Nach Absetzung von Präsident Pedro Castillo

Mindestens 20 Tote bei Protesten in Peru

Polizisten halten während einer Demonstration in Perus Hauptstadt Lima  eine Frau fest.   Bei den zunehmend gewaltsamen Protesten gegen die Absetzung von Präsident Castillo sind nach Angaben der Regierung in verschiedenen Landesteilen Perus  Menschen ums Leben gekommen. Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin  Boluarte sowie die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten.

Polizisten halten während einer Demonstration in Perus Hauptstadt Lima eine Frau fest. Bei den zunehmend gewaltsamen Protesten gegen die Absetzung von Präsident Castillo sind nach Angaben der Regierung in verschiedenen Landesteilen Perus Menschen ums Leben gekommen. Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Boluarte sowie die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten.

Berlin, Lima. Bei den seit mehr als einer Woche andauernden Protesten in Peru sind bislang mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Diese Zahl gab die Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, laut der Tageszeitung „La República“ am Samstagabend (Ortszeit) bekannt. Die meisten Opfer seien durch Schüsse getötet worden. Weiterhin seien mehr als 500 Menschen zum Teil schwer verletzt worden, die Hälfte davon Polizisten. Seit der Absetzung von Präsident Pedro Castillo durch das Parlament und seiner Inhaftierung kommt es vor allem im Süden des Landes zu schweren Unruhen.

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Seine Anhänger fordern die Freilassung von Castillo und sofortige Neuwahlen. In den Provinzen der Andenregion und im Zentrum von Peru blockierten die Demonstranten Straßen und Bahnlinien. Die Regierung unter der neuen Präsidentin Dina Boluarte verhängte im ganzen Land den Ausnahmezustand.

Damit erhält das Militär zusätzliche Vollmachten und patrouilliert jetzt in den Städten. Außerdem wurde für 15 Provinzen, darunter Ayacucho, Cusco und Arequipa, eine Ausgangssperre erlassen. Die Bewohner dürfen ihre Häuser von 18.00 Uhr bis 06.00 Uhr nicht verlassen.

Neuwahlen vorgeschlagen

Präsidentin Boluarte hatte angesichts der gewaltsamen Proteste vorgezogene Neuwahlen vorgeschlagen. Das Parlament stimmte am Samstag jedoch gegen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Frühjahr 2023. Reguläre Wahlen sind erst 2026 geplant. Nach einer Umfrage der Tageszeitung „La República“ halten aber 83 Prozent der Befragten sofortige Neuwahlen für die beste Option zur Lösung der politischen Krise.

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Ex-Präsident Castillo sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Ihm wird von der Staatsanwaltschaft Rebellion und ein Putschversuch vorgeworfen. Der ehemalige Dorfschullehrer und Gewerkschafter hatte sein Amt im Juli 2021 mit dem Versprechen angetreten, eine Agrarreform umzusetzen und eine Sozialpolitik für die ärmere Bevölkerung zu machen. Seine Amtszeit war jedoch von häufigen Wechseln der Minister und einem permanenten Machtkampf mit dem Parlament geprägt. Gegen ihn laufen außerdem Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsvorwürfen.

RND/epd

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