Kommentar

Kein Verbrenneraus: Warum wir der FDP dankbar sein können

Volker Wissing (FPD), Bundesverkehrsminister.

Volker Wissing (FPD), Bundesverkehrsminister.

Berlin. Es könnte in einigen Jahren der Zeitpunkt kommen, an dem eine Partei für ihren Weitblick gerühmt wird. Eine Partei, die trotz aller Widerstände die EU‑Staaten gezwungen hat, eine aus damaliger Sicht eher unsinnig erscheinende Entscheidung zu treffen. Einen Beschluss, der scheinbar allen Anstrengungen zum klimaneutralen Umbau der Industriegesellschaften zuwiderlief.

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Die Rede ist – bei allen Schwierigkeiten, sich das tatsächlich vorzustellen – von der FDP. Die Liberalen waren es, die mit ihrem hartnäckigen Drängen auf eine Technologieoffenheit nun endgültig durchgesetzt haben, dass es ab 2035 kein endgültiges Aus für den Verbrenner­motor gibt. Stattdessen werden auch künftig Fahrzeuge erlaubt sein, die E‑Fuels tanken, also künstlich hergestellte, klimaneutrale Kraftstoffe.

E-Fuels heute noch keine Alternative

Richtig ist, dass E-Fuels derzeit noch schwer herstellbar und im Verbrenner extrem ineffizient sind. Richtig ist aber auch, dass heute gern die Augen davor verschlossen werden, wie schlecht die Klima- und vor allem die Sozialbilanz von Batterien ist. Man denke nur an die Kobaltproduktion im Kongo, bei der auch Kinder schuften müssen und Warlords die Gewinne einstreichen.

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Unbestritten ist auch, dass E‑Fuels dort eine Zukunft haben, wo E‑Antriebe aufgrund des Gewichts der Batterien nicht infrage kommen, etwa bei großen Verkehrsflugzeugen. Es macht also Sinn, diese Technologie nicht aufs Abstellgleis zu stellen, sondern jetzt der Wissenschaft und der Industrie das Signal zu geben, dass sich Forschung und Entwicklung hier weiterhin lohnen.

Niemand kann heute vorhersehen, welche technologischen Sprünge noch möglich sein werden. Vielleicht ist es ja doch der E‑Antrieb, der sich am Ende als Sackgasse erweist. Vor 70 Jahren wurde die Atomkraft als Lösung aller Energieprobleme gesehen. Ein folgen­schwerer Irrtum.

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