Kampfpanzer überlassen. Am Dienstag stellte die polnische Regierung einen entsprechenden Exportantrag bei der Bundesregierung und setzte Scholz damit weiter unter Zugzwang.

Großbritannien begrüßt deutsche Leopard-Lieferung

Der britische Premierminister Rishi Sunak begrüßte die deutsche Ankündigung zur Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine. Es sei die „richtige Entscheidung der Nato-Verbündeten und ‑Freunde“, schrieb Sunak am Mittwoch auf Twitter. „Gemeinsam mit den Challenger 2 werden sie die defensive Feuerkraft der Ukraine stärken.“

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Sunak hatte bereits vor anderthalb Wochen angekündigt, der ukrainischen Armee 14 Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zu liefern. „Gemeinsam beschleunigen wir unsere Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt und einen dauerhaften Frieden sichert“, betonte Sunak.

Frankreich begrüßt deutsche Lieferung

Frankreich begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung ebenfalls. Dies verlängere und erweitere die Unterstützung, die Frankreich mit der Lieferung schwer bewaffneter Spähpanzer vom Typ AMX10 RC begonnen habe, hieß es am Mittwoch aus dem Élysée-Palast. Zur Frage, ob Frankreich nun ebenfalls mit der Lieferung von Kampfpanzern des französischen Modells Leclerc nachziehen würde, äußerte sich Paris zunächst nicht.

Allerdings verwies der Élysée-Palast auf Äußerungen von Präsident Emmanuel Macron vom Sonntag, wonach Frankreich eine Lieferung von Leclerc-Panzern in die Ukraine nicht ausschließt. Eine Bereitstellung dieser Kampfpanzer dürfe aber den Konflikt nicht eskalieren, die eigene Verteidigungs­fähigkeit nicht schwächen und müsse eine realistische und effiziente Unterstützung der Ukraine darstellen, hatte Macron am Sonntag gesagt.

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Melnyk lobt Scholz für „Panzer-Doppelwumms“

Der ukrainische Vizeaußen­minister Andrij Melnyk würdigte die deutsche Entscheidung für die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern als historisch. Auch wenn sie mit Verspätung erfolge, sei sie „ohne jeden Zweifel ein wahrer Durchbruch sowie ein Gamechanger für die Ukraine auf dem Schlachtfeld“, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Das wird in die Geschichte eingehen.“ Dass Scholz scheinbar sogar dabei geholfen habe, die USA von der Lieferung ihrer M1‑Abrams-Panzer zu überzeugen, sei sogar „ein Panzer-Doppelwumms“, sagte Melnyk.

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Nun sei es nötig, dass Deutschland „ein mächtiges Panzer-Bündnis“ schmiedet, sagte Melnyk. „Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit“, betonte der frühere Botschafter in Berlin. „Deutschland sollte alle Bremsklötze wegwerfen und eine Führungsrolle in dieser Leo-Koalition übernehmen, damit unsere Soldaten in den nächsten Wochen ausgebildet und die Hunderten Kampfpanzer bis Anfang Frühjahr an die ukrainischen Streitkräfte übergeben werden.“

Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, bedankte sich auf Twitter mit einem Wort: „Tanke, Bundeskanzler“ – in Anlehnung an das englische Wort für Panzer („tank“). Dazu stellte er ein Foto eines Leoparden sowie den Hashtag #freetheleopards.

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Selenskyj sieht hohen Bedarf an Kampfpanzern

„Viele Bemühungen, Worte, Versprechen“, sagte Selenskyj bereits am Dienstagabend zur monatelangen Diskussion um die Lieferung von Kampfpanzern in seiner täglichen Videoansprache. Wichtiger sei, die Realität zu sehen. „Es geht nicht um fünf oder zehn oder fünfzehn Panzer. Der Bedarf ist größer.“ Die Ukraine bemühe sich täglich, den Mangel an schweren Kampfpanzern auszugleichen. „Und ich danke jedem Einzelnen von Ihnen, der uns dabei unterstützt.“

Die Diskussionen um die Lieferung von Panzern müssten jetzt in Entscheidungen münden, forderte Selenskyj. „Entscheidungen, die unsere Verteidigung gegen die (russischen) Terroristen wirklich stärken.“ Die Verbündeten der Ukraine verfügten über die erforderliche Anzahl von Panzern. „Wenn wir das nötige Gewicht an Entscheidungen haben, werden wir Ihnen gern für jede einzelne wichtige Entscheidung danken“, betonte Selenskyj. „Daran arbeiten wir noch.“

Kreml bezeichnet Panzer­lieferungen als desaströs

Die russische Regierung bezeichnete die Bereitstellung von Leopard-Panzern für die Ukraine als desaströsen Plan. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch, die Idee sei absurd. Das Potenzial der Panzer in den Händen der ukrainischen Streitkräfte werde überschätzt. „Es handelt sich um einen weiteren Trugschluss, einen ziemlich tiefgreifenden.“

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„Diese Panzer werden genauso niederbrennen wie all die anderen“, sagte Peskow. „Nur dass sie viel kosten werden, und das wird auf den Schultern der europäischen Steuerzahler lasten.“

Russische Botschaft nennt Leopard-Lieferung „äußerst gefährlich“

Die russische Botschaft in Berlin kritisierte die deutsche Ankündigung scharf. „Berlins Entscheidung, Kiew Panzer vom Typ Leopard 2 zu liefern, ist äußerst gefährlich, weil sie den Konflikt auf ein neues Level der Konfrontation hebt“, sagte Botschafter Sergej Netschajew am Mittwoch einer Presse­mitteilung zufolge. Die Entscheidung widerspreche den Ankündigungen deutscher Politiker, sich nicht in den Konflikt hineinziehen lassen zu wollen.

Deutschland und seine westlichen Partner seien nicht an einer diplomatischen Lösung des Konflikts interessiert. Vielmehr setze es auf Eskalation, kritisierte Netschajew. „Berlins Entscheidung bedeutet eine endgültige Abkehr der BRD vom Eingeständnis der historischen Verantwortung gegenüber unserem Volk für die schrecklichen, nicht verjährenden Verbrechen des Nazismus im Großen Vaterländischen Krieg“, so der 69‑Jährige. Deutsche Panzer würden wieder an die „Ostfront“ geschickt, was nicht nur den Tod russischer Soldaten, sondern auch der Zivil­bevölkerung bedeute, so Netschajew.

Nato-Generalsekretär begrüßt Entscheidung zu Leopard-Panzern

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßte die geplante Lieferung deutscher Leopard‑2-Panzer an die Ukraine. „In einem kritischen Moment des russischen Krieges können sie der Ukraine helfen, sich zu verteidigen, zu siegen und sich als unabhängige Nation zu behaupten“, teilte der Norweger am Mittwoch auf Twitter mit.

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Er begrüße die Führungskraft von Bundeskanzler Olaf Scholz und Deutschland.

RND/nis/dpa/AP

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