Siegener Mangatreff SAMT zwischen analog und digital
Drachenei und Anime-Auto

- Der erste deutsche Itasha-Verein, German Itasha, präsentierte beim Siegener Anime- und Manga-Treff (SAMT) seine Anime-Autos. Kein allzu billiges Hobby, übrigens: die Folierung dieses Wagens kostete bisher 3500 Euro.
- Foto: Clara Wanning
- hochgeladen von Alexander W. Weiß (Redakteur)
ccw Siegen. Dank langsamer Lockerungen in der Corona-Krise kann die Kulturszene wieder Fahrt aufnehmen. So erlaubt auch die Siegener Blue Box wieder Zusammenkünfte und Veranstaltungen unter bestimmten Hygienebedingungen und machte den Weg frei für das erste Digi-SAMT: Der Verein Jugend mal anders entschloss sich, den für den vergangenen Samstag geplanten Siegener Anime- und Manga-Treff (SAMT) trotz Corona nicht abzusagen.
Stets beliebt: der Drachenei-WorkshopStatt Spielerunden und Wettbewerben vor Ort verlegt der Jugendkulturverein sein Event zum Großteil ins Internet.
ccw Siegen. Dank langsamer Lockerungen in der Corona-Krise kann die Kulturszene wieder Fahrt aufnehmen. So erlaubt auch die Siegener Blue Box wieder Zusammenkünfte und Veranstaltungen unter bestimmten Hygienebedingungen und machte den Weg frei für das erste Digi-SAMT: Der Verein Jugend mal anders entschloss sich, den für den vergangenen Samstag geplanten Siegener Anime- und Manga-Treff (SAMT) trotz Corona nicht abzusagen.
Stets beliebt: der Drachenei-Workshop
Statt Spielerunden und Wettbewerben vor Ort verlegt der Jugendkulturverein sein Event zum Großteil ins Internet. Fragerunden zum Thema SAMT und weitere Events, Interviews mit dem Team des neuen Manga-Mafia-Ladens sowie eine Präsentation des Kartenspiels „Snake Oil“ finden sich als Livestream auf YouTube statt mit Publikum auf der Bühne. Sehr kleine Programmpunkte hingegen dürfen ganz analog angeboten werden: Beim Synchronsprecher-Workshop können sich die SAMT-Besucher am Mikrofon ausprobieren, und im stets beliebten Drachenei-Workshop erbastelt sich jeder sein eigenes glitzerndes Schatzstück – das alles natürlich nur mit Voranmeldung.
Während drinnen die Dracheneier entstehen, ist draußen schönstes Fotowetter. Einige SAMT-Besucher nutzen den Sonnenschein für Fotos im Cosplay oder mit den bunten Autos des neuen Vereins German Itasha, Deutschlands erstem Anime-Auto-Verein. Beim Itasha – mit den entsprechenden japanischen Schriftzeichen bedeutet das in etwa „schmerzhaftes Auto“ – handelt es sich um ein Auto oder auch Motorrad, dessen gesamte Karosserie mit Anime-Motiven lackiert oder foliert ist. Der Trend aus Japan, wo bei Itasha-Treffen auch gerne einmal 1000 bunte Autos zu sehen sind, ist nun auch in Deutschland angekommen. Ein kostspieliges Hobby, kostet doch die Folierung mitunter mehrere Tausend Euro. Bei näherer Betrachtung sind die Itashas wirklich durch und durch im Mangastyle gehalten: Auch die Sitzbezüge zeigen Anime-Figuren, auf dem einem ruht ein großes Kissen mit Figurenmotiv. Dort hört die Liebhaberei natürlich nicht auf: Im Kofferraum eines Itashas ist sogar eine Videospielkonsole installiert, die Spiele verschiedenster Konsolengenerationen emulieren kann.
Mit dem Itasha zur Arbeit
Wer so viel Arbeit in sein Auto investiert, der lässt es natürlich nicht nur in der Garage stehen – die Besitzer fahren damit auch zur Arbeit. „Es wird schon sehr viel belächelt, aber einige finden so ein Auto auch richtig cool – auch, wenn sie keine Animes schauen und man das auch gar nicht von ihnen erwartet hätte“, gesteht einer seine Erfahrungen. Das Itasha wird seinem Namen also gerecht – die einen schmerzt es in den Augen, die anderen im Geldbeutel. Der Besuch von German Itasha auf dem kleinen Sommer-SAMT soll nicht der letzte gewesen sein – der Verein hofft, über seine zahlreichen Social-Media-Kanäle noch viele weitere Fans zu finden und einzelnen Menschen dabei zu helfen, sich besser zu vernetzen.
Trotz des kleineren Formates gab es also auch an diesem „SAMTstag“ wieder viel zu sehen – das tröstet einerseits über die pandemiebedingte Eventflaute hinweg und macht andererseits Lust auf mehr. Und „mehr“ ist natürlich schon in Vorbereitung: der Jugend-mal-anders-Verein überlegt schon jetzt, wie er mit den beiden SAMTs im Herbst und Winter umgehen wird.
Autor:Clara Wanning |
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