USA: „Putins Koch“ strebt Kontrolle über Salzminen bei Bachmut an
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Jewgeni Prigoschin, auch als „Putins Koch“ bekannt, hat zuletzt immer mehr an Gewicht gewonnen.
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Laut Einschätzung der Vereinigten Staaten soll der Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Jewgeni Prigoschin, daran interessiert sein, die Kontrolle über die Salz- und Gipsminen in der Nähe der ukrainisch kontrollierten Stadt Bachmut zu erlangen. Das teilte ein Beamter des Weißen Hauses in Washington am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters mit. Prigozhin, der auch als „Putins Koch“ oder „der Koch des Kreml“ bekannt ist, ist der Eigentümer des privaten russischen Militärunternehmens Wagner Group.
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Wie der Sprecher weiter mitteilt, gebe es Hinweise darauf, dass die „Besessenheit“ Russlands und Prigoschins von Bachmut von monetären Motiven angetrieben werde.
Russische Botschaft verurteilt Marder-Lieferungen
Die russische Botschaft in Berlin hat die Entscheidung der Bundesregierung verurteilt, Deutschlands Militärhilfe für die Ukraine zu erweitern.
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Die Vereinigten Staaten haben in der Vergangenheit russische Söldner beschuldigt, natürliche Ressourcen in der Zentralafrikanischen Republik, in Mali, im Sudan und an weiteren Orten auszubeuten, um Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine zu finanzieren – ein Vorwurf, den Russland als „antirussische Wut“ zurückweist.
Kontrollverlust Putins?
Fast täglich kommentiert Putins Mann fürs Grobe das Kriegsgeschehen. Zuletzt hatte er immer mehr an Gewicht gewonnen. Experten sehen Prigoschins wachsenden Einfluss nicht zuletzt als ein Anzeichen für einen Kontrollverlust Putins, der als Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte letztlich auch für die Vielzahl an Niederlagen in dem Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht wird. Aber käme Prigoschin auch als ein möglicher Nachfolger Putins und neuer starker Mann in Moskau infrage, wie manche inzwischen meinen?
Der Politologe Abbas Galljamow meint zwar, dass der „Koch des Präsidenten“ hoch im Kurs stehe, während alle in Moskau – einschließlich Putin – an Zustimmung eingebüßt hätten. „Es sieht jetzt so aus, als halte sich das Regime vor allem dank Prigoschin“, sagt Galljamow. Auch wegen seiner aktiven Medienarbeit könne der Eindruck entstehen, Prigoschin könne an die Stelle Putins treten.
Präsidentenwahl in Russland in gut einem Jahr
In gut einem Jahr ist Präsidentenwahl in Russland. Galljamow sieht aber für ihn keine Chancen. Die Angst vor einem allmächtigen Prigoschin schweiße die Eliten Russlands zusammen. Galljamow ist überzeugt, dass sie einen Präsidenten Prigoschin zu verhindern wissen.
RND/liz mit dpa