Projektoren-Fans übernehmen die „Zeiss Ikon Ernemann X“ der Stadt Siegen
"Das soll alles nicht nur Deko sein"

- Martin Horne (Kultur Siegen) freut sich mit Jan-Eric Leicher und Frank Leicher (v. l.), dass die „Ernemann X“ eine weitere, vielleicht noch sehr spezielle Zukunft hat.
- Foto: Peter Barden
- hochgeladen von Regine Wenzel (Redakteurin)
pebe Siegen. Gut vier Wochen ist es her, da berichtete die SZ von einem ungewöhnlichen Geschenk, das die Stadt Siegen einem Unbekannten machen wollte: Die alte „Zeiss Ikon Ernemann X“, als Filmprojektor bis 2012 eine Hauptperson (aber nur „backstage“) beim Open-Air-Kino in Siegen, war umsonst „in gute Hände abzugeben“. Stand im städtischen Depot, wurde nicht mehr eingesetzt, wenn sich auch Martin Horne von Kultur Siegen gern an ihren Einsatz erinnerte.
Verschenkt an SelbstabholerVor einigen Tagen nun musste Horne endgültig Abschied nehmen von dem Filmprojektor: Die „guten Hände“ holten die stattliche, silbergraue Maschine mit dem Lieferwagen ab. Frank Leicher und sein Sohn Jan-Eric (aus Neunkirchen und aus Burbach) mussten Kraft anwenden, als sie die gewichtige „Ernemann“ verluden.
pebe Siegen. Gut vier Wochen ist es her, da berichtete die SZ von einem ungewöhnlichen Geschenk, das die Stadt Siegen einem Unbekannten machen wollte: Die alte „Zeiss Ikon Ernemann X“, als Filmprojektor bis 2012 eine Hauptperson (aber nur „backstage“) beim Open-Air-Kino in Siegen, war umsonst „in gute Hände abzugeben“. Stand im städtischen Depot, wurde nicht mehr eingesetzt, wenn sich auch Martin Horne von Kultur Siegen gern an ihren Einsatz erinnerte.
Verschenkt an Selbstabholer
Vor einigen Tagen nun musste Horne endgültig Abschied nehmen von dem Filmprojektor: Die „guten Hände“ holten die stattliche, silbergraue Maschine mit dem Lieferwagen ab. Frank Leicher und sein Sohn Jan-Eric (aus Neunkirchen und aus Burbach) mussten Kraft anwenden, als sie die gewichtige „Ernemann“ verluden. Zuvor hatten sie den Bildwerfer bereits in zwei Teile zerlegt, damit das ursprünglich übermannshohe Gerät überhaupt transportierbar wurde. Ein Arbeitskollege hatte Frank Leicher darauf aufmerksam gemacht, dass die Stadt den Projektor gegen Selbstabholung verschenken wollte.
Digital und klein fing es an...
Beide seien sie erst seit knapp drei Jahren vom Projektoren-Fieber ergriffen, berichtete Frank Leicher. Angefangen habe das Interesse eher digital und mit kleinen Geräten, aber bald seien sie bei Ebay auf einen 35-mm-Projektor gestoßen, den sie nach einigen Schwierigkeiten und Verzögerungen schließlich auch ersteigern konnten. Die Neugier war da, die Faszination an dieser Form der Technik geweckt, eine Leidenschaft geboren.
Vater und Sohn kennen sich aus
Nach relativ kurzer Zeit schon seien die Lagermöglichkeiten für die analogen Vorführgeräte zu klein geworden, erzählt Frank Leicher, von Beruf E-Techniker, weiter. Sein Sohn ist Elektriker im Handwerk, „der kann reparieren, restaurieren und bedienen“, erzählt der Vater, bevor der Sohn mit dem Wagen vorfährt und auf Nachfrage bestätigt, dass er Filmfan sei. Zwar hänge er nicht jede freie Minute über den Geräten, fährt er fort, aber „zeitintensiv ist das schon“, jedes Wochenende arbeiteten sie nun in ihrer neuen Lagerhalle. Die entdeckten sie übrigens im Westerwald, und sie erschien für ihre Zwecke und die aus den Nähten platzende Projektorensammlung bestens geeignet. Nun stünden dort bereits „ungefähr 20 Projektoren“, wie beide berichten.
Vielleicht ein kleines, privates Kino
„Das soll alles nicht nur Deko sein“, betont Frank Leicher, der Plan sei, einige Projektoren am Laufen zu halten. Und als Fernziel sei dabei sogar ein kleines, privates Kino „mit analoger Technik“ nicht unmöglich. Kinotempel Westerwald? Man darf gespannt sein!
Autor:Peter Barden (Redakteur) aus Siegen |
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