Peru: Demonstranten wollen Kontrolle über Flughafen in Cusco übernehmen
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Anwohner umringen Särge während einer Mahnwache für die mehr als ein Dutzend Menschen, die während der Unruhen gestorben sind (Archivbild).
© Quelle: Jose Sotomayor/AP/dpa
Lima. Die Proteste gegen die Regierung von Präsidentin Dina Boluarte in Peru haben sich weiter in den Süden des Landes ausgebreitet. Am Mittwoch (Ortszeit) kam es zu neuen Zusammenstößen in der touristisch geprägten Stadt Cusco. Vertreter des Gesundheitswesens erklärten dort, ein Mensch sei durch Schüsse getötet worden.
37 Zivilisten und sechs Polizisten hätten Verletzungen erlitten, nachdem Demonstranten versucht hätten, die Kontrolle über den Flughafen der Stadt zu übernehmen, an dem viele Touristen ankommen, die in der Region historische Stätten der Inka, etwa auf dem nahe gelegenen Machu Picchu, besuchen wollen.
Seit Beginn der Proteste nach der Absetzung und Festnahme von Boluartes Vorgänger Pedro Castillo sind mindestens 48 Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften ums Leben gekommen. Castillo hatte versucht, den Kongress aufzulösen, um einer Amtsenthebung zuvorzukommen.
39 getötete Zivilisten
Das Büro des peruanischen Ombudsmanns sprach von 39 bei Zusammenstößen mit der Polizei getöteten Zivilisten, sieben weiteren Menschen, die bei Verkehrsunfällen im Zusammenhang mit Straßenblockaden starben - und einem getöteten Polizisten. Hinzu kam der Getötete vom Mittwoch. Proteste und Straßenblockaden zur Unterstützung Castillos wurden in 41 Provinzen des Andenstaats beobachtet, schwerpunktmäßig im Süden.
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Die Proteste in dem südamerikanischen Land richteten sich auch gegen die Absetzung ihres Vorgängers Castillo.
© Quelle: Reuters
Zu den schlimmsten Protesten kam es am Montag, als bei Zusammenstößen mit der Polizei in der Stadt Juliaca in der Nähe des Titicacasees 17 Menschen getötet wurden und Demonstranten später einen Polizisten angriffen und verbrannten. Die Demonstranten, die größtenteils aus vernachlässigten, ländlichen Regionen stammen, fordern Castillos Freilassung, Boluartes Rücktritt, unverzügliche Neuwahlen und Gerechtigkeit im Namen derer, die bei Zusammenstößen mit der Polizei getötet wurden.
RND/AP