TV-Kritik: "Lang lebe die Königin" im Ersten
Das hätte Hannelore Elsner gefallen

- Rose Just (Hannelore Elsner) erklärt ihrem Lebensgefährten Werner Wittich (Günther Maria Halmer), dass sie ihrer Tochter nicht glaubt, dass sie schwanger ist. "Lang lebe die Königin" ist der letzte Film von Hannelore Elsner, die vor einem Jahr gestorben ist - und eine Hommage an eine Frau.
- Foto: BR/ARD Degeto/ORF/Neue Schönhauser Filmproduktion GmbH/Marco Nagel
- hochgeladen von Regine Wenzel (Redakteurin)
la München. Sie war eine der ganz Großen des deutschen Films und Fernsehens: Hannelore Elsner. So wirkt ihr letzter Film „Lang lebe die Königin“, den sie nicht mehr vollenden konnte, wie ein Vermächtnis. Kurz nach ihrem ersten Todestag zeigte das Erste am Mittwochabend die Tragikomödie um den Mutter-Tochter-Konflikt. Das Familiendrama – Autorin: Gerlinde Wolf/Regie: Richard Huber – war ganz auf die 76-Jährige zugeschnitten. Als sie starb, fehlten noch fünf große Szenen. Eine neue Besetzung der Rolle der starken, an Krebs erkrankten Rose war aus produktionstechnischen Gründen nicht akzeptabel.
Große Namen: Mattes, Hoger, Berben...
Die ARD entschloss sich, den Film im Stil von Heath Ledgers letztem Film „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ mit fünf Schauspielerinnen – Judy Winter, Eva Mattes, Gisela Schneeberger, Hannelore Hoger und Iris Berben – zu besetzen. Die Kolleginnen verkörperten in jeweils einer Szene die Frau, die Elsner zuvor gespielt hatte. Der Wechsel war im ersten Moment etwas verwirrend, dann aber dank der Schauspielerinnen-Elite eine Entscheidung, die sicher auch Hannelore Elsner gefallen hätte. Der Film ist eine berührende Hommage an die Schauspielerin und, das ist das große Plus, umschifft sämtliche Klischees und falschen Sentimentalitäten.
Autor:Jörg Langendorf aus Siegen |
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