Ministerin Stark-Watzinger will Forschung für Cybersicherheit stärker fördern
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HDM5FKJZEO443JFWESMEOQMUAY.jpg)
Bettina Stark-Watzinger (FDP) spricht im Bundestag.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Hackerangriffe, Desinformationskampagnen oder hybride Kriegsführung die staatliche Forschungsförderung stärker auf das Gebiet der Cybersicherheit ausrichten. „In einer immer vernetzteren Welt wird Cybersicherheit zunehmend zur Achillesferse“, sagte Stark-Watzinger dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Cyberattacken seien heute allgegenwärtig, auch auf die kritische Infrastruktur. Deshalb solle mit einer neuen „Agenda Cybersicherheitsforschung“ auf die neue Gefahrenlage reagiert werden. „Um unsere Gesellschaft im digitalen Raum möglichst umfassend zu schützen, brauchen wir maßgeschneiderte Forschung und Innovation im Bereich der Cybersicherheit“, betonte die FDP-Politikerin.
„Ängste und Unsicherheiten schüren“
Der Krieg in der Ukraine mache deutlich, wie politische und militärische Spannungen heute vermehrt auch im digitalen Raum ausgetragen würden und wie essenziell eine hohe Cybersicherheit für moderne Gesellschaften geworden sein, heißt es in der Agenda. „Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur sowie die Netze von Unternehmen und Behörden werden zunehmend Bestandteil von staatlichen Auseinandersetzungen und hybrider Kriegsführung“, wird argumentiert. Desinformationskampagnen mittels Fake News, Verschwörungstheorien und Propaganda würden gezielt eingesetzt, um Ängste und Unsicherheiten zu schüren, Meinungen zu manipulieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schwächen. Zudem würden Kommunikationsinfrastrukturen attackiert, um Lieferketten, Verkehrsströme oder die Energieversorgung zu stören.
Stark-Watzinger sagte, Ziel der Neuausrichtung sei es, die technologische Souveränität Deutschlands und Europas weiter zu stärken und kritische Abhängigkeiten zu reduzieren. Zudem sollten Cybersicherheit, Privatheit und Nachhaltigkeit als zentrale Grundprinzipien in Forschung, Entwicklung und Innovation verankert sowie die Fördermaßnahme stärker vernetzt werden. Konkret sieht die Agenda zum Beispiel die Erforschung der Post-Quanten-Kryptografie vor, also Verschlüsselungstechniken, die selbst von Quantencomputern nicht geknackt werden können. Zudem geht es um die Sicherheit des künftigen 6G-Mobilfunkstandards und das Erkennen und die Bekämpfung von Desinformationskampagnen. Auch die Cybersicherheit in der Forschung selbst soll gestärkt werden.