Umfrage: Mehrheit der Deutschen rechnet nicht mit Ende des Kriegs 2023
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Ein Panzer beim Training russischer Soldaten in Belarus.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Berlin. Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an ein Ende des Kriegs in der Ukraine im kommenden Jahr. Nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen-Presse-Agentur sind 57 Prozent der Meinung, dass der russische Vernichtungskrieg gegen die Ukraine mindestens bis Ende 2023 dauern wird. Nur 27 Prozent erwarten, dass er im Laufe des Jahres endet. 19 Prozent machen keine Angaben.
Eine große Mehrheit von 55 Prozent ist dafür, dass die Ukraine sofort mit Russland über eine Beendigung des Krieges verhandelt. Nur 27 Prozent der Befragten sagen, es sei noch nicht der richtige Zeitpunkt für Friedensgespräche. Der Wunsch nach Verhandlungen überwiegt bei den Wählern aller im Bundestag vertretenen Parteien.
Großteil der AfD-Anhänger für Verhandlungen mit Russland
Am geringsten ausgeprägt ist er jedoch bei den Anhängern der Grünen (46 Prozent), der SPD (52 Prozent) und der FDP (53 Prozent). Von den Wählern der AfD wünschen sich dagegen 80 Prozent, dass sich Vertreter der Ukraine und Russlands an einen Tisch setzen.
Die Ukraine sieht derzeit keine Grundlage für Friedensverhandlungen mit Russland. Die westlichen Verbündeten meinen, dass die Ukrainer selbst darüber entscheiden sollten, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.
Putins Schwäche – Moskau entgleiten die Ex-Sowjetstaaten
Kremlchef Wladimir Putin kämpft nach zahlreichen Niederlagen in seinem Krieg in der Ukraine auch um seinen Ruf als starker Anführer weit über Russland hinaus.
© Quelle: dpa
50 Prozent der Deutschen sind der Umfrage zufolge der Meinung, die Ukraine sollte am Ende des Krieges ihr gesamtes ursprüngliches Staatsgebiet vor 2014 umfassen. 29 Prozent meinen dagegen, die 2014 annektierte Krim sollte in der Hand Russlands bleiben. 9 Prozent vertreten sogar die Auffassung, dass neben der Krim auch die von Russland nach dem Einmarsch im Februar einseitig annektierten Gebiete in der Ostukraine unter russischer Kontrolle bleiben sollten.
RND/dpa